Beim Jubiläum geht der Blick zurück
Sein 150-jähriges Bestehen feiert der Krieger- und Soldatenverein Schiltberg mit einem Gottesdienst und einem Festabend. Dabei geht es auch um die Vereinsfahne. Für die liegt die Expertise einer Stickerei vor.
Der Krieger- und Soldatenverein Schiltberg feierte am Samstag sein 150-jähriges Bestehen. Dieser Festabend hätte auch den Vorgängern gefallen, die in vielen Jahrzehnten Staffelläufer waren und das Vermächtnis weitergaben. Der Blick ging in den Ansprachen und Beiträgen zurück in die Vergangenheit, aber auch voraus in die Zukunft.
Den Kirchenzug der Mitglieder führten die Holzländer Musikanten und die Fahnenabordnung des Traditionsvereins an. Der Pfarrgottesdienst war allen Gefallenen, Vermissten und Verstorbenen des Vereins gewidmet. Gemeinsam mit den weiteren Messbesuchern wurde die Schubertmesse gesungen, musikalisch begleitet vom Holzländer Bläserquintett. Pater Markus Szymula verband in seiner Ansprache den österlichen Rahmen mit einem Gedanken des Festtages: „Auferstehung und Nachfolge geschehen jeden Tag neu. Die Jünger von damals fanden sich immer wieder als Gemeinschaft zusammen.“Vereinsvorsitzender Andreas Limmer trug die Lesung und die Fürbitten vor.
Anschließend verweilten Mitglieder und Fahne zu einem Totengedenken am Ehrenmal. Die Musiker ließen drei Strophen des Liedes „Ich hatt‘ einen Kameraden“erklingen.
Zur Festveranstaltung im Bürgerhaus begrüßte Vorsitzender Limmer eine stattliche Zahl von Mitgliedern, in ihrer Mitte Bürgermeister Peter Kellerer, Vizebürgermeister Xaver Breitsameter, Altbürgermeister Josef Schreier und Gemeinderäte. Hauptthema von Limmers Beitrag war die geplante Renovierung der Fahne. Er erläuterte die ausführliche Expertise der Fahnenstickerei Kössinger in Schierling.
Demnach sähe die einfache Alternative Ausbesserungsarbeiten vor, die sich inklusive Fahnenspitze
und Fahnenstange auf rund 3000 Euro beziffern. Die teurere Generalsanierung würde 8500 Euro betragen. Mehrere Wortmeldungen und ein einstimmiges Votum per Handzeichen sprachen sich für die preisgünstigere Variante aus: „Die Wertschätzung der Fahne sind wir unseren Vorgängern schuldig.“Die Renovierung solle auch durch Spenden finanziert werden, so Limmer. Er ging selbst mit gutem Beispiel und einem namhaften Betrag voran. Beim Heimgehen legten weitere Mitglieder Kassenwart Andreas Gayer Geldscheine auf den Tisch.
Das Vereinsjubiläum nahm der Vorsitzende außerdem zum Anlass, drei Mitglieder für ihren jahrelangen Einsatz zugunsten der Vereinsziele zu ehren: Stellvertretender Vorstand Alois Neumüller trägt seit 30 Jahren die Fahne. Josef
Hartl, ehemaliger Kassenwart, ist seit über 30 Jahren Fahnenbegleiter. Michael Schmidberger schreibt seit 1981 die Presseberichte und kümmert sich um die Chronik. Alle drei erhielten vom Vorsitzenden ein anerkennendes Lob und ein Präsent.
Bürgermeister Peter Kellerer wandte sich mit Grußworten und Glückwünschen an die Festversammlung. Sein Dank galt dem gewesenen und dem amtierenden Vorstand. Angesichts des Unfriedens auf der Welt und der kriegerischen Auseinandersetzung in Europa unterstrich er die Bedeutung der Krieger- und Soldatenvereine. Er würdigte ihre Einstellung gegen den Krieg und ihren Einsatz für Frieden und Kameradschaft.
Im letzten Programmteil des Abends führte Michael Schmidberger mit vielen analogen Dias und digitalen Fotos durch 150 Jahre Vereinsgeschichte. Weil es insbesondere zu den älteren Aufnahmen viele Nachfragen gab oder ergänzende Informationen aus den Reihen der Zuhörer kamen, dauerte der Bildervortrag knapp zwei Stunden. Die Vereinsmitglieder dankten mit Worten und Applaus.