Aichacher Nachrichten

TVA hat Wiederaufs­tieg als Ziel

Das Augsburger Inline-Skaterhock­eyteam gibt sich nach dem Bundesliga-Abstieg selbstbewu­sst. Der Zweitliga-Start verlief ganz ordentlich.

- Von Martin Semer

Die Enttäuschu­ng über den Abstieg aus der Bundesliga im Herbst war bei den Inline-Skaterhock­eySpielern des TV Augsburg schnell verflogen. Der Betriebsun­fall soll so zügig wie möglich behoben, die 2. Liga Süd schon bald wieder verlassen werden. Teamverant­wortlicher Maximilian Nies gibt für die laufende Saison 2024 zwei Ziele aus: „Wir versuchen, den ersten Platz zu erobern und die jungen Spieler einzubinde­n.“Der Saisonstar­t mit zwei Siegen und einer Niederlage wird unter der Rubrik „ordentlich“eingestuft.

Gleich zum Auftakt unterlag der TVA Deggendorf Pflanz im eigenen Stadion mit 9:11, von der Auswärtsto­ur an den Rhein kam der TVA mit zwei Siegen gegen die Hilden Flames (10:6) und den Düsseldorf Rams II (9:3) zurück. Die erfolgreic­he Umsetzung der hohen Ambitionen soll mit dem neuen Trainer Fabio Carciola gelingen, der vergangene Saison noch selbst für den TVA spielte. Carciola kann auf eine längere Eishockey-Karriere zurückblic­ken, er spielte etwa bei Mannheim in der DEL, 2014 kam er für eine Saison zu den Augsburger Panthern. Zudem trainierte er u. a. den HC Landsberg und die U20 des AEV. Mit der Arbeit des neuen Coachs ist Teamchef Nies zufrieden: „Nach dem

Abstieg war es wichtig zu versuchen, die Laune hochzuhalt­en, dass man in kein Loch fällt. Er macht ein gutes Training.“

Überrasche­nd kam der Abstieg nicht. Zwar ging der TVA am Ende der Saison auf Aufholjagd, die vielen Niederlage­n zu Beginn konnte man aber nicht mehr ausgleiche­n. „Große Auswirkung­en hatte das eigentlich nicht“, sagt Nies entspannt. „Klar, für Sponsoren ist die 2. Liga weniger attraktiv als die 1. Liga. Aber das konnten wir auch gut abfangen.“Daher ist auch die finanziell­e Lage derzeit nicht bedrohlich. „Wir können ganz normal arbeiten“, sagt Nies.

Gründe für die sportliche Talfahrt in der letzten Saison sieht Nies vor allem am fehlenden Spielerpot­enzial in der Region. „Wir können uns keine Spieler einkaufen. Bei der Konkurrenz in NRW ist das anders. Dort ist die Szene viel größer. Die können sich aus anderen ersten Mannschaft­en bedienen.“

Zum Vergleich: In der 2. Bundesliga Süd, wo der TVA jetzt spielt, kommen vier der neun Teams aus Nordrhein-Westfalen. In der 1. Bundesliga, die sich auf dem gesamten Gebiet der Bundesrepu­blik abspielt, stellt NRW sogar sieben der zehn Mannschaft­en. Die räumliche Nähe dort ermöglicht den Amateurspi­elern, den Verein zu wechseln, ohne den Lebensmitt­elpunkt zu verlagern. In Augsburg sind wechselnde Spieler die Ausnahme. „Wir haben Glück, wenn ehemalige Eishockey-Spieler zu uns kommen oder Spieler umziehen“, erklärt Nies. Wegen mangelnder Konkurrenz in der Umgebung muss der TVA daher auf den Nachschub aus der Jugend setzen. „Ohne guten Nachwuchs keine gute erste Mannschaft“, stellt der Teamverant­wortliche klar.

Genauso sieht das auch sein Bruder Florian Nies, seines Zeichens Jugendwart. „Die Herren leben von der Nachwuchsa­rbeit.“Vor drei Jahren sah es da noch schwarz aus: Der TVA konnte keine U16- oder U19-Mannschaft stellen, inzwischen gibt es in jedem Altersbere­ich eine Mannschaft. Besonders stark seien die jungen Jahrgänge U13 und U11, sagt Florian Nies. „Wir sind auf einem sehr, sehr guten Weg“, ist sich der Jugendwart daher sicher.

Das Zweitliga-Team muss nach der Osterpause zum Doppelspie­ltag ins Rheinland. Am 6. April spielt man bei SG Langenfeld Devils, einen Tag später bei den Crash Eagles Kaarst II. Mit zwei Siegen könnte der TVA die selbstbewu­sste Zielsetzun­g mit Punkten untermauer­n. „Wir sind stark genug, um oben stehen zu können“, ist sich Florian Nies sicher.

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Foto: Thorsten Franzisi Hoch her ging es beim ersten Heimspiel des TV Augsburg nach dem Bundesliga-Abstieg gegen Deggendorf.

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