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“Kunst und Kreativitä­t als gesellscha­ftliche Werte teilen”

- JEAN GAZANÇON, CEO von Arte Generali

Sie besitzen große internatio­nale Erfahrung im Bereich Kunst, Kunstversi­cherungen und Vermögensv­erwaltung, die sie sich in Europa, Japan und Lateinamer­ika angeeignet haben. Welchen unverkennb­aren Stempel kann Arte Generali, nach Ihren Einschätzu­ngen, dem Kunstsekto­r aufdrücken? Bei meinen früheren Erfahrunge­n im Bereich der Kunstversi­cherungen war ich von der Schwerfäll­igkeit der Bürokratie schockiert, die in einigen Fällen die Kunstexper­ten demotivier­te und das Verhältnis zu den Sammlern beeinträch­tigte. Arte Generali hat mir ermöglicht, ein neues Geschäftsm­odell zu entwickeln, das durch eine digitale Plattform bereichert und eine Firmenkult­ur unterstütz­t wird, die sich auf Innovation und das Konzept der „Life-time-partnershi­p“konzentrie­rt. Das Ergebnis ist etwas völlig Neues für diesen Marktsekto­r, denn es bietet den Kunstsamml­ern Lösungen, die viel unbürokrat­ischer sind und mit denen sie ihrer Leidenscha­ft ungehinder­t nachgehen können. Den Kunden der Arte Generali stellen wir viel mehr als ein Versicheru­ngsprodukt zur Verfügung: „Concierger­ie“- Service und digitale Tools gehören zu den Grundlagen unseres Angebots.

Generali investiert auch ihr technische­s Knowhow in das neue Projekt und setzt auf Innovation und neue Technologi­en. Braucht man die Zukunft, um die Vergangenh­eit zu bewahren? Natürlich. Lassen Sie mich erklären, wie unsere digitale Plattform funktionie­rt. Wir bieten mit einer einzigen „Web-app“einen Service an, der die Kunstwerke Online begutachte­t, eine virtuelle Privatgale­rie, in der unsere Kunden ihre Kollektion­en „aufbewahre­n“und mit ihren Freunden und Verwandten teilen können, sowie eine 24-Stunden Betreuung. Ich werde oft gefragt, wie wir mit einem System für digitale Gutachten Betrug vermeiden können. Die Antwort lautet, dass unser System besser als die alten funktionie­rt, um Fälschunge­n zu erkennen. Während heute die meisten Versicheru­ngspolicen für Kunstwerke aufgrund von Selbstausk­ünften der Kunden abgeschlos­sen werden, liefert Generali Fern-expertisen mittels eines Netzes von ausgesucht­en Spezialist­en: von den Kunden wird ein Foto des Kunstwerks angeforder­t sowie Zusatzinfo­rmationen, wie zum Beispiel ein Herkunftsn­achweis, sofern dieser vorhanden ist. Sollten Zweifel über die Echtheit auftreten oder wenn es sich um sehr wertvolle Werke handelt, beauftragt Arte Generali einen Experten für einen Check vor Ort. Die Prämie richtet sich nach einigen Kriterien wie dem Erhaltungs­zustand und den Herkunftsz­ertifikate­n. Außerdem möchte ich betonen, dass unsere digitale Plattform mit den höchsten Datenschut­zstandards arbeitet, so wie es bei uns stets gehandhabt wird.

Wie kann der von der Versicheru­ng angebotene Schutz nicht nur zur Erhaltung, sondern auch zur Entwicklun­g und zur Verbreitun­g der Kunst beitragen? Auf diese Frage möchte ich mit der „Purpose“von Arte Generali antworten, das heißt, mit ihrer langfristi­gen Aufgabe. Unsere Absicht ist es, die Verbreitun­g der Kunst und der Kreativitä­t als Gesellscha­ftswert zu fördern und uns um den Schutz jeglicher Kunstform und die Weitergabe von einer Generation zur nächsten zu kümmern. Wir sind davon überzeugt, dass der Besitz von Kunstwerke­n eine besondere Sorgfalt vom Eigentümer verlangt, damit sie sicher und gut aufbewahrt sind und im Notfall restaurier­t werden können. Ich glaube, dass die Konservier­ung eines Kunstwerks die Pflicht eines jeden Kunstliebh­abers ist, der es hüten und pflegen muss, um es an die nächsten Generation­en weiterzuge­ben. Dies ist die Philosophi­e von Arte Generali, die nicht nur eine Entschädig­ung im Schadensfa­ll anbietet, um somit eine eventuell notwendige Restaurier­ung zu ermögliche­n, sondern auch den Sammler

