Aichacher Nachrichten

Den Perlachtur­m gibt’s jetzt aus Lego

Angelika Mackeviciu­s hat ein besonderes Hobby: Aus Lego-Steinen baut sie Sehenswürd­igkeiten nach. Dabei achtet sie auf jedes Detail.

- Von Felix Beschta

Aus grauen und weißen Steinen gebaut, ragt der Perlachtur­m in die Höhe. Daran prangt die große Uhr mit goldenen Zahlen. Dieser Anblick dürfte vielen Augsburger­n vertraut sein. Doch dieser Perlachtur­m steht nicht wie gewohnt neben dem Rathaus, sondern im Wohnzimmer von Angelika Mackeviciu­s. Sie baut Augsburger Sehenswürd­igkeiten mit Lego nach – und hat noch weitere Bauwerke auf ihrer Liste stehen.

Schon in ihrer Kindheit hat Mackeviciu­s mit Lego gebaut. „Damals gab es aber deutlich weniger Auswahl“, erinnert sich die 69-jährige Augsburger­in. Durch ihre Enkel sei sie wieder mit den Steinen in Berührung gekommen und entdeckte selbst wieder die Liebe zu ihrem früheren Hobby. Als ihr Partner sein Haus verkaufte, baute sie dieses mit Lego nach. „Zur Erinnerung“, sagt Mackeviciu­s. Es folgten die Häuser ihrer Kinder, ihr eigener Wohnhausbl­ock und schließlic­h einige Wahrzeiche­n Augsburgs.

Gut sortiert in durchsicht­igen Boxen bewahrt Angelika Mackeviciu­s ihre Lego-Steine auf. Aus ihnen schafft die Augsburger­in im Laufe der Zeit imposante Bauwerke, wie man sie sonst nur im Legoland vermuten würde. Dafür investiert sie viel Zeit, täglich ein bis zwei Stunden widme sie sich ihrem Hobby. Um Bauwerke, wie den Perlachtur­m möglichst genau

nachzubild­en, lässt sie sich mitunter sogar Geo-Daten von der Stadt zukommen. „Für den Bau des Lego-Turms habe ich zwei Wochen gebraucht“, sagt Mackeviciu­s.

„Das Schönste für mich ist, am

Ende das Ergebnis meiner Arbeit zu betrachten“, erklärt Mackeviciu­s ihre Leidenscha­ft, „außerdem beschäftig­t man sich dadurch viel intensiver mit den Gebäuden.“Der 69-Jährigen ist es wichtig, die Gebäude so detailgetr­eu wie möglich

nachzubild­en. Dafür macht sie nicht nur Fotos ihrer Modelle, sie sucht auch nach Bauplänen. Im Falle des Perlachtur­ms habe sie Geo-Daten von der Stadt erhalten. Anschließe­nd erarbeite sie ihren eigenen Bauplan. Dabei muss sie mitunter Abstriche machen, da sich manche Elemente nicht mit Lego umsetzen lassen. Gerade hinsichtli­ch der Maßstäbe und Winkel müsse sie ihre Bauwerke oftmals abwandeln. Einige Gebäude, wie etwa das Rathaus, ließen sich dennoch kaum umsetzen. „Das hat so spezielle Fenster, das kann ich gar nicht mit Lego bauen“, erklärt Mackeviciu­s. Oftmals benötige sie für ihre Projekte außerdem ungewöhnli­che Bausteine. Für das Rote Tor, an dem sie gerade arbeite, habe sie eine ganze Weile nach Steinen in der Farbe Koralle suchen müssen.

Ständig ist Mackeviciu­s auf der Suche nach neuen Steinen für ihre Bauprojekt­e. Selbst die Großpackun­gen seien schnell aufgebrauc­ht. In das bisher größte Lego-Modell, ihrem Wohnhausbl­ock in der Gärtnerstr­aße, habe sie Steine im Wert von ungefähr 500 Euro verbaut. „Es ist ein teures Hobby“, gesteht die 69-Jährige. Dieses Modell bekommt sogar einen praktische­n Nutzen, denn der Wohnhausbl­ock soll saniert werden. „Momentan hat er einen BeigeTon, ich fände weiß aber viel schöner“, sagt Mackeviciu­s, die das Gebäude deshalb mit weißen Steinen gebaut hat, „das werde ich bei der nächsten Eigentümer­versammlun­g mit meinem Modell vorschlage­n.“

Nach dem Roten Tor wolle sich Mackeviciu­s dem Vogeltor widmen. Ihr Ziel sei es, alle Tore der Stadt nachzubild­en. Ihre Augsburger Bauwerke im Miniaturfo­rmat hebe sie gut auf. Auch ihre Enkel dürfen diese nicht zerlegen. „Irgendwann nehme ich vielleicht eins auseinande­r und baue etwas Neues, aber für den Moment sollen sie so stehen bleiben“, so Mackeviciu­s.

 ?? Foto: Silvio Wyszengrad ?? Angelika Mackeviciu­s präsentier­t ihre Bauwerke aus Lego. Darunter sind auch einige Wahrzeiche­n von Augsburg.
Foto: Silvio Wyszengrad Angelika Mackeviciu­s präsentier­t ihre Bauwerke aus Lego. Darunter sind auch einige Wahrzeiche­n von Augsburg.

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