Lesetipps für den „Bücherfrühling“
Ob Thriller, Familiengeschichte oder Sachbuch: In der Dasinger Bücherei gibt es Tipps für Leseratten. Literaturpädagogin Elisabeth Wagner hat auf der Leipziger Buchmesse interessante Werke ausgesucht.
Friedberg Auf der Leipziger Buchmesse suchte die Literaturpädagogin Elisabeth Wagner ihre Favoriten, zu denen sie nun in der Dasinger Bücherei einige Anmerkungen machte, Lieblingsstellen vorlas und lustige Momente mit den Gästen teilte. Das sind ihre Favoriten aus den verschiedenen Kategorien.
Außergewöhnliche Begegnungen und Selbstfindung:
• „Toffee“, Sarah Crossan: Die 15-jährige Allison ist von zu Hause abgehauen und findet bei Marla, einer dementen Frau, die Allison für eine alte Kindheitsfreundin hält, Unterschlupf. Das Buch ist in Versform geschrieben und kann dadurch auch schnell mal zwischendurch gelesen werden. Es handelt sich um ein besonderes Thema, das in echt nicht so passieren würde und sich auf eine lustige Art mit dem Finden der eigenen Identität und dem Erwachsenwerden beschäftigt.
• „Späte Ernte“: Nicole Wellemin: Die drei Frauen Lene, Lis und Anna haben ein schweres Schicksal hinter sich. Ein ganzes Jahr lang verbringen die Frauen auf einem Südtiroler Hof, um sich von der Last fremder Schuld und dem Schaden, den das Schweigen anrichten kann, zu lösen. Der Roman erzählt eine einfühlsame Geschichte vom Suchen, Vergeben und Empfinden sowie der heilenden Kraft der Natur. „Das Buch geht wirklich unter die Haut“, sagt Elisabeth Wagner.
• „Gruß aus der Küche“, Ingrid Noll:
Im beliebten Restaurant „Aubergine“müssen die kreative Inhaberin Irma, die Schulverweigerin Lucy, eine tratschfreudige Hilfsköchin und der angeblich fast taube und leicht demente Vincent gemeinsam einige Turbulenzen meistern. Das Buch erzählt eine generationenübergreifende Geschichte über und für Jung und Alt. „Es ist hoch amüsant, wie Vincent, der eigentlich als Trottel von den anderen gesehen wird, alles beschreibt“, verrät die Pädagogin. Die bildhaften Beschreibungen des Buches sorgen für Leichtigkeit und Witz.
Über den Verlauf des Lebens:
• „Eine fast perfekte Frau“, Toni Jordan:
Als das Leben der unabhängigen Mutter Kylie aus den Fugen gerät, packt diese ihre Koffer und zieht kurzzeitig zu ihrer Mutter. Dort überdenkt die Apothekerin ihr bisher sorgfältig durchdachtes Leben. Im Laufe des Romans erfährt man die Hintergründe, warum die Protagonistin keine Hilfe braucht und will und warum sie so geworden ist, wie sie eben ist. Dadurch wächst auch zunehmend das Verständnis für Kylie. Die Frage, warum Frauen nach Perfektion streben, ist im gesamten Roman allgegenwärtig. Das Buch vermittelt
eine Botschaft, hat aber nicht zu viel Tiefgang.
• „Das kleine Haus am Sonnenhang“, Alex Capus: In seiner Autobiografie erzählt der Autor über das Leben in einem kleinen Steinhaus in Italien. Dort findet er viel Zeit mit seiner Freundin, die das komplette Gegenteil von ihm ist. Das Buch beschreibt das Leben in einem „Kuhdorf“und spielt zu einer Zeit, als man an Tankstellen noch bedient und an einer Espressobar noch rauchen durfte. „Es ist ein kleines Buch, bei dem man trotzdem viel Lesefreude hat“, sagt die Literaturpädagogin.
Für Heimatliebhaber und Wissbegierige:
• „Unter den Wolken: Meine Deutschlandreise auf die höchsten Berge aller 16 Bundesländer“, Achim Bogdahn: Während seiner Reise lernt Achim Bogdahn die verschiedenen Bundesländer anhand der Menschen und deren Kultur kennen. „Man lernt in dem Buch viel über die Bundesländer kennen, Achim Bogdahn zieht es aber nicht an der Landschaft, sondern vielmehr an den Menschen und seinen Begegnungen während seiner Reise auf “, erzählt Elisabeth Wagner. In dieser erzählenden Sachbuchgeschichte kann man Deutschland von einer ganz anderen Seite kennenlernen.
Für Thriller-Fans:
• „Die Burg“, Ursula Poznanski: Mithilfe von künstlicher Intelligenz wurde eine alte Burg zu einem einzigartigen Escape-Room ausgebaut, allerdings beginnt sich diese selbstständig zu machen. In dem Buch wurde der Thriller mit dem brandaktuellen Thema der künstlichen Intelligenz gerichtet und ist dadurch auch für junge Leute sehr interessant. Außerdem liefert die Geschichte einen Anreiz, über die Risiken der zunehmenden Technik nachzudenken.