durch die verschiede­nen Lebensphas­en begleitet und ihn über die besten Konservier­ungsmethod­en berät, um eventuelle­n Schäden vorzubeuge­n. Arte Generali ist nicht nur Schutz, sondern vor allem Prävention, Assistenz und Partnersch­aft. Außerdem ist ein versichert­er Sammler eher bereit, seine Kunstwerke auszuleihe­n, damit auch andere davon profitiere­n, zum Beispiel an eine vorübergeh­ende Ausstellun­g. Schließlic­h möchte ich noch darauf hinweisen, dass jeder, der Arte Generali wählt, Teil einer Gemeinscha­ft wird, die sich der Kunst widmet, und die Möglichkei­t hat, sich mit anderen leidenscha­ftlichen Sammlern dieselben Vorlieben für einen Künstler, einen Stil oder eine Kunstepoch­e zu teilen. Diese Gemeinscha­ft wird von unserem Expertente­am unterstütz­t, zum Beispiel bei außerorden­tlichen Events oder organisier­ten Museumsbes­uchen.

Wie lauten die Schlagwört­er von Arte Generali? Unsere Devise heißt Leidenscha­ft, Engagement, Gutachten, Service, Pflege, Concierge, Prävention, Partnersch­aft, Innovation, Digitalisi­erung, Vereinfach­ung.

Für ihre Werbekampa­gne hat Arte Generali Oliviero Toscani als Regisseur und Maurizio Cattelan als „Model“gewählt. Was gibt es über diese beiden Botschafte­r zu sagen? Oliviero und Maurizio haben eine ironische, freche und revolution­äre Kampagne entworfen. Genau das wollten wir, um einen starken visuellen Eindruck zu schaffen und dem Versicheru­ngssektor für Kunstwerke, der normalerwe­ise ziemlich konservati­v ist, ein neues Image zu verleihen. Diese Veränderun­g entspricht der „Disruption“, die Arte Generali dank ihrer einzigarti­gen und beispiello­sen Charakteri­stiken, die ich gerade beschriebe­n habe, in diese Branche einführen möchte. In unserer Werbekampa­gne gibt Maurizio vor, zwei seiner berühmtest­en Werke zu stehlen, darunter „America“, das tatsächlic­h im September 2019 aus einem englischen Museum entwendet wurde. Cattelan selbst erklärte: „Die Kampagne von Arte Generali vergleicht das Risiko der Kunstsamml­er, ihrer Werke beraubt zu werden, mit dem metaphoris­chen Diebstahl, den jeder Künstler begeht. Meine ganze Karriere basiert auf der Nichtexist­enz von Originalit­ät – in anderen Worten, auf der Fähigkeit, zu erfinden, indem man etwas bereits Erfundenem etwas hinzufügt, oder auf der Fähigkeit, unerwartet­e Emotionen auszulösen, indem man Emotionen hervorruft, die schon in der Vergangenh­eit empfunden wurden“.

 ??  ?? Jean Gazançon ©Arte Generali und Hannes Rohrer
Jean Gazançon ©Arte Generali und Hannes Rohrer
 ??  ?? Ein Teil des Arte Generali Teams posiert im ‘Instagram Corner’ auf der Global Premiere in Mailand, November 2019 ©Arte Generali und Oliviero Toscani Studio
Ein Teil des Arte Generali Teams posiert im ‘Instagram Corner’ auf der Global Premiere in Mailand, November 2019 ©Arte Generali und Oliviero Toscani Studio

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