Aichacher Nachrichten

Sein Herz schlägt für den TSV Kühbach

Fußball: Das Amt des Abteilungs­leiters hat Bernd Haberl zwar abgegeben, dennoch engagiert er sich in seinem Verein.

- Von Johann Eibl

Solche Mitglieder wünscht sich jeder Verein. Männer und Frauen, die sich nicht damit begnügen, jeweils ihre Beiträge zu überweisen und darauf zu warten, dass sie bei runden Geburtstag­en im Mittelpunk­t von Ehrungen stehen. Bernd Haberl beweist, dass man mehr tun sollte in so einer Gemeinscha­ft. Er hat sich jahrelang in verschiede­nen Positionen beim TSV Kühbach engagiert. Vor einigen Wochen hat er das Amt des Abteilungs­leiters Fußball in andere Hände übergeben. Das heißt aber nicht, dass der 57-Jährige nun seinem Verein die kalte Schulter zeigen würde.

„Das hat man mir vorgelebt“, antwortet er auf die Frage, warum er in seiner Freizeit viele Aufgaben für den Verein erledigt hat. Dabei denkt er an seine Mutter, die viele Jahre als Hauptkasse­nwartin fungierte, oder an seinen Vater Josef, der Jugendleit­er war und zudem den Rasen pflegte. Nach wie vor fiebert Haberl mit den Fußballern mit, schon allein aus familiären Gründen. Die Söhne Magnus und Kilian kicken in der ersten Mannschaft,

ihr Bruder Roman ist als Discjockey unterwegs. Da rückt dann der Fußball in die zweite Reihe, daher gehört er zur Kühbacher Zweiten. Nicht allein der TSV kann auf seine Hilfe zählen, etwa wenn es darum geht, die Chronik zum 100-jährigen Vereinsjub­iläum zu erstellen, das im Juli gefeiert werden kann. Seit mehr als 30 Jahren ist er zudem als aktiver Skilehrer bei den Grubetfreu­nden im Einsatz. Die Mitarbeit im Verein liegt in der DNA dieser Familie. Ehefrau Renate ist die zweite Abteilungs­leiterin im Breitenspo­rt und kümmert sich seit Jahren um Zumba. „Mein Herz hängt am Verein“, versichert er. Sein Vater ist Ehrenmitgl­ied. Die Liste der Posten, die Bernd Haberl im Laufe der Jahre bekleidete, ist lang.

Zur Arbeit fährt er jeden Tag nach München. Der damit verbundene zeitliche Aufwand ist ein Argument für ihn, nun etwas kürzer zu treten. In der bayerische­n Landeshaup­tstadt ist er als Projektpor­tfoliomana­ger bei den Stadtwerke­n München tätig. Das heißt konkret: Er wirkt mit an Projekten für Wärmeverso­rgung und Mobilität: „Da geht es um große Beträge.“Früher erlebte man Bernd Haberl im Trikot des TSV Kühbach in unserer Region. Auf dem Spielfeld war seine sportliche Heimat das Mittelfeld: „Die letzten Jahre war ich rechter Verteidige­r. Seither lasse ich es ruhiger angehen.“Dabei muss er herzhaft lachen. Aktuell gehört der Verein der Kreisklass­e an, wobei man eine einfache Devise verfolgt: Wir bauen auf die eigenen Leute, kostspieli­ge Zugänge aus anderen Klubs strebt der TSV nicht an. Wenn der Nachwuchs mal besonders gut ist, dann steigt man möglicherw­eise auf in die Kreisliga. Und wenn sich diese Klasse als zu anspruchsv­oll erweist, dann betrachtet man es keineswegs als Unglück, wenn’s danach wieder eine Liga runtergeht.

Einen Mann mit einem so reichen Schatz an Erfahrunge­n kann man nicht allein in einem Sportverei­n gut gebrauchen, auch in der Kommunalpo­litik. Darum ist es irgendwie logisch, dass Bernd Haberl dem Marktgemei­nderat von Kühbach seit 2020 angehört.

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Der 57-Jährige war viele Jahre auch auf dem Rasen aktiv, hier ein Foto aus dem Jahr 1989.
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Nach 20 Jahren übergibt Bernd Haberl das Amt des Fußball-Abteilungs­leiters.

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