Springreitturnier in Frauenhand
Reitsport: Am ersten Wochenende der Pöttmeser Turniertage auf Gut Sedlbrunn sind viele Springreiterinnen und Springreiter am Start. Eine Handzellerin schlägt sich gut, beim Großen Preis sind nur Damen im Finale.
Springreitturniere haben eine lange Tradition und erfreuen sich bis heute einer großen Beliebtheit. Einen festen Platz im Kalenderjahr haben seit einigen Jahren die Turniertage auf Gut Sedlbrunn bei Pöttmes. Das Gut ist seit Langem ein beliebter Anlaufpunkt bei Pferdefreunden- und Pferdefreundinnen. Gleich an zwei Wochenenden im April können die Reiter und Reiterinnen ihr Können unter Beweis stellen und ihre Pferde über die Hindernisse lenken. Dabei ist das Turnier nicht nur den Profis überlassen. Auch Anfänger und weniger Geübte dürfen sich an den Parcours versuchen, denn es finden Springprüfungen in den unterschiedlichsten Schwierigkeitsstufen statt.
Rund 400 Starts waren es am ersten Wochenende, ein enormer organisatorischer Aufwand für die Veranstalter und ihre vielen Helfer und Helferinnen. Das Wetter meinte es gut mit den Teilnehmenden. Schon beim Auftakt am Freitagvormittag strahlte die Sonne von einem wolkenlosen Himmel. Das gute Wetter hielt sich das komplette Wochenende, sodass alle Veranstaltungen reibungslos über die Bühne gehen konnten.
Bereits früh morgens herrschte reges Treiben, denn Reiter und Tiere wollten gründlich vorbereitet sein. Einige von ihnen haben eine lange Anreise in Kauf genommen. Bis aus Chemnitz oder Frankfurt am Main sind sie mit Pferdeanhängern oder Trucks viele Hundert Kilometer nach Sedlbrunn gekommen. Für Unterkunft und Verpflegung vor Ort war bestens gesorgt, sogar ein extra angemietetes Stallzelt stand für die Vierbeiner bereit.
Ein Heimspiel hatte Marsella Lustig aus Handzell. Die 21-Jährige hat als Kind in Sedlbrunn das Reiten gelernt und schon einige Reitturniere hinter sich. Ganz im Gegensatz zu ihrer Schimmeldame Carrie, die ihr erstes Turnier bestreiten durfte. Immerhin erreichten die beiden gleich beim ersten Start einen respektablen Platz im Mittelfeld. Von einem Sturz im zweiten Springen ließ sich die passionierte Reiterin nicht abschrecken. Souverän, wenn auch aufgrund von Schmerzen etwas verhalten, meisterte sie den Parcours der Stilspringprüfung Klasse A, ihrem dritten und letzten Auftritt an diesem Wochenende. Besonders eindrucksvoll war das Springen am Freitagabend unter Flutlicht. Der beleuchtete Reitplatz strahlte
eine ganz eigene Atmosphäre aus. Ganz anders sah es am Sonntagnachmittag aus. Die Zufahrtsstraße war gesäumt mit parkenden Autos, ein Durchkommen war fast nicht möglich. Alle Sitzplätze am Reitplatz waren belegt. Die Zuschauer und Zuschauerinnen verfolgten gespannt das Highlight des Wochenendes: die Austragung des „Großen Preises von Sedlbrunn“
mit der Schwierigkeitsstufe S, eine Springleistungsprüfung über 1,4 Metern Höhe mit anschließendem Stechen. Letzteres machten die Damen unter sich aus. Keiner der teilnehmenden Herren konnte den Parcours fehlerfrei überwinden. Sechs Reiterinnen qualifizierten sich für das Stechen, eine davon mit zwei verschiedenen Pferden. Sie zog daher eines zurück und trat
lediglich einmal an. Mit Erfolg, denn Anja Steindl belegte mit Kaskaya den zweiten Platz. Den Sieg trug Lea Sophia Gut mit Canturia davon. In 35,96 Sekunden und fehlerfrei zeigte das eingespielte Team eine perfekte Leistung. Den dritten Platz erreichte Lydia Sarah Beutel mit ihrem Pferd Muse de Bourguignon. Die Preisverleihung nahm standesgemäß Richter
Bernd Fels vor. Er gratulierte den Siegerinnen, die im Anschluss eine verdiente Ehrenrunde um den Parcoursplatz drehten. Auch am kommenden Wochenende werden wieder Reiter und Ross auf Gut Sedlbrunn zu beobachten sein. Wiederum von Freitag bis Sonntag können sich Interessierte auf sportliche Höchstleistungen in allen Anforderungsstufen freuen.