Braucht Gundelsdorf eine zweite Bushaltestelle?
Knapp 100 Eltern sind der Meinung, dass der Ortsteil einen zweiten Haltepunkt für Schulkinder benötigt. Doch der Marktgemeinderat Pöttmes selbst kann nur bedingt handeln.
Eltern im Pöttmeser Ortsteil Gundelsdorf sorgen sich um die Sicherheit ihrer Schulkinder. Knapp 100 von ihnen haben einen Bürgerantrag unterschrieben, in dem eine zweite Schulbushaltestelle im nördlichen Teil von Gundelsdorf gefordert wird. Der Weg zur bestehenden Schulbushaltestelle im Süden sei nicht sicher, kritisieren sie. Um den Bürgerantrag ging es in der jüngsten Sitzung des Pöttmeser Marktgemeinderats. Mehrere Initiatoren und Unterzeichner verfolgten sie als Zuhörer.
Um zur Schulbushaltestelle zu gelangen, müssen die Kinder aus dem Gundelsdorfer Norden an der viel befahrenen Ortsdurchfahrt entlanglaufen. Doch insbesondere der Weg an der BürgermeisterMörtl-Straße im südlichen Teil Gundelsdorfs sei nicht sicher, heißt es in dem Bürgerantrag. Der Gehweg weise Schäden auf, die Beleuchtung sei schlecht, der Verkehr massiv, so die zentralen Kritikpunkte der Initiatoren. 96 Menschen
hatten den Antrag unterzeichnet, 89 Unterschriften waren nach Angaben der Rathausverwaltung gültig. Damit erreichte der Antrag die nötige Mindestzahl von einem Prozent der Stimmen der Bevölkerung.
Stefanie Raich, eine der Initiatorinnen des Bürgerantrags, erzählte nach der Gemeinderatssitzung im Gespräch mit unserer Redaktion, sie begleite die Kinder aus Sorge immer zur Schulbushaltestelle. Ihr Vater, Georg Raich, sagte: „Der Fußweg ist 90 Zentimeter breit.“Wenn ein Laster vorbeifahre, schaue sogar er als Erwachsener, dass er rechtzeitig zur Seite gehe. Für kleine Kinder sei die Sogwirkung großer Lastwagen eine Gefahr, waren sich mehrere der Initiatoren einig. Christian Brieschenk forderte: „Da muss was passieren.“Zumal gerade morgens vor dem Bäcker viel Trubel herrsche. Brieschenks Sorge ist, dass in der Hektik ein Autofahrer oder eine Autofahrerin schnell mal ein Schulkind übersehen könnte.
Eine zweite Schulbushaltestelle für den heutigen 625-EinwohnerOrtsteil Gundelsdorf war in den vergangenen Jahren bereits mehrfach ein Thema gewesen. Zuletzt im April 2023, als Thomas Huber (Bürgerblock), selbst Gundelsdorfer, im Gemeinderat gefordert hatte, eine Bushaltestelle im nördlichen Teil Gundelsdorfs einzurichten. Stefanie Raich zufolge hatte es einen entsprechenden Antrag bereits vor rund drei Jahrzehnten gegeben. Bislang wurde nie etwas daraus. Tobias Schindele, ein weiterer Initiator des Bürgerantrags, sagte nach der Sitzung: „Mit Bitten und gutem Zureden hat es bisher nicht geklappt.“Daher sei nun der Bürgerantrag gestellt worden.
Die Gemeinderatsmitglieder erklärten diesen einstimmig formell für zulässig. Die Rathausverwaltung hat nun drei Monate Zeit, darauf zu reagieren. Eine zweite Schulbushaltestelle läge allerdings nicht in der Zuständigkeit der Gemeinde, sondern müsste vom AVV eingerichtet werden. Bereits vor der jüngsten Sitzung des Gemeinderats hatte Rathausmitarbeiterin Monika Lang daher entsprechende Anfragen unter anderem an den AVV und das Busunternehmen Spangler gestellt. Bis zur Sitzung waren noch keine Antworten eingegangen. Manfred Riedelsberger (CWG) bat, die Angelegenheit zu priorisieren. „Die Kinder müssen durch die halbe Ortschaft, um zum Bus zu kommen.“Lang sagte zu, dem Gemeinderat die angeforderten Stellungnahmen schnellstmöglich vorzulegen. Christian Brieschenk mahnte im Gespräch mit unserer Redaktion: „Wenn mal ein Kind auf der Straße liegt, ist es zu spät.“