Aichacher Nachrichten

1000 E-Ladepunkte in sechs Jahren

Mit der Elektromob­ilitäts-Strategie stellt der Landkreis die Weichen für die zukünftige Ladeinfras­truktur. Der Großteil wird sich im privaten Raum abspielen.

- Von Dominik Durner

Aichach-Friedberg 2030 soll es im Landkreis Aichach-Friedberg rund 1100 öffentlich­e Ladepunkte für E-Autos geben – momentan sind es noch 148. An jedem Ladepunkt kann genau ein E-Fahrzeug geladen werden. Das geht aus der Elektromob­ilitäts-Strategie hervor, die der Ausschuss für Umwelt, Klima und Energie des Kreistags in seiner jüngsten Sitzung beschlosse­n hat. Mit der Strategie zollt der Landkreis Aichach-Friedberg dem steigenden Interesse an Elektro-Fahrzeugen und Entwicklun­gen bei Autoherste­llern Tribut. Zentrales Element ist die zukünftige Ladeinfras­truktur, bei der vor allem die Kommunen gefragt sind – aber auch Unternehme­n.

Stand Januar 2023 machten E-Autos 3,7 Prozent der zugelassen­en Fahrzeuge im Wittelsbac­her Land aus, 2030 sollen es schon 28,3 Prozent sein. So lautet die Prognose von René Pessier, Geschäftsf­ührer der Mobilitäts­werk GmbH, die mit der E-Mobilitäts­Strategie für den Landkreis beauftragt wurde. „Wir befinden uns in der letzten Verbrenner-Generation, die Autoherste­ller haben ihre zukünftige Produktion schon umgestellt“, sagte Pessier – trotz der im Dezember gestoppten E-AutoFörder­ung.

Mehr E-Autos bedeuten im Umkehrschl­uss eben auch mehr notwendige Ladepunkte. Im Zuge der Strategie wurden dafür mehrere Kernstando­rte erarbeitet, etwa für Schnelllad­estationen in und um Aichach und Friedberg. Pessier plädierte deshalb an Kreis und Kommunen, „auf jeden Fall öffentlich­en Raum“bereitzust­ellen. Der Landkreis selbst kann beispielsw­eise auf kreiseigen­en Flächen wie an den Krankenhäu­sern entspreche­nde Ladepunkte schaffen.

Alles Weitere fällt auf die 24 Kommunen im Wittelsbac­her Land zurück, mit denen die Mobilitäts­werk GmbH bereits eigene und auf die jeweilige Kommune zugeschnit­tene Leitfäden erarbeitet­e. Diese umfassten neben der E-Bedarfsent­wicklung auch mögliche Standorte für Ladepunkte. Eine zentrale Rolle soll das sogenannte „FlächenTOO­L“spielen: Dort können Kommunen und Landkreis potenziell­e Standorte eintragen, interessie­rte Betreiber finden so mögliche Investitio­nsflächen.

Der Großteil der Ladeinfras­truktur wird sich aber anderswo befinden: „Der Schwerpunk­t des Ladens liegt im privaten Raum“, sagte Pessier. Das funktionie­rt über die sogenannte­n Wallboxen, also Ladestatio­nen für zu Hause. Privater Raum umfasst aber auch Unternehme­nsgelände: Wenn E-Auto-Fahrerinne­n und -Fahrer ihre Autos nicht zu Hause laden, dann häufig in der Arbeit.

Entspreche­nd fällt dem Kreis eine koordinier­ende Rolle zu. Er soll etwa im halböffent­lichen Bereich – zum Beispiel Tankstelle­n, Bau- oder Supermärkt­e – und privaten Raum sensibilis­ieren und Öffentlich­keitsarbei­t leisten. Vor allem aber dient die Verwaltung als Ansprechpa­rtner für Kommunen: Die soll der Kreis regelmäßig darauf verweisen, Standorte in das „FlächenTOO­L“einzutrage­n und gegebenenf­alls bei der Kontaktauf­nahme mit potenziell­en Betreibern unterstütz­en. Ziel ist es, einen eigenwirts­chaftliche­n Betrieb durch die Ladeinfras­trukturbet­reiber ohne Zuschüsse durch die Kommunen zu gewährleis­ten. „Genehmigun­gen sollten in der Regel als Sondernutz­ung erfolgen“, sagte Pessier.

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Foto: Manuela Müller (Symbolbild) Wie sieht 2030 der Verkehr im Landkreis Aichach-Friedberg aus? Geht man nach der E-Mobilitäts-Strategie, werden viele E-Fahrzeuge unterwegs sein.

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