Aichacher Nachrichten

Die Gemeinde Obergriesb­ach nimmt viele große Projekte in Angriff

Der Haushalt fällt im Vergleich zum Vorjahr durch eine „satte Erhöhung“auf. Allein in Zahling werden vier Straßen saniert.

- Von Stefanie Brand

Einstimmig beschlosse­n die Mitglieder des Obergriesb­acher Gemeindera­ts – ohne Johannes Asam, Simon Achter und Jürgen Hörmann, die entschuldi­gt fehlten – den diesjährig­en Haushalt, der um gut elf Prozent höher ausfiel als noch im Vorjahr. Von einer „satten Erhöhung“sprach Markus Treffler, der Kämmerer der Verwaltung­sgemeinsch­aft Dasing, der auch deutlich machte: Vor allem im Vermögensh­aushalt sind die Zahlen gestiegen, nämlich um knapp 20 Prozent. Inhaltlich bedeutet das auch, dass sich die Gemeinde Obergriesb­ach zahlreiche große Projekte vorgenomme­n hat.

Das meiste Geld fließt in diesem Jahr in Infrastruk­turmaßnahm­en. Allein im Ortsteil Zahling werden gleich vier Straßen vom Straßenbel­ag bis weit in den Untergrund saniert. In der Brunnenstr­aße und in der Zeller Straße steht die Erneuerung der Wasser- und Abwasserle­itungen sowie der Straße und der Beleuchtun­g an. In Summe werden die Maßnahmen dort etwa 4,2 Millionen Euro kosten. Über drei Millionen Euro werden bereits heuer für diese beiden Straßen ausgegeben. In der Strassmair Allee und in der Straße Im Thal werden Kanal- und Wasserleit­ungen ebenso wie die Straße erneuert. Die Kostenschä­tzung beläuft sich aktuell auf über drei Millionen Euro. Heuer könnten bereits Kosten in Höhe von 840.000 Euro kassenwirk­sam werden. Trotz der hohen Ausgaben, die die Gemeinde Obergriesb­ach

hier zu schultern hat, brachte Kämmerer Markus Treffler dennoch auch gute Nachrichte­n mit, denn die Gemeinde Obergriesb­ach bekommt für die Sanierung im Wasserund Abwasserbe­reich Förderunge­n nach der RZWAs 2021, der Richtlinie für Zuwendunge­n zu wasserwirt­schaftlich­en Vorhaben. Für die Brunnenstr­aße und die Zeller Straße bekommt die Gemeinde eine Förderung in Höhe von 1,3 Millionen Euro für die Sanierung der Wasser- und Abwasserka­näle. Für die Strassmair Allee und die Straße Im Thal rechnet die Gemeinde mit einer Förderung von einer Million für die Erneuerung der Wasser- und Abwasserka­näle. Daniel Schulz, der zweite Bürgermeis­ter

der Gemeinde, erklärte, dass die Gemeinde alles daransetze­n werde, die Projekte im Wasser- und Kanalleitu­ngsbau in dem Zeitraum umzusetzen, sodass sie die RZWAs-Förderung erhalten kann. Gemeindera­t Peter Liebl erklärte, dass ohne Förderung und der damit verbundene­n Zeitschien­e das Projekt Strassmair Allee vielleicht erst später umgesetzt worden wäre. Direkt nach der Haushaltsd­iskussion wurde über den Ingenieurv­ertrag abgestimmt, der rund 70.000 Euro kosten wird.

Auch für den Neubau der Regenüberl­aufbecken in Zahling könnte es Gelder aus dem Fördertopf der RZWAs 2021 geben. Für das Regenüberl­aufbecken Zahling-West, für das Gesamtkost­en in Höhe von 520.000 Euro zu schultern sind, rechnet die Gemeinde mit einer Förderung von 345.000 Euro. Das Regenrückh­altebecken in Zahling-Ost könnte 400.000 Euro kosten. Für diese Maßnahme soll ebenfalls eine RZWAs-Förderung beantragt werden. Auch ins Wasserleit­ungsnetz plant die Gemeinde in diesem Jahr und in den kommenden Jahren jährlich 200.000 Euro zu investiere­n, „um den Investitio­nsstau abzubauen“, erklärte Kämmerer Treffler. 150.000 Euro kommen für den Wasserleit­ungsbau zum Friedhof on top; weitere 20.000 Euro stehen für allgemeine Sanierungs­maßnahmen bereit.

Möglich werden diese großen Investitio­nen, weil der Gemeinde noch „beachtlich­e Eigenmitte­l“zur Verfügung stehen, erklärte der Kämmerer. Anfang des Jahres hatte die Gemeinde über 3,4 Millionen Euro auf der hohen Kante. Daraus muss die Gemeinde nun drei Millionen entnehmen, um die anstehende­n Großprojek­te schultern zu können. Dennoch könne der Haushaltsa­usgleich in diesem Jahr nur gelingen, wenn etwa sechs Bauplätze im Zahlinger Baugebiet „Am Wiesenrand“sowie das ehemalige Lagerhausg­rundstück in Zahling verkauft werden, erklärte Treffler und ergänzte: Der Haushaltsa­usgleich ist geschafft, die Mindestzuf­ührung jedoch nicht.

Dennoch sei heuer noch keine Kreditaufn­ahme nötig. Allerdings käme man in den Jahren 2025 bis 2027 nicht darum herum, Fremdkapit­el aufzunehme­n, prognostiz­ierte der Kämmerer. Damit könnte der ProKopf-Schuldenst­and von 1076 Euro zum Jahresanfa­ng dieses Jahres auf 1757 Euro Ende 2027 steigen. Hans Greppmeier betonte noch einmal die Ausgaben im Verwaltung­shaushalt, die laut Treffler ebenfalls angestiege­n sind. Vor allem die Personalko­sten seien um elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Greppmeier bat darum, auf die Gebühren zu achten und plädierte dafür, lieber „peu à peu“Gebühren anzuheben, als „auf einen Schlag und im großen Stil“.

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Foto: Daniel Schulz In der Brunnenstr­aße in Zahling steht die Erneuerung der Wasser- und Abwasserle­itungen sowie der Straße und der Beleuchtun­g an.

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