Nachbarn ärgern sich über geplante Häuser an der Moserwiesn in Aindling
Bei der Bürgerversammlung in Aindling berichten Anlieger der Straße Moserwiesn, warum sie sich ungerecht behandelt fühlen.
Es gab zwar nicht viele Wortbeiträge der Besucherinnen und Besucher bei der Bürgerversammlung in Aindling, aber einer davon hatte mächtig Zündstoff. Drei Anlieger der Straße Moserwiesn im Aindlinger Ortskern machten ihrem Ärger über die geplante, weitere Bebauung in ihrer Straße Luft. Sie fühlen sich ungerecht behandelt, weil der Bauherr aus ihrer Sicht mehr Rechte hat als sie bei ihrem Hausbau.
Der Bauherr plant in der Verlängerung der Moserwiesn auf einer freien Wiese drei Häuser. In der ursprünglichen Planung war von zwölf bis dreizehn Wohneinheiten die Rede. Vorgesehen sind ein
Mehrfamilienhaus mit zwei Geschossen und vier oder fünf Wohneinheiten, ein Doppelhaus mit je zwei Wohneinheiten und ein Einfamilienhaus mit zwei Vollgeschossen. Ob hier tatsächlich vier Wohneinheiten geschaffen werden sollen, ist nicht bekannt.
Der Aindlinger Bauausschuss und auch der Marktgemeinderat hatten sich schon mehrfach mit dem Bauvorhaben befasst. Beide Gremien hatten das Projekt zunächst abgelehnt. Sie gingen unter anderem davon aus, dass sich die Fläche im Außenbereich befindet und deshalb nicht bebaut werden kann. Aus diesem Grund gibt es – im Gegensatz zum westlichen Teil der Moserwiesn – auch keinen Bebauungsplan.
Für das Landratsamt als Baugenehmigungsbehörde
wurde der Bauvorbescheid aber zu Unrecht abgelehnt. Die Behörde ordnete die Wiese dem Innenbereich zu und befand zudem, dass das Einfügegebot für alle drei Gebäude gegeben sei. Die Gemeinde befürchtet insbesondere, dass das Einfamilienhaus zu wuchtig werden könnte. Wie Hitzler bei der Bürgerversammlung betonte, hat der Markt aufgrund der Zustimmung des Landratsamts jedoch keine große Handhabe. Trotzdem wurden Bedenken an das Landratsamt weitergegeben.
Die Anwohner stören sich in erster Linie an der Dimension der Häuser. Bisher gebe es in der Straße nur Einfamilienhäuser, jetzt kämen Gebäude mit bis zu fünf Wohneinheiten dazu. Auch der
Verkehr würde in der Straße, die derzeit eine Sackgasse ist, deutlich zunehmen. Sie bemängeln zudem, dass sich der Bauherr nicht an der jetzigen Zufahrtsstraße beteiligt habe und zu seinen Gebäuden nur eine Privatstraße plane. Zudem sehen sie eine Ungerechtigkeit darin, dass sie sich an einen Bebauungsplan halten mussten und der jetzige Bauherr nicht. Dieser dürfe beispielsweise Flachdächer bauen, die bei ihnen tabu gewesen seien.
Eine weitere Anfrage bezog sich auf das geleerte Biotop am Erlberg. Eine Anwohnerin wollte wissen, ob es wieder neu bepflanzt wird. Hitzlers Antwort: Ja, aber vermutlich erst im Herbst. Weitere Bürgerfragen hatte die Bürgermeisterin innerhalb ihres Berichts beantwortet.