Warten aufs neue Auto: Feuerwehr macht Frust Luft
Erst verzichten die Einsatzkräfte in Gebenhofen auf den neuen Mannschaftstransporter. Dann zieht sich die Bestellung hin. Die Jahresversammlung wird zum Ventil.
Bei der Freiwilligen Feuerwehr Gebenhofen (Affing) hat sich einiger Frust angestaut. Der brach sich jüngst in der Jahresversammlung Bahn. Der Verein fühlt sich offenbar zu wenig von der Gemeindeverwaltung unterstützt. Das machte Vorsitzender Wolfgang Neukäufer deutlich. Konkret geht es um den geplanten Kauf eines Mannschaftstransportwagens (MTW) für Feuerwehr.
Den neuen Transporter könnte die Feuerwehr eigentlich schon haben. 2022 war die Beschaffung für Gebenhofen geplant. Weil mehrere Vereine neue Fahrzeuge benötigten und die Gemeinde nicht alle auf einmal finanzieren konnte, stimmten sich die Feuerwehren untereinander ab, wer wann zum Zug kommen sollte. Weil die Haunswieser Wehr ein neues Fahrzeug nötiger hatte, verzichteten die Gebenhofener zunächst. 2023 erhielten die Anwaltinger ihren Transporter. Auch für Gebenhofen waren 65.000 Euro im Haushalt eingeplant. Doch der Kauf fand nicht statt. Gegenüber unserer Redaktion sagte der Vorsitzende: „Die Mitglieder sollten wissen, dass der Vorstand nicht schläft und dass wir nicht weiterkommen.“Seiner Ansicht nach scheiterte der Kauf an der Gemeindeverwaltung. Das schilderte er in der Versammlung vor den Mitgliedern ausführlich.
Anwesend war auch Bürgermeister Markus Winklhofer. Frust und Unmut, sagt er, könne er ein Stück weit nachvollziehen, ebenso „dass sie endlich mal ihr Auto haben wollen“. Das aber so ausführlich in der öffentlichen Versammlung darzulegen, gefiel dem Gemeindechef nur bedingt. Denn es gebe eine längere Vorgeschichte, die Winklhofer selbst in der Versammlung nicht näher darlegen wollte.
Dem Bürgermeister zufolge hatte die Feuerwehr ein Fahrzeug mit Ausstattung gewählt, das „deutlich mehr“gekostet hätte, als es der Haushaltsansatz hergab. Wegen
dieses „Deltas“forderte er die Wehr auf, sich darüber noch einmal Gedanken zu machen. Winklhofer räumt ein, dass es bei der Zusammenarbeit mit der Verwaltung dann zäh gelaufen sei. Das hatte ihm zufolge personelle Gründe in der Verwaltung. Im neuen Haushaltsplan aber solle mehr Geld für den Mannschaftstransporter eingeplant werden. Am 23. April wird der Etat im Gemeinderat
behandelt. Gleich danach plant er, sich mit den Verantwortlichen der Wehr zusammenzusetzen.
Wolfgang Neukäufer spricht von etwa 5000 Euro Mehrkosten. Doch an Ausstattung sei „nur drin, was rein muss“. Der Transporter sei teurer geworden als die Fahrzeuge für Anwalting und Haunswies, weil die Preise gestiegen seien. Das befürchtet Neukäufer durch die Verzögerung nun erneut.
In der Zwischenzeit habe die Feuerwehr den alten Transporter noch einmal instand setzen lassen, weil im Januar der TÜV abgelaufen sei. Auch das habe Geld gekostet, das die Gemeinde tragen müsse. Der Vorsitzende ist aber „guter Hoffnung“, dass es heuer mit dem Kauf klappt.
Vom Fahrzeug abgesehen hatte Neukäufer in der Versammlung auch Positives zu berichten. Er freute sich über einen gelungenen Auftritt von 70 Feuerwehrkameradinnen und -kameraden beim 125-jährigen Jubiläum der Feuerwehr Mühlhausen und über zwei neue aktive Mitglieder: Korbinian Haas und Florian Winkler.
Nachdem Stefan Haas einen Überblick über sein erstes Jahr als Kommandant gegeben hatte, konnte dieser Wolfgang Steinherr und Johannes Mägele für ihre 25-jährige Zugehörigkeit auszeichnen. Noch länger sind Wolfgang Neukäufer und Herbert Engelhard dabei. Sie wurden für ihr 40-jähriges Engagement in der aktiven Wehr ausgezeichnet.