Blindwütige Zerstörung
Auf dem Gelände eines Schelklinger Autohauses haben Unbekannte an zwölf Fahrzeugen Scheiben eingeschlagen. Die Polizei hat Spuren gesichert.
Zerborstene Scheiben, herausgerissene Dichtungen, demolierte Auto-Innenräume – Unbekannte haben in der Nacht zum vergangenen Freitag auf dem Gelände des Autohauses Schaude in Schelklingen schlimm gewütet. „Zwölf Autos sind jetzt Schrott“, berichtet Autohändler Karl Schaude. Die gebrauchten Fahrzeuge hätten in dieser Woche ins Ausland exportiert werden sollen. „Die Reparatur lohnt sich nicht mehr“, sagt Schaude. Sie müssen jetzt entsorgt werden. Eine Versicherung gibt es nicht für die alten Gebrauchten, der Autohändler bleibt auf dem Schaden sitzen. Bis zu 800 Euro waren die Autos jeweils noch wert, eines hätte Schaude sogar für 3000 Euro verkaufen können.
Kein Einzelfall
Zum Glück haben der oder die Täter die ganz in der Nähe geparkten Neuwagen des Autohauses in Ruhe gelassen. Sie wüteten in dem Teil der großen Ausstellungsfläche, der weiter entfernt von den Verkaufsräumen und Werkstatt liegt. Doch Schaden und Ärger sind trotzdem groß: „Unmöglich, reine Mutwilligkeit. So was macht man einfach nicht“, ärgert sich Schaude.
Die Tat ist kein Einzelfall. Schon früher seien Fahrzeuge auf
dem Gelände seines Autohauses beschädigt worden, berichtet Schaude. Und am Wochenende zuvor haben ein oder mehrere Täter sechs Autos in der Schelklinger Konradistraße demoliert – auch hier gingen sie äußert rabiat vor und schlugen gleich die Scheiben ein. Noch ist nicht klar, ob die gleichen Unbekannten am Werk waren.
Doch bei ihrer Zerstörungsorgie haben sie reichlich Spuren hinterlassen. Es sei umfangreiches Material gesichert worden, berichtet Holger Fink von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Ulm. „Je mehr Spuren wir finden, desto größer sind unsere Chancen, die Taten aufzuklären.“
Blut entdeckt
Dem Vernehmen nach haben die Ermittler auch Blut entdeckt – angesichts der vielen zerbrochenen Scheiben und vielen Glassplittenr in und neben den Fahrzeugen auf dem Gelände des Autohauses ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich ein Täter verletzt hat. Fink will den Fund des Blutes allerdings aus ermittlungstaktischen
Gründen nicht bestätigen. Man wolle zum jetzigen Zeitpunkt noch möglichst wenig über den oder die Täter preisgeben, um die Ermittlungen nicht zu gefährden, sagt der Beamte.
Jedenfalls bittet die Polizei um Hinweise von Zeugen. Die könnte es in der Tat geben – denn die große Freifläche des Renault- und Dacia-Autohauses liegt direkt an der viel befahrenen Bundesstraße 492. Gut möglich, dass jemand in der Nacht zum Freitag beim
Vorbeifahren etwas Auffälliges beobachtet hat. Gegenüber, auf der anderen Straßenseite der Freifläche, befindet sich liegt das Werk von Cooper Standard in Schelklingen. Dort werden die Taten in der Nacht nicht bemerkt worden sein.
Aber die Konradistraße, in der am Wochenende zuvor weitere Autos beschädigt wurden, liegt direkt in der Schelklinger Innenstadt. Auch hier könnte es Zeugen geben. Wer etwas beobachtet hat, soll sich bei der Polizei unter Telefon (07391) 5880 melden.
Unmöglich. Das war reine Mutwilligkeit. So etwas macht man einfach nicht.
Karl Schaude Autohändler Schelklingen
Je mehr Spuren wir haben, desto größer sind unsere Chancen, die Taten
daufzuklären.
Holger Fink Polizeipräsidium Ulm
Ein Schutz ist schwierig
Autohändler Schaude hofft jetzt, dass der oder die Täter bald gefasst werden. Denn die Fahrzeuge auf Dauer vor Beschädigungen zu schützen sei sehr schwierig. Die Leute müssten doch zu den Autos, für die sie sich interessieren, hingehen und sie aus der Nähe anschauen können, sagt Schaude. Einen Zaun könne er da nicht um das Gelände bauen.