So kommen die Pöttmeser richtig gewandet
Das Historische Marktfest im Juli wird der Höhepunkt der 700-Jahr-Feierlichkeiten. Dafür braucht’s das richtige Gewand. Viele nähen es selbst. Die Resonanz auf den dazu angebotenen Kurs ist gewaltig.
Auf 700 Jahre Verleihung des Marktrechts kann Pöttmes blicken. Um das Ereignis angemessen zu würdigen, lauten im aktuellen Festjahr seit Januar immer wieder Veranstaltungen. Eine davon ist das Historische Marktfest am ersten Juliwochenende. Dafür nehmen die Vorbereitungen langsam Fahrt auf. Das Wichtigste für die Beteiligten ist die passende Gewandung.
Damit der mittelalterliche Charme des Festes unterstrichen wird, wünschen sich die Verantwortlichen, dass möglichst viele große und kleine Bürger und Bürgerinnen in historischer Kleidung erscheinen. Daher wurde ein Nähkurs für alle Interessierten auf die Beine gestellt. Die Resonanz darauf war riesig.
Beim Informationsabend mit Voranmeldung war der Saal im Pöttmeser Rathaus brechend voll. Viele Besucherinnen und Besucher wollten sich über die Mode der damaligen Zeit informieren und Stoff für ihre Kleidungsstücke sichern. Sie konnten passende Schnitte gegen einen Unkostenbeitrag von zehn Euro erwerben.
Der Markt Pöttmes lässt es sich etwas kosten, dass möglichst viele beim Marktfest in historischem Gewand auftauchen. Er stellte die Stoffe zur Verfügung – allerdings in begrenzter Anzahl. Pro Person durfte Material für drei Kleidungsstücke bestellt werden.
Federführend bei der Organisation war Marktmeisterin Carmen Koller. Tatkräftige Unterstützung erhielt sie von Heidelinde Mayr, die gelernte Dirndlschneiderin ist,
und seit 1986 Nähkurse gibt. Auf das Genaueste erklärten die beiden Fachfrauen beim Info-Abend die Eigenheiten der Kleidungsstücke und besprachen das weitere Vorgehen.
Damit es bei der Bestellung der Stoffe keine unliebsamen Überraschungen gibt, wurde bei interessierten Personen akribisch Maß genommen und sorgsam notiert. So wurde sichergestellt, dass das Material nicht zu knapp ist und die
Schnitte in der richtigen Proportion vorbereitet werden. An insgesamt vier Samstagnachmittagen waren Nähkurse angedacht, bei denen die Hobbyschneider und -schneiderinnen ihre Gewandung unter professioneller Anleitung von Heidi Mayr fertigstellen konnten. Dabei war der geübte Umgang mit der eigenen Nähmaschine, die mitgebracht werden musste, Grundvoraussetzung. Allerdings kristallisierte sich im Laufe der
Zeit heraus, dass deutlich weniger Näher und Näherinnen erscheinen als zunächst angenommen. Die überwiegende Mehrheit wollte sich lediglich die Stoffe sichern, um sich dann alleine zu Hause an die Arbeit zu machen. Deshalb konnten Mayr und Koller die verbliebenen Teilnehmer und Teilnehmerinnen an einem Nachmittag zusammenfassen.
Bei diesem Treffen wurde fleißig genäht und verziert. Der Fantasie
waren dabei keine Grenzen gesetzt. In einschlägigen Geschäften oder auch online können mittelalterlich anmutende Knöpfe, Schnallen oder Borten gekauft werden, um die Kleidungsstücke zu veredeln. Koller und Mayr haben viele Stunden Arbeit in das Beschaffen und Erstellen der Schnittmuster und Stoffe gesteckt. Das Ergebnis, so sind sich die Verantwortlichen sicher, wird sich gewiss sehen lassen können.