Hygienekonzept steht, Boden ist drin – es kann losgehen
Die TuS Metzingen empfängt am Mittwoch (19.30 Uhr) in einem Nachholspiel den TSV Bayer 04 Leverkusen.
Endlich wieder Öschhalle. Das erste Heimspiel der Saison bestreitet die TuS Metzingen am Mittwoch (19.30 Uhr) gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen. Weil der Boden im „TusSies-Wohnzimmer“neu verlegt und verspätet angeliefert wurde, mussten zwei Heimspiele vorab auf die Warteschleife geschickt werden, mit Dortmund wurde dann noch das Heimrecht getauscht. Jetzt ist alles gerichtet. Bayer Leverkusen kommt zum verspäteten Heimauftakt. Es ist eines der anstehenden Nachholspiele.
In der Tabelle muss man, sofern man sie von oben her in Angriff nimmt, lange nach den beiden Kontrahenten suchen. Leverkusen ist Zwölfter mit 2:4 Punkten, Metzingen folgt mit dem identischen Zahlenwerk einen Platz dahinter. Klar, dass man auf beiden Seiten bestrebt ist, die bisher unbefriedigende Bilanz zunächst auszugleichen.
„Wir müssen an den Abläufen im Angriff weiterarbeiten und uns auch im Gegenstoß der ersten und zweiten Welle deutlich steigern.“Das sagte Bayer-Trainerin Renate Wolf nach der 16:17-Niederlage ihrer „Werkselfen“in Buxtehude. Ein Ergebnis wie aus einer anderen, früheren, Handballwelt. Nicht extra erwähnen muss man, dass Wolf mit der Abwehr durchaus zufrieden war.
Ähnliches hörte man auch von TuS-Manager Ferenc Rott nach der 20:25-Niederlage beim Titelfavoriten in Dortmund. „Es gibt wenige Mannschaften in der Liga, die in Dortmund nur 25 Gegentore kassieren, vorne müssen wir es aber einfach noch genauer machen. 20 Tore sind gegen jeden Gegner zu wenig“, sagte Rott. Hätte man besser getroffen, wäre eine Überraschung nach klarem Pausenrückstand im Bereich des Möglichen gelegen. Mut gemacht hat der Auftritt aber allemal.
Einfache Tore erzielen
„Wir brauchen, wie zuletzt gegen Dortmund, eine konzentrierte Leistung, um erfolgreich zu sein. Leverkusen hat eine junge Mannschaft, die mit hohem Tempo und einer guten Abwehr spielt“, sagt TuS-Trainerin Edina Rott. „An die Abwehr- und Torhüterleistung müssen wir anknüpfen. Im Angriff wollen wir noch mehr in das Tempospiel finden und aus einer starken Abwehr die einfachen Tore erzielen“, gibt sie ihrer Mannschaft mit auf den Weg.
Ein besonderes Spiel ist es für die junge Anna Albek. Der Neuzugang freut sich auf das erste Heimspiel. Im Namen der ganzen Mannschaft sprach sie bei der Pressekonferenz: „Es freut uns sehr, dass auch Fans in die Halle dürfen. Wir sind sehr motiviert.“Die 1,88 Meter große Rückraumspielerin mit serbischen und ungarischen Wurzeln, die zuletzt in Österreich spielte und deshalb astrein Deutsch spricht, fühlt sich von der Mannschaft sehr gut aufgenommen und arbeitet fleißig daran, ihre Schwächen zu minimieren, die der selbstkritische Teenager vor allem (noch) in der Abwehrarbeit sieht.
230 Fans dürfen rein
Die sportlichen Anforderungen sind klar, weit größere Fragezeichen gab es vor der Partie bezüglich der Zuschauer. Da kam erst am Dienstagmorgen der abschließende Bescheid von der Stadt Metzingen. 230 Zuschauer dürfen rein in die Öschhalle. „Das entspricht etwa der Hälfte unserer Dauerkarten, deshalb haben wir die in zwei Gruppen aufgeteilt. Wobei man berücksichtigen muss, dass manche Sponsoren auf ihre Karten verzichten und so anderen Dauerkarteninhabern den
Vortritt lassen. Da muss ich einen großen Dank aussprechen. So etwas ist nicht selbstverständlich“, sagte Manager Ferenc Rott gestern. Jeder Zuschauer muss sich
und registrieren. Bis man den Platz erreicht hat, herrscht Maskenpflicht. Die Bewirtung wurde verschlankt. Es gibt nur alkoholfreie Getränke – und keine Abendkasse.
Angeordnet sind die Plätze im Schachbrettmuster, die erste Reihe ist ausgenommen, weil man dort zu nah am Spielfeld sitzen würde. Haushalte und direkte Verwandte dürfen zusammensitzen, was wiederum für die Organisatoren eine große Herausforderung wird, die sie aber sicher schaffen werden. Und einmal drin, geht es dann für die Zuschauer in die Vollen. „Wir haben die Halle etwa zu seinem Viertel gefüllt. Dann müssen jene die da sind eben vier Mal so viel Lärm machen“, rechnet Mathe-Ass Ferenc Rott vor.
Es ist ein spezielles Spiel. Nicht nur, weil die TusSies zum ersten Mal in dieser Saison zu Hause spielen. Handball unter Pandemie-Bedingungen gab es in Metzingen noch nie. Man konnte sich bei anderen Klubs schon ein bisschen umgucken. Geklappt hat es überall und es gibt keinen Grund, warum dies am Mittwochabend in der Sieben-Keltern-Stadt anders sein sollte. Es ist alles ein bisschen anders, aber es ist trotzdem noch Handball. Für beide Mannschaften ist die Partie angesichts der leicht prekären Bilanz richtungsweisend. Für die TuS Metzingen als Veranstalter auch.