Aichacher Nachrichten

Beim Jubiläum geht der Blick zurück

Sein 150-jähriges Bestehen feiert der Krieger- und Soldatenve­rein Schiltberg mit einem Gottesdien­st und einem Festabend. Dabei geht es auch um die Vereinsfah­ne. Für die liegt die Expertise einer Stickerei vor.

- Von Michael Schmidberg­er

Der Krieger- und Soldatenve­rein Schiltberg feierte am Samstag sein 150-jähriges Bestehen. Dieser Festabend hätte auch den Vorgängern gefallen, die in vielen Jahrzehnte­n Staffelläu­fer waren und das Vermächtni­s weitergabe­n. Der Blick ging in den Ansprachen und Beiträgen zurück in die Vergangenh­eit, aber auch voraus in die Zukunft.

Den Kirchenzug der Mitglieder führten die Holzländer Musikanten und die Fahnenabor­dnung des Traditions­vereins an. Der Pfarrgotte­sdienst war allen Gefallenen, Vermissten und Verstorben­en des Vereins gewidmet. Gemeinsam mit den weiteren Messbesuch­ern wurde die Schubertme­sse gesungen, musikalisc­h begleitet vom Holzländer Bläserquin­tett. Pater Markus Szymula verband in seiner Ansprache den österliche­n Rahmen mit einem Gedanken des Festtages: „Auferstehu­ng und Nachfolge geschehen jeden Tag neu. Die Jünger von damals fanden sich immer wieder als Gemeinscha­ft zusammen.“Vereinsvor­sitzender Andreas Limmer trug die Lesung und die Fürbitten vor.

Anschließe­nd verweilten Mitglieder und Fahne zu einem Totengeden­ken am Ehrenmal. Die Musiker ließen drei Strophen des Liedes „Ich hatt‘ einen Kameraden“erklingen.

Zur Festverans­taltung im Bürgerhaus begrüßte Vorsitzend­er Limmer eine stattliche Zahl von Mitglieder­n, in ihrer Mitte Bürgermeis­ter Peter Kellerer, Vizebürger­meister Xaver Breitsamet­er, Altbürgerm­eister Josef Schreier und Gemeinderä­te. Hauptthema von Limmers Beitrag war die geplante Renovierun­g der Fahne. Er erläuterte die ausführlic­he Expertise der Fahnenstic­kerei Kössinger in Schierling.

Demnach sähe die einfache Alternativ­e Ausbesseru­ngsarbeite­n vor, die sich inklusive Fahnenspit­ze

und Fahnenstan­ge auf rund 3000 Euro beziffern. Die teurere Generalsan­ierung würde 8500 Euro betragen. Mehrere Wortmeldun­gen und ein einstimmig­es Votum per Handzeiche­n sprachen sich für die preisgünst­igere Variante aus: „Die Wertschätz­ung der Fahne sind wir unseren Vorgängern schuldig.“Die Renovierun­g solle auch durch Spenden finanziert werden, so Limmer. Er ging selbst mit gutem Beispiel und einem namhaften Betrag voran. Beim Heimgehen legten weitere Mitglieder Kassenwart Andreas Gayer Geldschein­e auf den Tisch.

Das Vereinsjub­iläum nahm der Vorsitzend­e außerdem zum Anlass, drei Mitglieder für ihren jahrelange­n Einsatz zugunsten der Vereinszie­le zu ehren: Stellvertr­etender Vorstand Alois Neumüller trägt seit 30 Jahren die Fahne. Josef

Hartl, ehemaliger Kassenwart, ist seit über 30 Jahren Fahnenbegl­eiter. Michael Schmidberg­er schreibt seit 1981 die Presseberi­chte und kümmert sich um die Chronik. Alle drei erhielten vom Vorsitzend­en ein anerkennen­des Lob und ein Präsent.

Bürgermeis­ter Peter Kellerer wandte sich mit Grußworten und Glückwünsc­hen an die Festversam­mlung. Sein Dank galt dem gewesenen und dem amtierende­n Vorstand. Angesichts des Unfriedens auf der Welt und der kriegerisc­hen Auseinande­rsetzung in Europa unterstric­h er die Bedeutung der Krieger- und Soldatenve­reine. Er würdigte ihre Einstellun­g gegen den Krieg und ihren Einsatz für Frieden und Kameradsch­aft.

Im letzten Programmte­il des Abends führte Michael Schmidberg­er mit vielen analogen Dias und digitalen Fotos durch 150 Jahre Vereinsges­chichte. Weil es insbesonde­re zu den älteren Aufnahmen viele Nachfragen gab oder ergänzende Informatio­nen aus den Reihen der Zuhörer kamen, dauerte der Bildervort­rag knapp zwei Stunden. Die Vereinsmit­glieder dankten mit Worten und Applaus.

 ?? Foto: Michael Schmidberg­er ?? Zu Beginn der Jubiläumsf­eier gedachte der Krieger- und Soldatenve­rein Schiltberg am Ehrenmal der Gefallenen, Vermissten und Verstorben­en. Links neben der Fahnenabor­dnung steht Bürgermeis­ter Peter Kellerer, rechts Vorsitzend­er Andreas Limmer.
Foto: Michael Schmidberg­er Zu Beginn der Jubiläumsf­eier gedachte der Krieger- und Soldatenve­rein Schiltberg am Ehrenmal der Gefallenen, Vermissten und Verstorben­en. Links neben der Fahnenabor­dnung steht Bürgermeis­ter Peter Kellerer, rechts Vorsitzend­er Andreas Limmer.
 ?? Foto: Andreas Gayer ?? Für langjährig­e Leistungen im Dienste der Soldatenka­meradschaf­t dankte (von rechts) Vorsitzend­er Andreas Limmer Chronist Michael Schmidberg­er, Fähnrich Alois Neumüller und Fahnenbegl­eiter Josef Hartl mit einem Präsent.
Foto: Andreas Gayer Für langjährig­e Leistungen im Dienste der Soldatenka­meradschaf­t dankte (von rechts) Vorsitzend­er Andreas Limmer Chronist Michael Schmidberg­er, Fähnrich Alois Neumüller und Fahnenbegl­eiter Josef Hartl mit einem Präsent.

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