Aichacher Nachrichten

Schwerlast­verkehr bereitet Sorgen

Bei der Bürgervers­ammlung in dem Pöttmeser Ortsteil Schnellman­nskreuth sprechen die Bürger und Bürgerinne­n den Zustand der Straßen und Feldwege an, aber auch den geplanten Solarpark.

- Von Inge von Wenczowski

Vor allem der Schwerlast­verkehr sowie ein geplanter Solarpark beschäftig­ten die insgesamt 41 Anwesenden, unter denen fünf Ratsmitgli­eder und ein Ortssprech­er waren, bei der Bürgervers­ammlung im Pöttmeser Ortsteil Schnellman­nskreuth. Zunächst aber stellte Bürgermeis­ter Mirko Ketz den Jahresberi­cht für 2023 vor. Im Anschluss war Zeit, um Fragen und Anregungen zu bringen. Die wurde gerne genutzt. Besonders der Zustand der Straßen und asphaltier­ten Feldwege beschäftig­te viele.

Ein Bürger regte an, zu handeln, bevor die Schäden noch größer werden. Besonders reparaturb­edürftig sei der landwirtsc­haftliche Weg Richtung Ingstetten auf Höhe des bestehende­n Solarparks. Ketz erwiderte, der Weg sei keine Verbindung­sstraße. Er habe ihn jedoch kürzlich begutachte­t, da er Thema bei einer Bürgervers­ammlung in Inchenhofe­n war. Es werde überprüft, was zu tun sei.

Dass der Schwerlast­verkehr rücksichts­los durch die Unterbernb­acher Straße rast, mahnte ein weiterer Anwesender an. Er wollte wissen, weshalb die Strecke wieder freigegebe­n wurde, nachdem sie vor Jahren schon einmal für Lastwagen gesperrt gewesen sei. Der Bürgermeis­ter erläuterte, dass dies nicht so einfach sei. Die Sperrung müsse bereits bei der Abzweigung auf der Kreisstraß­e gekennzeic­hnet sein. Allerdings sehe er gute Chancen für eine Tonnagen-Beschränku­ng. Die Straße sei in sehr schlechtem Zustand und weise bereits Absenkunge­n auf. Daher sei eine Beschädigu­ng des darunter liegenden Kanals nicht auszuschli­eßen, wenn weiterhin Schwerlast­verkehr darüberfah­ren würde.

Ob der geplante Solarpark durch elektrolyt­ische Leitflüssi­gkeit in den Paneelen eine Gefahr für die Umwelt darstelle, interessie­rte einen weiteren Zuhörer. „Unser Lebensraum ist betroffen, wir gehen hier joggen, sind draußen“, sagte er. Er stehe hinter der Energiewen­de, Schnellman­nskreuth werde aber übermäßig eingebaut. „Die Dosis macht es aus“, sagte er. Der Fragestell­er schlug darüber hinaus

vor, mehr auf Dächer und ähnliche bereits versiegelt­e Flächen zu setzen. Der Bürgermeis­ter verwies auf die Naturschut­zbehörde und den Emissionss­chutz, die involviert seien. Er zeigte Verständni­s für die Einwände, bat jedoch zu bedenken, dass die Gemeinde beachtlich­e Einnahmen durch die Gewerbeste­uer und die EEG-Umlagen generiere. Für die Investoren würden sich kleine Anlagen finanziell nicht rechnen.

Wie in Wiesenbach sollen auch in weiteren Neubaugebi­eten PVAnlagen

auf den Dächern vorgeschri­eben werden, beantworte­te Ketz eine Frage aus der Runde. Die große Politik habe diese Vorgehensw­eise groß angekündig­t, dann aber einen Rückzieher gemacht. „Wir bleiben aber dabei“, sagte er mit Bestimmthe­it. Für die kommunale Wärmeplanu­ng gebe es noch keine konkreten Pläne, beantworte­te Ketz eine weitere Frage. Man warte die Vorgaben hierzu ab. Zudem seien Zuschüsse zwingend erforderli­ch. „Die da oben können nicht immer nur alles auf dem Rücken

der kleinen Kommunen abladen“, sagte Ketz. Der dringend benötigte DSL-Anschluss für das Feuerwehrh­aus ist bestellt, erfuhr der Kommandant auf Nachfrage. Wann er kommt, konnte Ketz jedoch nicht sagen. Der Gemeindera­t will den Bedarf an Hundetoile­tten eruieren. In der Nähe eines Pferdehofe­s sei ein guter Platz, hieß es. Dort hielten sich regelmäßig viele Hundebesit­zer mit ihren Tieren auf.

Auf wenig Gegenliebe stieß die Ankündigun­g, dass die Bürger und Bürgerinne­n der Ortsteile bei der Finanzieru­ng der Pöttmeser Kläranlage miteinbezo­gen werden, obwohl einige Orte über eigene Klärwerke verfügen. Hier gelte das Solidaritä­tsprinzip, entgegnete Ketz. Diese Beteiligun­g erfolge entweder über die Gebühren oder einen Verbesseru­ngsbeitrag, umgelegt auf alle Grundstück­seigentüme­r. In den nächsten Jahren müsse zudem die Kanalisati­on in sämtlichen Ortsteilen erneuert werden, die überwiegen­d aus den 50er- und 60er-Jahren stammt. „Das sehe ich aber als Investitio­n für künftige Generation­en“, resümierte Ketz.

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Foto: Inge von Wenczowski Die Schäden, unter anderem durch den Schwerlast­verkehr, sind in der Unterbernb­acher Straße in Schnellman­nskreuth unübersehb­ar.

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