Für zwei Klassen geht es in die häusliche Quarantäne
Schüler des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums sind positiv auf Covid-19 getestet. Die Schulleitung reagiert mit einer Reihe von Maßnahmen.
Metzingen. Schüler des Metzinger Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums sind positiv auf Covid-19 getestet. Die Schulleitung reagiert nun mit einer ganzen Reihe verschiedener Maßnahmen.
Schüler einer sechsten und einer zehnten Klasse des Metzinger Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums müssen 14 Tage lang zu Hause bleiben. Die Quarantäne ist notwendig, weil Schüler dieser Klassen positiv auf Covid-19 getestet wurden. Von den 17 mit der Klasse in Verbindung stehenden Lehrern gilt eine Lehrkraft als so genannte „Kontaktperson 1“und bleibt deswegen ebenfalls zwei Wochen in Quarantäne, wie der Schulleiter des Gymnasiums, Matthias Pröhl, auf Anfrage mitteilt. Die beiden Klassen haben freilich keine Ferien vor den Herbstferien. Sie werden per Fernunterricht am laufenden Schulbetrieb teilnehmen.
Derzeit keine Mensa
Corona ist also zurück. Nach einigen Wochen und der Gelassenheit des Sommers klopft die Pandemie an die Türen des Ermstals. Vor allem die Dettinger Schillerschule ist derzeit ein Brennpunkt mit 13 in Quarantäne befindlichen Klassen. Um solche Auswüchse zu vermeiden, gilt am Metzinger Gymnasium seit Montag für alle Schüler Maskenpflicht, auch während des Unterrichts. Schulleiter Matthias Pröhl hat dies noch am Sonntag verfügt. Freilich lässt er
Ausnahmen zu, die im Ermessen Die Mensa des Gymnasiums ist der Lehrer liegen. Im Franzö- derzeit außer Betrieb. Jedes zudsätzliche sischunterricht beispielsweisnezudsätzliche Risikopotenzial vermeiden, könnten sonst die Unterschiede ist die Devise von Matthias der Nasallaute kaum mehr wahrgenommen Pröhl, dem auf die Mensa angesprochen werden. Auch im zunächst der Begriff Sport bleibt die Maske unten. „Unsinn“rausrutscht, was er frei
Weil es Aerosole sind, also fein lich schnell relativiert, weil die zerstäubte Partikel in der Luft, die vielen Regelungen des Landes für die Übertragung des Virus verantwortlich sind, wird das
Gymnasium Luftfilter anschaffen.
Ein solches Gerät steht bereits im
Lehrerzimmer, weitere sollen für die Fachräume folgen, sagt Matthias Pröhl. Fachräume werden deswegen bevorzugt damit ausgerüstet, weil sich darin Schüler unterschiedlicher Klassen aufhalten, insofern ist dort das Infektionsrisiko höher. Pröhl möchte aber auch schrittweise alle Klassenräume mit Luftfiltern ausrüsten, „bis das Geld ausgeht“, wie er ankündigt.
Andere Schritte, die er zur Eindämmung von Corona bereits eingeleitet hat, kosten allenfalls indirekt Geld. Vermutlich werden die Kosten für die Heizung der
Schule drastisch ansteigen, denn
Fenster und Türen stehen derzeit offen: „Das wird noch interessant, wenn das Wetter ungemütlicher wird.“In einem Elternbrief rät er vorsorglich zu wärmender Kleidung im Unterricht. und die vielen Widersprüche in diesen Vorgaben pauschale Urteile erschweren, denn nicht in allen Schulen im Land sind die Mensen geschlossen.
Auch die außerschulische Betreuung wird von Schule zu Schule anders geregelt. Am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium gibt es sie derzeit nicht. Die Nachmittagsbetreuung ist ausgesetzt. Die beliebten Nachhilfekurse von Schülern für Schüler sind bis auf Weiteres gestrichen. Sämtliche Arbeitsgemeinschaften liegen auf Eis, es sei denn, es handelt sich um solche, die sich auf klasseninterne Gruppen beschränken.
Manche Dinge hat aber auch ein Schulleiter nicht im Griff. In der Frage, wie sich seine Schüler in der Freizeit verhalten, muss Matthias Pröhl auf deren gesunden Menschenverstand vertrauen und kann allenfalls an sie appellieren: „Schränkt euch ein im Interesse der Gemeinschaft und um das Risiko einer Ansteckung zu minimieren.“Er weiß, dass das viel Disziplin erfordert. Doch gerade im privaten Bereich lauern die Gefahren, wie er sagt: „Das Virus kommt von außen in die Schule.“Konfi-Feiern im großen Stil, Geburtstagspartys, Hochzeiten, Urlaubsreisen: Darauf hat er keinen Einfluss.