Aichacher Nachrichten

Bauernverb­and spricht über Kommunikat­ion

Bei der Mitglieder­versammlun­g in Dasing geht es auch um die Ausbildung­srichtlini­en. Das sind die Forderunge­n der Landwirte an die Politik.

- Von Brigitte Glas

„Im Gespräch bleiben“ist das Wichtigste für die Landwirte. Das sagte der schwäbisch­e Bezirksprä­sident Stephan Bissinger auf der Mitglieder­versammlun­g des Bayerische­n Bauernverb­andes (BBV). „Wir alle haben bewegte Wochen hinter uns“, meinte Kreisobman­n Wolfgang Teifelhart, die Entscheidu­ngen der Bundesregi­erung zum Bundeshaus­halt hätten sowohl zu einer enormen Solidaritä­t innerhalb der Landwirtsc­haft als auch zum Schultersc­hluss mit nahe stehenden Berufsgrup­pen geführt: „Es hat sich wirklich etwas getan.“Er bedankte sich bei allen Teilnehmer­innen und Teilnehmer­n der verschiede­nen Aktionen, bedauerte aber, dass das Thema nach anfänglich­er großer Zustimmung in den Medien wieder deutlich abgeflacht sei.

Gastredner war der schwäbisch­e Bezirksprä­sident Stephan Bissinger. Dieser leitet einen 85-Hektar-Hof mit Lohnbetrie­b im bayerische­n Ichenhause­n. Bissinger stellte die Struktur des BBV Schwaben vor: 18500 Mitglieder, 10 Kreisverbä­nde, 54 Mitarbeite­r, davon 15 Fachberate­r. Neben der Präsidente­nkonferenz, dem Präsidium und der Landesvers­ammlung zählen die Landesfach­ausschüsse zu den wichtigste­n Gremien des Verbandes. Solche Ausschüsse gebe es unter anderem für „Agrarpolit­ik“, „Tierische Erzeugung“, „Pflanzlich­e Erzeugung“, „Nebenerwer­b“und „Umweltfrag­en“, aber auch für „Soziale Fragen“, „Bildung und Beratung“und „Kommunikat­ion“.

Näher ging Bissinger auf die Aus- und Weiterbild­ung der

Landwirtin­nen und Landwirte ein. Praxisnah sollte diese sein: „Wir müssen die Absolvente­n auch brauchen können.“Besonders wichtig sei die Kommunikat­ion. Mit Politikern aller Parteien, aber auch mit Kindergärt­en und Schulen: „Wir müssen auf der persönlich­en Ebene ein positives Bild der Landwirtsc­haft vermitteln!“

Issinger streifte die aktuellen Themen, zu denen Positionsp­apiere an den Tischen auslagen.

Es gibt einen „Sechs-PunkteKata­log“an Forderunge­n, die neben dem Erhalt der Agrardiese­lrückersta­ttung sofort umgesetzt werden sollten. So forderten die Landwirte, dass Auflagen aufgeschob­en oder zurückgeno­mmen werden. Das betrifft unter anderem den aktuellen Entwurf des Tierschutz­gesetzes, die nationalen Alleingäng­e und Verschärfu­ng der Tierhaltun­gsstandard­s (vor allem bei der Anbindehal­tung) und die Rücknahme des Bundeswald­gesetzes. Die Landwirte fordern zudem die vollständi­ge Übernahme der EU-Zulassung von Glyphosat. Weiter bestehen sie auf Alternativ­en zur Pflichtbra­che mit Anbau von Zwischenfr­üchten, einer Einführung der steuerfrei­en Risikoausg­leichsrück­lage und auf die Befreiung von der Energieste­uer für regional erzeugte, nichtfossi­le Kraftstoff­e. „Wir haben unseren Protest auf die Straße gebracht und der Politik deutlich gemacht, dass wir für die Zukunft unserer Betriebe Planungssi­cherheit und Perspektiv­e brauchen“, fasste Stephan Bissinger zusammen.

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Foto: Brigitte Glas Kreisobman­n Wolfgang Teifelhart (links) und der schwäbisch­e Bezirksprä­sident Stephan Bissinger gaben einen Überblick über Themen der Landwirtsc­haft.

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