ORTE DER GESCHICHTE
Seit dem Tod des Schriftstellers Ernest Hemingway sind fast 60 Jahre vergangen, aber trotzdem wird er noch heute von vielen als einer der größten Schriftsteller nicht nur der Vereinigten Staaten, sondern der ganzen Welt angesehen. Immer noch fasziniert Hemingway die junge Lesergeneration nicht nur wegen seines schriftstellerischen Talents, sondern auch wegen seines turbulenten Lebens. Die Fans des Schriftstellers wären erstaunt, wenn sie wüssten, dass es hilfreich wäre, einen kleinen Ort in Norditalien zu besuchen, um etwas mehr über seine wild bewegte Biografie zu erfahren. Die Rede ist von Bassano del Grappa, einem Städtchen in der Provinz Vicenza im Veneto.
Hier, etwas nördlich der berühmten Holzbrücke des Architekten Palladio, am östlichen Ufer des Flusses Brenta, liegt die Villa Ca‘ Erizzo Luca. Nur wenige wissen, dass dieses elegante Gebäude aus dem 15. Jahrhundert im Ersten Weltkrieg Stützpunkt der Sektion Eins der Sanitäter des amerikanischen Roten Kreuzes war. Dieses Gebiet war nämlich im Ersten Weltkrieg eine gefährliche Konfliktzone: hier versuchte man, größten Widerstand gegen die österreichisch-ungarischen Versuche zu leisten, in die Ebene Venetiens einzudringen, um die Stellungen des italienischen Heers aufzureiben. Hemingway, der seinen Beitrag an der Kriegsfront leisten wollte, aber wegen eines Sehfehlers nicht in die kämpfenden Truppen aufgenommen wurde, wurde als Sanitätsfahrer des Amerikanischen Roten Kreuzes an der italienischen Front rekrutiert. Das Museum Hemingway und der Große Krieg, das sich in der Villa Ca‘ Erizzo Luca befindet, erzählt den heutigen Besuchern über die Erfahrungen des amerikanischen Schriftstellers und seiner Kameraden, die mit ihm diese heikle Aufgabe zu bewältigen hatten. Das Museum berichtet nicht nur über die Kriegsereignisse, sondern liefert auch mittels Bilder, Fotos und Texte wichtige Informationen über die Beteiligung der Vereinigten Staaten am Ersten Weltkrieg. In der Eingangshalle empfängt Hemingway den Besucher mit den Büchern „In einem anderen Land“und „Über den Fluss und in die Wälder“, zu denen er durch den Ersten Weltkrieg inspiriert wurde. In den Ausstellungsräumen befindet sich auch eine große Sammlung aus Archivfotografien, alten Zeitschriften und zahlreichen Veröffentlichungen Hemingways in verschiedenen Ausgaben, sowohl auf Italienisch als auch in anderen Sprachen. Eine wertvolle Sammlung, die stolz darauf ist, den Aufenthalt Hemingways in Italien in einer besonders schweren Zeit dokumentieren zu können. Informationen unter: www.museohemingway.it