„Zuverlässig, zielstrebig und immer visionär“
Nach 21 Jahren als Rektorin der Schillerschule wurde Nicole Breitling verabschiedet – Sie arbeitet künftig am Regierungspräsidium als Referentin für Gemeinschaftsschulen – Marc Notter neuer Schulleiter.
Münsingen. Nach 21 Jahren als Rektorin der Schillerschule wurde Nicole Breitling am Montagnachmittag verabschiedet – Sie arbeitet künftig am Regierungspräsidium als Referentin für Gemeinschaftsschulen – Marc Notter tritt als neuer Schulleiter ab 10. Januar in ihre Fußstapfen.
Wehmut nach 21 Jahren als Rektorin und die Freude über die Ergebnisse ihrer erfolgreichen Arbeit als Leiterin der Schillerschule lagen bei der Verabschiedung von Nicole Breitling am Montagnachmittag ganz nah beieinander. „Ich habe mich nicht gegen die Schillerschule sondern für eine neue Aufgabe entschieden“, betonte sie. Diese hat die engagierte Päadgogin am Regierungspräsidium als Referentin für Gemeinschaftsschulen gefunden. Die Schillerschule selbst war im Jahr 2016 unter ihrer Regie in eine Gemeinschaftsschule umgewandelt worden. „Das kommt meinem persönlichen Traum von Schule sehr nahe“, bekannte Breitling gegenüber ihren Kollegen. „Alle Kinder lernen gemeinsam, gleichgültig welche Begabungen sie mitbringen.“Das Ziel ist der Real- oder der Hauptschulabschluss oder der Wechsel in die gymnasiale Oberstufe. Der erste Gemeinschaftsschuljahrgang hat nun diesen Punkt erreicht, aus der Anfängerklasse „Fünf “ist die „Zehnte“geworden, freute sich Breitling. An diesem Erfolg war sie nicht nur in leitender Funktion beteiligt sondern hat zugleich auch in den Fächern Deutsch, Bildende Kunst und Ethik unterrichtet. „Sie haben viele Schülergenerationen nachhaltig unterstützt“, sagte der Konrektor und künftige Schulleiter Marc Notter bei einem kleinen Festakt
Nicole Breitling Rektorin Schillerschule
im Schulhof, und „dabei den Rahmen für deren verantwortungsvolles Leben in der Gesellschaft geschaffen.“Dabei habe Breitling die Schüler nie auf Noten reduziert, sondern sie immer „individuell unterstützt“. Als Rektorin habe sie viele „Impulse gesetzt für die Weiterentwicklung der Schule“. Das gilt sowohl für die Schulform – aus der Hauptschule wurde eine der ersten Ganztageseinrichtungen, später eine Werkrealschule und dann die Gemeinschaftsschule – wie auch durch Grundsätze im Schulalltag wie dem „Lernen durch Engagement“, das sich laut Notter zu einer tragenden Säule entwickelt hat. Gleich zu Beginn habe Breitling den Förderverein initiiert, der zwei Jahrzehnte lang erfolgreich gearbeitet hat und desssen Schriftführerin Breitling bleibt, freute sich die Vorsitzende Bettina Last.
Breitling dankte den Schülern für ihre Kreativität, tolle Ideen, ihre Fröhlichkeit und natürlich für „den schönen Abschied“. Sie habe den Alltag an der Schule als „Bereicherung“genossen. Nie sollten die Schüler von sich sagen, „ich kann das nicht, sondern stattdessen ich kann das noch nicht“, rief sie ihnen in Erinnerung. Sie selbst erhielt einen Hoodie mit all jenen Eigenschaften, die die Schüler an ihr schätzen, als Aufdruck: „Nett, fordernd, kreativ, humorvoll und hilfsbereit“, war darauf unter anderem zu lesen. Dazu hatten die Schillerschüler unter Regie der SMV eine Fotocollage angefertigt. Breitling revanchierte sich mit einem Puzzle – sie überreichte jedem Schüler ein Teil davon.
In der Mensa warteten dann für das Lehrerkollegium und – coronabedingt – wenige Gäste kalte und warme Getränke, Kuchen und Snacks. Als „zuverlässig, zielstrebig und visionär“schilderte Notter seine Chefin an „diesem Tag des Dankes und der Anerkennung“für deren „unermüdliches Engagement für die Schillerschule“und die unter ihrer Regie erzielten Erfolge. Sie habe immer
Marc Notter
Konrektor Schillerschule
„aktiv nach Lösungen gesucht und unendlich viel Lebenszeit und Energie in die Schule gesteckt.“All jene Charaktereigenschaften, die das Kollegium an Breitling in vielen Jahren oder auch nur während einer erst kurzen gemeinsamen Wegstrecke geschätzt hat, tauchten auf kleinen Stofffahnen auf, die von den Lehrerinnen
und Lehrern in ihr Abschiedsgeschenk – einen großen Pflanzkübel mit Dankesschild – gesteckt wurden. „Menschlichkeit, Geduld, Empathie und Mitgefühl“habe sie allen an der Schulgemeinschaft Beteiligten gegenüber bewiesen, sagte beispielsweise Ulrike Weiblen aus dem Lehrerkollegium.
„Als ich vor 21 Jahren begonnen habe, dachte ich zuerst, ob ich mich zurecht finden werde, aber ein Schulleiter wird von seinen Aufgaben gefunden“, erzählte Breitling. Diese zu bewältigen habe wiederum nur in enger Zusammenarbeit mit den Kollegen funktioniert. Die Schillerschule sei für alle Schüler da, hier werde Inklusion schon sehr lange im Alltag gelebt. „Ich hätte mir manchmal gewünscht, unsere Gemeinschaft etwas offener zu gestalten, aber wir können trotzdem stolz sein auf das Erreichte“, zog Breitling als Fazit. „Ich wünsche ihnen viele Ideen, Humor und Herzblut“, gab sie Notter mit auf den weiteren Weg, bevor die Lehrer sie musikalisch mit einem Lied nach dem Song „Gute Nacht Freunde“von Reinhard Mey verabschiedeten.
Ich habe mich nicht gegen die Schillerschule sondern für eine neue Aufgabe entschieden.
Sie haben immer aktiv Lösungen gesucht und unendlich viel Energie in die Schule gesteckt.