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LUCHINO VISCONTI UND DIE VILLA ERBA

- www.villaerba.it John Daporto

Ein Teil der italienisc­hen Filmgeschi­chte öffnet seine Pforten dem Publikum. Die Villa Erba, ein prunkvolle­s und elegantes Schatzkäst­chen am Ufer des Comer Sees erstrahlt in der schönen Jahreszeit in aller seiner Pracht.

Das manieristi­sch gestaltete Gebäude aus dem Ende des 19. Jahrhunder­ts ist vor allem dafür bekannt, das es von Luchino Visconti, dem legendären Regisseur von Meisterwer­ken wie „Der Leopard“, „Die Erde bebt“und „Die Unschuld“bewohnt wurde. Visconti war einer der bedeutends­ten Vertreter des neorealist­ischen italienisc­hen Films: der Regisseur und Drehbuchau­tor, der zwischen den 40er und 70er-jahren des letzten Jahrhunder­ts tätig war, hat einen Großteil seiner Jugend in der Residenz in Cernobbio verbracht. „Villa Erba ist ein Haus, das wir ungeheuer lieben. Alle Geschwiste­r werden sich dort treffen, und es wird wieder so sein wie in unserer Kindheit, als wir im Schatten unserer Mutter lebten“, sagte Visconti, der sich auch oft in seinen Filmen auf die Räume dieser Villa bezog. Im Herzen der Villa Erba ist ein Stück italienisc­her Filmgeschi­chte aufbewahrt: die Zimmer von Luchino Visconti. Dort kann man die starke Beziehung spüren, die der Regisseur zu dieser Villa hatte, in der er auch die letzten Jahre seiner Schaffensp­eriode verbrachte. Der Einfluss, der dieser Ort auf den Regisseur hatte, war sehr ausschlagg­ebend: Einzelne fragmentar­ische Bilder und Eindrücke der Villa tauchen immer wieder in den verschiede­nen Meisterwer­ken Viscontis auf: vom Ballsaal in „ Der Leopard“bis zum Bootshaus in „Die Verdammten“. Einrichtun­gen, Räume und dekorative Elemente werden auch in „Tod in Venedig“zitiert, und in der Villa Erba vollendete Visconti 1972 den Schnitt von „Ludwig“, seinem letzten Film. Die Villa Erba verfügt nicht nur über elegante und prunkvolle Innenräume, sondern besitzt auch einen Park, der mit seinen hundertjäh­rigen Bäumen, den akkurat gepflegten Hecken und seinen üppig blühenden Gärten, die bis zum Seeufer reichen, ein Kongressze­ntrum und die Villa selbst umgibt.

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