ITALIEN UND DER OSCAR: EINE LANGE LIEBESGESCHICHTE
Italien mag den „Onkel Oscar“sehr, und in seiner fast neunzigjährigen Geschichte wurde die wichtigste Auszeichnung der Filmindustrie schon oft an italienische Filmcrews und Produktionen vergeben. Das waren bewegende und unvergessliche Momente, die einem im Gedächtnis bleiben, wie z.b., als Roberto Benigni über die Köpfe der Zuschauer im Saal hinweg kletterte, nachdem sein Werk von einer aufgeregten Sophia Loren als bester fremdsprachiger Film prämiert worden war. Und so wie ihr Schrei „Roberto!“, der immer noch in uns nachhallt, zu den schönsten Erinnerungen in der Geschichte der Oscar-preisverleihungen gehört, bleiben auch die Tränen der Rührung von Ennio Morricone unvergesslich, als er den Preis für die beste Filmmusik für „The Hateful Eight“von Quentin Tarantino gewann. Oder die unglaubliche Herzlichkeit Federico Fellinis, als er, nachdem er den
Oscar für sein Lebenswerk entgegengenommen hatte, zu seiner Frau Giulietta Masina im Zuschauerraum sagte, dass sie nicht weinen solle. Emotionen, die aufeinanderfolgen wie in einem schönen Film, der seit neunzig Jahren Filmgeschichte schreibt und uns alle berührt. Zwischen Italien und dem Oscar besteht zweifellos eine lange Liebesgeschichte, die von einer Reihe von Erfolgen bestätigt wird, darunter die 13 Statuetten, die für den besten fremdsprachigen Film gewonnen wurden. REKORD IN DER KATEGORIE BESTER FREMDSPRACHIGER FILM
Das ist schon etwas, wenn man bedenkt, dass Italien in dieser renommierten Kategorie den Rekord hält, gefolgt von Frankreich mit 12 Auszeichnungen und von Spanien mit nur vier. Der unbestrittene Vater des Neorealismus‘, Vittorio De Sica, hat 4 Statuetten von Hollywood mit nach Hause genommen: für „Schuhputzer“, „Fahrraddiebe“(Ehrenpreise 1948 und 1950), für „Gestern, heute und morgen“und für „Der Garten der Finzi-contini“(Preise für den besten fremdsprachigen Film 1965 und 1972). Es gab auch vier Oscars für Federico Fellini, der die Academy mit zwei Filmen erobert hat, die Filmgeschichte geschrieben haben: „La Strada – Das Lied der Straße“(1957), „Die Nächte der Cabiria“(1958), „Achteinhalb“(1964) und „Amarcord“(1975). Zu dem Kreis der Gewinner gehören weitere unvergessliche und eindrucksvolle Filme wie der spannende „Ermittlungen gegen einen über jeden Verdacht erhabenen Bürger“von Elio Petri (1971), die romantische Hommage an das Kino, mit dem nostalgischen Film „Cinema Paradiso“von Giuseppe Tornatore (1990), „Mediterraneo“von Gabriele Salvadores (1992), der von Griechenland und Italien erzählt, aber vor allem die Sonne, das Blau und die blendende Schönheit des Südens in sich birgt.
In der neunzigjährigen Geschichte der Academy ist es Italien schon mehrmals gelungen, die heiß ersehnte Statuette zu gewinnen, und konnte in diversen Kategorien Triumphe erzielen, denn der italienische Film gehört zu den solidesten und kreativsten auf der Welt. „Der italienische Film steht unter einem guten Stern und wird stets erobern und begeistern, auch jenseits aller offiziellen Anerkennungen“