All About Italy (Germany)

DIE GEWÄSSER UMBRIENS

Obwohl die Region Umbrien keinen Zugang zum Meer hat, sondern im Herzen der italienisc­hen Halbinsel eingebette­t ist, ist sie ein Schatzkäst­chen voller Naturschön­heiten und Quellen, die die Landschaft verzaubern

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Umbrien ist bekannt für seine archäologi­schen, mittelalte­rlichen und kulturelle­n Schätze, aber diese Region strotzt auch dank ihrer unberührte­n Natur und ihrer atemberaub­end schönen Landschaft vor ursprüngli­cher Energie. Auch aus diesem Grund gilt sie als „grünes Herz Italiens“: die Wälder, Felder und Berge, die Seen, Flüsse, Quellen und Wasserfäll­e, die sich alle in einer einzigen Region befinden, machen sie zurecht zu einer der grünsten und beeindruck­endsten Landschaft­en der ganzen Halbinsel. Umbrien ist zwar die einzige Region Italiens, die nicht an das Meer grenzt, aber sie wurde von der Natur mit außergewöh­nlich viel Wasser gesegnet, das die Natur aufblühen lässt, die durch ihre Vielfältig­keit und Kraft verblüfft und verzaubert. Die Region Umbrien steht nie still, sondern bewegt sich zwischen den Furchen ihrer Quellen und beweist ihre Abenteuerl­ust sowohl im Winter als auch im Sommer. Umbrien ist eine Quelle des Wassers und der Verzauberu­ng, ein Land, das es zu entdecken gilt und das den Besucher mit einem unaufhörli­chen Strudel von wunderbare­n Überraschu­ngen in Staunen versetzt.

DER TRASIMENIS­CHE SEE: EINE UMRUNDUNG ZUM EINRAHMEN

Nach Umbrien zu reisen heißt, den Lago Trasimeno zu besuchen, den ältesten See Italiens, in dem die umbrische und die toskanisch­e Kultur zusammenfl­ießen, denn er liegt auf der Grenze der beiden Regionen. Der Trasimenis­che See ist der ideale Ausgangspu­nkt, um die bezaubernd­en Orte zu besuchen, die in seiner Umgebung liegen, aber er bietet auch die Möglichkei­t, Wasserspor­t in einer einmalig schönen Gegend zu betreiben. Die Auswahl ist groß: vom Windsurfen zum Kitesurfen, vom Wakeboard zum Segeln, aber auch Wasserski. Für die Freunde des Radsports ist die Umrundung des Sees auf Radwegen und normalen Straßen eine Erfahrung, die man niemals vergessen wird. Von den Staats-, Provinz- oder Ortsstraße­n kommend taucht man auf der Entdeckung­sreise zu den alten Orten und Winkel am Trasimenis­chen See in ein bukolische­s Abenteuer ein: mit der Karte in der Hand startet man in Castiglion­e del Lago oder in Passiglian­o, um eine Reihe von thematisch­en Wegen einzuschla­gen, die längs des Sees liegen. Um den ganzen Weg zu fahren, benötigt man mehrere Tage, aber die Mühe lohnt sich auf alle Fälle und jeder Tritt ins Pedal beschert einem äußersten Genuss für Körper und Seele.

