Sein Herz schlägt für den TSV Kühbach
Fußball: Das Amt des Abteilungsleiters hat Bernd Haberl zwar abgegeben, dennoch engagiert er sich in seinem Verein.
Solche Mitglieder wünscht sich jeder Verein. Männer und Frauen, die sich nicht damit begnügen, jeweils ihre Beiträge zu überweisen und darauf zu warten, dass sie bei runden Geburtstagen im Mittelpunkt von Ehrungen stehen. Bernd Haberl beweist, dass man mehr tun sollte in so einer Gemeinschaft. Er hat sich jahrelang in verschiedenen Positionen beim TSV Kühbach engagiert. Vor einigen Wochen hat er das Amt des Abteilungsleiters Fußball in andere Hände übergeben. Das heißt aber nicht, dass der 57-Jährige nun seinem Verein die kalte Schulter zeigen würde.
„Das hat man mir vorgelebt“, antwortet er auf die Frage, warum er in seiner Freizeit viele Aufgaben für den Verein erledigt hat. Dabei denkt er an seine Mutter, die viele Jahre als Hauptkassenwartin fungierte, oder an seinen Vater Josef, der Jugendleiter war und zudem den Rasen pflegte. Nach wie vor fiebert Haberl mit den Fußballern mit, schon allein aus familiären Gründen. Die Söhne Magnus und Kilian kicken in der ersten Mannschaft,
ihr Bruder Roman ist als Discjockey unterwegs. Da rückt dann der Fußball in die zweite Reihe, daher gehört er zur Kühbacher Zweiten. Nicht allein der TSV kann auf seine Hilfe zählen, etwa wenn es darum geht, die Chronik zum 100-jährigen Vereinsjubiläum zu erstellen, das im Juli gefeiert werden kann. Seit mehr als 30 Jahren ist er zudem als aktiver Skilehrer bei den Grubetfreunden im Einsatz. Die Mitarbeit im Verein liegt in der DNA dieser Familie. Ehefrau Renate ist die zweite Abteilungsleiterin im Breitensport und kümmert sich seit Jahren um Zumba. „Mein Herz hängt am Verein“, versichert er. Sein Vater ist Ehrenmitglied. Die Liste der Posten, die Bernd Haberl im Laufe der Jahre bekleidete, ist lang.
Zur Arbeit fährt er jeden Tag nach München. Der damit verbundene zeitliche Aufwand ist ein Argument für ihn, nun etwas kürzer zu treten. In der bayerischen Landeshauptstadt ist er als Projektportfoliomanager bei den Stadtwerken München tätig. Das heißt konkret: Er wirkt mit an Projekten für Wärmeversorgung und Mobilität: „Da geht es um große Beträge.“Früher erlebte man Bernd Haberl im Trikot des TSV Kühbach in unserer Region. Auf dem Spielfeld war seine sportliche Heimat das Mittelfeld: „Die letzten Jahre war ich rechter Verteidiger. Seither lasse ich es ruhiger angehen.“Dabei muss er herzhaft lachen. Aktuell gehört der Verein der Kreisklasse an, wobei man eine einfache Devise verfolgt: Wir bauen auf die eigenen Leute, kostspielige Zugänge aus anderen Klubs strebt der TSV nicht an. Wenn der Nachwuchs mal besonders gut ist, dann steigt man möglicherweise auf in die Kreisliga. Und wenn sich diese Klasse als zu anspruchsvoll erweist, dann betrachtet man es keineswegs als Unglück, wenn’s danach wieder eine Liga runtergeht.
Einen Mann mit einem so reichen Schatz an Erfahrungen kann man nicht allein in einem Sportverein gut gebrauchen, auch in der Kommunalpolitik. Darum ist es irgendwie logisch, dass Bernd Haberl dem Marktgemeinderat von Kühbach seit 2020 angehört.