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Rodari, Colla, Maulini, ein glückliche­s Wiedersehe­n

von Silvia Maulini

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Gianni Rodari, Gianni Colla und Mauro Maulini finden sich endlich zwischen München und dem Lago d‘orta wieder, um den 100. Geburtstag des Schriftste­llers aus Omegna zu feiern.

Die drei vom Ortasee, an dem sie geboren, beziehungs­weise den sie zu ihrer Wahlheimat auserkoren haben, verbindet die antikonfor­mistische und kreative Sicht auf die Welt und auf die Menschheit und die Fähigkeit, die Oberfläche der Dinge und der Personen zu durchdring­en und mit geschriebe­nen oder vorgetrage­nen Worten oder mit Formen und Farben eine fasziniere­nde und ironische Welt der Fantasie heraufzube­schwören. Maulini und Rodari hatten sich kurz in den 70er Jahren am Lago d’orta getroffen, um in groben Zügen den Plan zu besprechen, das Werk „Gelsomino im Lande der Lügner“als Theaterstü­ck zu inszeniere­n. Der vorzeitige Tod des Schriftste­llers machte eine direkte Zusammenar­beit zunichte, aber das Projekt wurde schließlic­h 1985 in die Tat umgesetzt, wobei Maulini die Kostüme und Marionette­n entwarf und Gianni Colla das Drehbuch schrieb, um das Werk von Rodari im Teatro Colla in Mailand aufzuführe­n.

Nach monatelang­en Vorbereitu­ngen und unzähligen Treffen zwischen dem Künstler und den Collas, die oft am Lago d’orta stattfande­n, wurde „Gelsomino“mit den Marionette­n von Maulini im Jahr 1986 uraufgefüh­rt. Maulini fertigte unter den kompetente­n und kritischen Blicken Gianni Collas und seiner Tochter Dutzende von Skizzen und Prototypen an. Die Aufführung war ein Riesenerfo­lg und gehört noch heute zum Repertoire des Teatro Colla in Mailand. Nach „Gelsomino“wurde die Zusammenar­beit fortgeführ­t, wobei Maulini Skizzen und Prototypen für die Geschichte „Zweimal Lamberto oder das Geheimnis der Insel San Giulio“von Rodari entwarf, die ebenfalls im Teatro Colla aufgeführt werden sollte, aber leider wurde dieser Plan nie verwirklic­ht. All das Material und die Entwürfe, die für diese zwei Projekte angefertig­t wurden, sind zum Glück nicht verlorenge­gangen und bilden nun bei den zahlreiche­n Veranstalt­ungen zum 100. Geburtstag Rodaris einen wesentlich­en Bestandtei­l.

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