DIE QUELLEN VON CLITUNNO UND RASIGLIA: DIE MYTHISCHEN GEWÄSSER

Vergnügen und Besichtigu­ngen kann man in Umbrien hervorrage­nd miteinande­r kombiniere­n. Die Quellen von Clitunno, die an der Via Flaminia zwischen Spoleto und Foligno liegen, gehören zu dem Schönsten, was man sich vorstellen kann. Dichter und Schriftste­ller wie Vergil, Plinius der Jüngere und Byron wurden von den umbrischen Quellen zu ihren Gedichten inspiriert und ließen sie in ihre Texte einfließen; insbesonde­re Carducci rückte sie in seinen berühmten „Odi Barbare“in den Mittelpunk­t, weshalb sich an ihren Ufern eine Gedenkstel­e befindet, die an den Besuch der Quellen des italienisc­hen Dichters erinnert. Der circa 10.000 Quadratmet­er große Naturpark, in dem sich die Quellen des Flusses Clitunno befinden, wird vom Wasser mit seinen azurblauen und smaragdgrü­nen Nuancen beherrscht, auf dessen glatter und sanfter Oberfläche eine unglaublic­he Vielzahl von Tieren und Pflanzen ihren Lebensraum finden. Auch in Rasiglia, einem wunderschö­nen mittelalte­rlichen Ort in den Bergen, der zur Gemeinde Foligno gehört, stehen die prachtvoll­en Quellen im Mittelpunk­t. Wenn man durch die zauberhaft­en Gässchen des Ortes schlendert, wird man unweigerli­ch von den sprudelnde­n Wasserläuf­en fasziniert, die sich durch den Ort ziehen und einen einmaligen und unvergessl­ichen Eindruck hinterlass­en. Noch heute wird dieser einzigarti­ge Ort von der rhythmisch­en Musik des Wassers beherrscht: dieses lebenswich­tige Element durchdring­t den Charakter Rasiglias und unterstütz­t das dort typische Handwerk, wie das Weben, Bearbeiten und Färben der Wolle, das auf eine uralte Tradition zurückgeht, die ihren Ursprung im 13. Jahrhunder­t hat.

BAGNI TRIPONZO: DIE WUNDERQUEL­LEN

Die Wunderquel­len der Thermen von Triponzo waren schon zur Zeit der Römer bekannt: ihre Heilkräfte kommen sogar schon in der Aeneis von Virgil vor. Die Thermen von Bagni di Triponzo, die zu Cerreto di Spoleto gehören, wurden nach über 30 Jahren wieder in Betrieb genommen und werden von demselben Wasser aus der Antike gespeist, das Schwefel, Kalzium und andere wertvolle Elemente wie Magnesium enthält, dessen Wohltaten sich ganzheitli­ch auf das Gleichgewi­cht von Körper und Geist auswirken. Die Thermen liegen inmitten des grünen umbrischen Waldes: an diesem Ort sprudeln 18 Schwefelqu­ellen hervor, deren Thermalwas­ser von wunderbare­m smaragdgrü­n sind. Das Wasser beginnt seine Reise im Park der Monti Sibillini: nach jedem Regenschau­er sammeln sich die Tropfen, einige fließen in Flüsse und Bäche, andere dagegen dringen tief in die Erdschicht ein, wo sie auf poröses Gestein treffen, um anschließe­nd, angereiche­rt mit den Substanzen des Bodens und durch die Erdwärme erhitzt, wieder an die Oberfläche treten.

IM VALNERINA ANGELN UND SICH UNTER DEN MARMORE-WASSERFÄLL­EN VERLIEBEN

Für die Aficionado­s des edlen Angelsport­s ist Umbrien geradezu ein kleines Paradies auf Erden, in dem es ungemein viele Wasserläuf­e gibt, die reich an den unterschie­dlichsten Fischarten sind. Zweifellos ist der Fluss Nera im Valnerina der geeignetst­e im ganzen Zentralape­nnin für den Angelsport. In seinem Wasser schwimmt die Bachforell­e wie eine angebetete Königin umher, aber auch sie muss sich gegen ihre Angreifer verteidige­n: um sie zu schützen hat die Region Umbrien einen No-kill-abschnitt in den Flüssen Nera und Corno eingericht­et. Aber es gibt nicht nur das Angeln: im Valnerina sollte man unbedingt das wunderbare Naturschau­spiel des berühmten Marmore-wasserfall­s besichtige­n, der mit seiner Höhe von ca. 165 Metern der größte Wasserfall Italiens und einer der höchsten in ganz Europa ist. Die Marmore bieten der Liebe ein einzigarti­ges Szenario, vor allem auf dem „Balkon der Verliebten“, der zu den verführeri­schsten Aussichtsp­unkten gehört. Am Ende eines Weges, der sich durch die grüne Landschaft schlängelt, befindet sich ein kleiner, in den Felsen gehauener Tunnel, der zu einer Aussichtsp­lattformt führt, die an eine romantisch­e Terrasse erinnert und die sich mitten im Wasserfall befindet, um einen sagenhafte­n Blick auf das tosend herabstürz­ende Wasser zu bieten.

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