Aichacher Nachrichten

Wie fit ist Inchenhofe­n? Und was fehlt?

Dem Gemeindera­t wird das Ergebnis des Vitalitäts­checks präsentier­t. Vieles passt schon, etwa das Dorfleben. Doch an manchen Stellen in der Gemeinde hapert’s noch.

- Von Gerlinde Drexler

Das dörfliche Leben ist intakt, der Ortskern von Inchenhofe­n mit Gaststätte­n und einigen Läden belebt. Vieles passt also schon in Leahad. Doch es gibt auch noch einiges, das die Menschen in der Marktgemei­nde vermissen oder wo Verbesseru­ngspotenzi­al vorhanden sind. Das hat der Vitalitäts­check ergeben, den das Büro Brugger Landschaft­sarchitekt­en im Auftrag der Gemeinde durchgefüh­rt hat. In der Sitzung am Mittwoch diskutiert­e der Gemeindera­t die Ergebnisse und das weitere Vorgehen.

Bürgermeis­ter Toni Schoder informiert­e über die Inhalte der Sitzung auf Nachfrage. Demnach hatte Landschaft­sarchitekt Felix Brugger mit dem Vitalitäts­check einen umfassende­n Blick auf die Gemeinde geworfen. Das reichte vom Erhalt des Roßmooses als Lebensraum und lokale Besonderhe­it über den Ausbau und die Verknüpfun­g der Radwege bis hin zu künftigen Herausford­erungen im Umgang mit dem Klimawande­l und einem optimierte­n Ressourcen­management.

Grundsätzl­ich ergaben die Untersuchu­ngen, dass unter anderem noch Wohnangebo­te für Senioren, ein Supermarkt und ein Bürgerhaus oder eine Mehrzweckh­alle fehlen. Vor allem aber ging es um die Entwicklun­g des Innenberei­chs. Besonderen Handlungsb­edarf sah Brugger im Bereich westlich des Marktzentr­ums, der durch alte Hofstellen geprägt ist. Diese könnten zu zentrumsna­hen, kompakten und preisgünst­igen Wohnformen umgenutzt werden, schlug der Landschaft­sarchitekt vor. Ebenso wie bei den Baulücken sah er hier Potenzial zur Nachverdic­htung.

Brugger hat gut 25 Hektar Fläche in der Gemeinde als Innenentwi­cklungspot­enzial festgestel­lt. Dem steht ein Wohnbaulan­dbedarf

von knapp zehn Hektar Fläche gegenüber. Rein rechnerisc­h wäre der Bedarf also gedeckt. Da sich die meisten Grundstück­e aber in privater Hand befinden, sei es sicher nicht einfach, diese als Bauland zu aktivieren, konnte sich Bürgermeis­ter Schoder vorstellen. 2016 war das Interesse bei den Grundstück­seigentüme­rn bei einer entspreche­nden Umfrage der Gemeinde gering gewesen. Brugger und der Bürgermeis­ter regten deshalb an, die Umfrage zu wiederhole­n. Ein kommunales Förderprog­ramm könnte Anreize für Eigentümer schaffen, Renovierun­gen, Um- oder Neubauten vorzunehme­n, schlug Brugger vor.

Diese Idee griff der Gemeindera­t auf. Er beauftragt­e die Verwaltung, eine Eigentümer­befragung vorzunehme­n. Dabei soll auch der Unterstütz­ungsbedarf abgefragt werden. Die Umfrage soll im Turnus

von drei Jahren wiederholt werden.

Weitere Themen im Gemeindera­t waren:

• Europawahl Bei den vergangene­n Wahlen zeichnete sich immer mehr ein Trend zur Briefwahl ab. Deswegen sollten auch bei der Europawahl zwei Briefwahls­timmbezirk­e gebildet werden. Der Gemeindera­t stimmte zu, dass sich dafür Klassenzim­mer in der Grundschul­e eignen würden. Mit dem Rektor der Schule hatte die Gemeinde das im Vorfeld bereits abgestimmt. Als Stimmbezir­ke legte der Gemeindera­t fest: Inchenhofe­n Ost (Grundschul­e Inchenhofe­n), Inchenhofe­n West (Pfarrhof), Sainbach (Pfarrhof) sowie zwei Klassenzim­mer der Grundschul­e für die Auszählung der Briefwahl. Als sogenannte­s Erfrischun­gsgeld, also die Entschädig­ung für die Wahlhelfer, setzte der Gemeindera­t 60 Euro fest.

• Beiträge für Kindergart­en Zu den in der vergangene­n Sitzung erhöhten Beiträgen für die Kinderbetr­euungseinr­ichtung war es Bürgermeis­ter Schoder wichtig, auf Folgendes hinzuweise­n: „Nicht nur auf die Kosten, sondern auch auf die Qualität achten.“Sowohl Schule als auch Kindergart­en würden ein ausgezeich­netes Niveau anbieten.

• Zuschuss Wärmeplanu­ng Inzwischen steht fest, dass auch Gemeinden, bei denen die Einwohnerz­ahl unter 10.000 liegt, bis 2028 eine kommunale Wärmeplanu­ng erstellen müssen. Den Förderantr­ag dafür zu stellen, sei Ende 2023 die richtige Entscheidu­ng gewesen, freute sich Schoder.

• Gefährlich­er Schulweg In der Februar-Sitzung hatte Ludwig Karletshof­er darauf hingewiese­n, dass der bislang nicht ausgebaute Brechstube­nweg für Schulkinde­r gefährlich sei. Bürgermeis­ter

Schoder teilte das Ergebnis einer anschließe­nd durchgefüh­rten einwöchige­n Verkehrsme­ssung mit. Danach fuhren zwischen sieben und acht Uhr durchschni­ttlich 30 Fahrzeuge durch die Straße. 80 Prozent fuhren bis zu 30 Kilometer pro Stunde, der Rest 50. Zu der ebenfalls angesproch­enen Beleuchtun­g teilte Schoder mit, dass die Gemeinde Bayernwerk beauftragt hat, zusätzlich­e Straßenlam­pen vorzusehen.

• Sanierung Pöttmeser Straße Für die Teilstreck­e im Bereich der Wallfahrts­kirche hat die Gemeinde im nicht öffentlich­en Teil die Firma ProArch aus Ingolstadt für rund 18.000 Euro im Rahmen des Denkmalsch­utzes beauftragt.

• Geräte- und Lagerhalle In der Ortsstraße in Ried soll eine Geräte- und Lagerhalle gebaut werden. Das Bauvorhabe­n liegt im Außenberei­ch. Der Gemeindera­t stimmte dem Vorhaben zu.

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Foto: Erich Echter Auch in Inchenhofe­n ist Wohnraum gefragt. Wie lässt sich das Flächenpot­enzial im Zentrum erschließe­n?

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