NATUR IN DER STADT
Ein Augenblick, um durchzuatmen, um Abstand zu gewinnen. Im quirligen Rom kann es schwierig werden, sich einen Augenblick des Entspannens zu gönnen, aber der Botanische Garten der Universität „La Sapienza“bietet einen überraschenden geheimen Ort, weit entfernt vom Verkehr und vom Lärm der Stadt. Es ist kaum zu glauben, dass sich diese 12 Hektar große Grünfläche im Herzen Trasteveres befindet, unweit des belebten Einkaufsviertels und der historischen Gebäude Villa Farnesina und Palazzo Corsini. Der Botanische Garten gehört zu den Museen der Abteilung Umweltbiologie von „La Sapienza“, der größten Universität der Stadt, und seine Ursprünge gehen auf das Pontifikat von Nikolaus III (1277 – 1280) zurück, der die Errichtung mehrerer vatikanischer Gärten anordnete, aus denen die Botanischen Gärten entstanden sind. Seit 1883 befinden sich die Gärten an der heutigen Stelle und gehören zur archäologischen Stätte „Horti Getae“, wo sich im Altertum die Thermen des Septimius Severus befanden. Ein Teil des hügeligen Geländes dieses erstaunlichen
Freilichtmuseums wird von einer wichtigen „Gymnospermae-sammlung“eingenommen mit seltenen Exemplaren wie der Wollemi-pinie, die bis 1994 ausgestorben schien, bevor man sie im Wollemi National Park in Australien wiederentdeckt hat. Ebenfalls auf den Hügeln befindet sich der „Mediterrane Wald“, der Aufschluss über die einstige Vegetation auf dem Gianicolo-hügel gibt. Außerdem gibt es im Botanischen Garten einen eindrucksvollen Weg durch eine der größten Bambusanpflanzungen Europas; in den bedeutenden „Palm Collections“befinden sich einige sehr seltene Arten; der Rosengarten zeigt auf, wie die heutigen Zuchtrosen aus den wilden Rosen entstanden sind; ein „Aromen-garten“enthält Pflanzen, die man durch Berühren oder den Geruch wiedererkennen kann. Außerdem gibt es einen „mediterranen Garten“, ein monumentales Gewächshaus, das 1877 erbaut wurde, einen „japanischen Garten“mit Wasserspielen, kleinen Kaskaden und zwei Teichen, ein „Tropen-gewächshaus“und eine Ansammlung von „Monumental Trees“, mit Exemplaren, die mehrere hundert Jahre alt sind.