Marktgemeinde hebt die Hundesteuer an
Wer einen Hund hält, zahlt in Pöttmes künftig mehr Geld. Der erste Vierbeiner kostet künftig 40 Euro. In einem Ausnahmefall für eine Meute wird der Tarif aber nicht angehoben. Wie das begründet wird.
Der Markt Pöttmes hebt die Hundesteuer an. Der erste Hund soll zukünftig mit 40 (bislang 25) Euro, der zweite mit 70 (bislang 40) Euro besteuert werden. Für Hunde, die als Meute von mehr als zehn Tieren in einem Verein gehalten werden, gilt eine Ausnahmeregelung. Dies betrifft in Pöttmes den Schleppjagdverein in Gundelsdorf.
Die neue Regelung sieht vor, dass der Tarif für Hunde in der Meute nicht erhöht wird. Es sind für sie auch in Zukunft wie bisher 200 Euro fällig. Zweiter Bürgermeister Manfred Graser hielt das für nicht gerecht. Schließlich würden die Gebühren für alle erhöht, das müsse auch für Meuten gelten. Manfred Riedelsberger (CWG) hielt dagegen, dass er bis vor Kurzem diese Meinung geteilt habe. Nach längeren Gesprächen mit den Verantwortlichen des Jagdschleppvereins habe er jedoch seine Meinung geändert. Der Verein sei als gemeinnützig einzustufen und eine geringere Gebühr
sei ein Zeichen der Wertschätzung.
So sah es auch der Master des Vereins, Toni Wiedemann, der in einem Brief an die Gemeinderäte seinen Standpunkt verdeutlicht hatte. Er sagte, es gehe dem Verein nicht um Geld, sondern um Wertschätzung. Schließlich trage der Verein als Werbeträger durch Veranstaltungen mit Übernachtungsgästen, die verpflegt werden müssten, zur Wirtschaftsförderung bei. So würden Tourismus, Kultur und Sport gefördert. Außerdem würden die Hunde komplett aus Eigenmitteln verpflegt und gehalten. Eine Entsorgung der Hinterlassenschaften auf Kosten der Allgemeinheit sei daher nicht gegeben.
Bürgermeister Mirko Ketz gab zu bedenken, dass der Schleppjagdverein im Gegensatz zu anderen Ortsvereinen keinerlei Zuschüsse der Gemeinde erhalte. Er sah es daher ebenso wie sein Parteikollege Christian Vetter als Entgegenkommen für die Meute. Vetter wollte das Thema Steuer und das Thema Verein, der etwas für die Allgemeinheit macht, nicht vermischen. Seiner Ansicht nach
ist es in Ordnung, zweierlei Maß anzulegen.
Die Ratsmitglieder beschlossen schließlich mehrheitlich, die Sätze für den Erst- und Zweithund anzuheben, den Beitrag für die Meute jedoch bei 200 Euro pro Jahr zu belassen.
Bei der Beschaffung neuer Hundetoiletten einigte sich der Gemeinderat darauf, auf die
günstigere Variante ohne Füllstandsensoren aufzustellen. Um Personalkosten zu sparen, schlug Dominik Kastl (BB) vor, die Toiletten mit QR-Codes auszustatten. So könnten Spaziergänger und Spaziergängerinnen gefüllte Behälter über die Pöttmes-App melden. Unnötige Kontrollfahrten könnte die Gemeinde so minimieren.
Bei der Wahl neuer Aufstellungsorte wollte Manfred Riedelsberger Meinungen bei den kommenden Bürgerversammlungen einholen. Diese Idee nahm Ketz gerne auf. Mit einer Gegenstimme wurde der Beschluss gefasst, zunächst eine Bedarfserhebung durchzuführen, um im Anschluss Hundetoiletten in der günstigeren Ausführung anzuschaffen.