Was Blutwerte über unsere Gesundheit verraten
Ob Diabetes, Nierenprobleme oder Gefäßkrankheiten: Ein regelmäßiger Check ist die beste Vorsorge. Denn der Lebenssaft verrät viel über uns
UNSER EXPERTE
Prof. Dr.
Gregor Rothe Er ist Leiter der Laboratoriumsmedizin am Marienkrankenhaus in Hamburg
Es ist ein aufschlussreiches Lebenselixier: Unser Blut versorgt uns nicht nur mit Sauerstoff und Vitaminen, es verrät auch viel über unseren Gesundheitszustand.
Wenn das Blutbild gravierend gestört ist, kann das demnach ein Hinweis auf eine akute oder auch chronische Erkrankung sein. „Wenn Sie sich zum Beispiel oft schlapp fühlen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen und gezielte Untersuchungen vornehmen lassen. Hierzu gehören die Untersuchung der Schilddrüse, sowie die auf Blutarmut und Entzündungen“, erklärt unser Experte Prof. Dr. Gregor Rothe aus Hamburg.
Die Labormedizin kennt mehr als 1000 Werte
Doch welche der insgesamt mehr als 1000 verschiedenen ermittelbaren Blutwerte sollte man auch ohne akute Beschwerden alle paar Jahre bestimmen lassen? „Wichtige Werte bei einer allgemeinen Untersuchung sind die Lipide, also Blutfette wie etwa Cholesterin, der Blutzucker und die Nierenwerte“, so Prof. Rothe. Zu den wichtigsten Befunden gehört Diabetes, da mittlerweile 20 Prozent der Deutschen ab 50 Jahren von überhöhten Blutzuckerwerten betroffen sind. In der Krebsvorsorge spielt die Untersuchung des Bluts dagegen eine geringere Rolle.
Was das sogenannte kleine Blutbild anzeigt
Generell sollte jeder alle drei Jahre die Basisuntersuchungen vornehmen lassen, die als Check-up von den Krankenversicherungen angeboten werden, empfiehlt Experte Rothe. „Wichtige Erkenntnisse gibt uns das sogenannte kleine Blutbild auch über eine mögliche Anämie, also Blutarmut, aufgrund des Wertes der Erythrozyten, der roten Blutkörperchen.“
Für die Nierenwerte gilt: Ist das Kreatinin überhöht, dann liegt oft eine Funktionsstörung der Nieren vor. Erhöhte Leberwerte (etwa Gamma-GT) entstehen bei Störungen des Filter-Organs unter anderem durch übermäßigen Alkoholkonsum oder bei einer Verfettung des Organs.