DIE ÄLTESTE, DIE SCHÖNSTE
Bologna ist die Universität, die im „Kampf“zwischen den Universitäten in ganz Europa auf dem höchsten Siegertreppchen steht. Das hat eine Rangliste ergeben, die von der Times Higher Education Student erstellt wurde, in der die „Unibo“(Universität von Bologna) den ersten Platz der Top Ten in Bezug auf die Architektur ihrer Gebäude einnimmt. Diese Auszeichnung erkennt den Wert und die Bedeutung des ästhetischen Faktors an, der zu oft im Vergleich zur Qualität der Vorlesungen vernachlässigt wird, was denjenigen, die das Glück haben, zwischen Grünflächen und Gebäuden von einzigartiger Architektur studieren zu dürfen, nur zu gut bekannt ist. Zwei Kuriositäten tauchen in der Liste auf. Oder besser gesagt, die erste Besonderheit ist das, was nicht auftaucht: in den Top Ten ist weder die Universität von Oxford noch die von Cambridge vertreten. Die zweite Charakteristik berücksichtigt das Alter der prämierten Universitäten. Die ersten vier befinden sich in jahrhundertealten Gemäuern und sind nach ihrem Gründungsjahr aufgelistet: an erster Stelle steht die Universität von Bologna, die 1088 gegründet wurde, an zweiter die Universität von Salamanca (Spanien), die 1134 gegründet wurde, an dritter Stelle die Universität von Coimbra (Portugal), die 1290 gegründet wurde und an vierter Stelle die Universität von Rostock (Deutschland) aus dem Jahr 1419. In der Rangliste gibt es auch ein modernes Gebäude: die dänische Universität von Aarhus mit ihren ausgedehnten Gärten und dem See, der sie umgibt. Dann folgen die Universitäten von Danzig (Polen), Uppsala (Schweden) und Grenoble Alpes (Frankreich), das Trinity College von Dublin (Irland) und die Lomonosov in Moskau (Russland). Die Kritiker der Times Higher Education haben also besonderen Wert auf die Schönheit der antiken Architektur in Europa und vor allem in Italien gelegt, das bei dieser Anerkennung wieder einmal die Bestätigung für den historischen Wert seiner Gebäude bekommt. Die Kritiker haben die „Unibo“als „die schönste Europas und eine der schönsten in der ganzen Welt“bezeichnet. Diese Auszeichnung verdankt sie vor allem ihren zahlreichen historischen Gebäude – allen voran der Palazzo Poggi mit seinen Museen – und ihrem Botanischen Garten, der sich über zwei Hektar erstreckt und, es ist fast überflüssig, das zu erwähnen, einer der ältesten in ganz Europa ist.