Konflikte ohne Anwalt lösen
Gute Nachbarschaft
Was tun, wenn es mal Ärger gibt?
Die Musik wummert durch den Hausflur, und der Rauch vom Holzkohlegrill zieht durch die offenen Fenster: Das schafft Konfliktpotenzial zwischen Nachbarn. Im besten Fall setzen sich beide Parteien einfach zusammen, um das Problem zu lösen. Klappt das nicht, ist eine Schlichtungsstelle oder ein Mediator gefragt. Der Unterschied: Der Schlichter arbeitet aktiv mit, eine Lösung zu finden. Der Mediator wiederum führt nur durch das Gespräch. Bei der dritten Variante, dem Schiedsverfahren, vereinbaren beide Parteien vorab, dem Schiedsrichter die abschließende Entscheidung und Lösung des Problems zu überlassen.
So finden Sie Hilfe
Wer einen Schlichter oder Mediator sucht, wendet sich z. B. an die regionale Anwaltskammer, schaut online (z. B. unter www.bmev.de) oder fragt bei Verbraucherschlichtungsstellen (Übersicht unter www. bmj.de) nach. Schiedsstellen sind oft bei der kommunalen Verwaltung angegliedert.
Schlichten statt richten
Jetzt heißt es Hand aufs Herz und offen über Probleme sprechen: Bei den Zusammentreffen sorgt der Dritte für eine angenehme Atmosphäre und erläutert die Regeln des Gesprächs. Im Gegensatz zu Gerichtsverfahren bekommen nun beide Nachbarn Zeit, um ihre Sicht der Dinge zu erklären – ohne zeitliche Begrenzung. Meist weckt das schon Empathie und Verständnis für den jeweils anderen.
Erfolg und Kosten
Der schwerste Schritt ist getan – sich auf die Schlichtung einzulassen. Die Aussichten stehen gut: Etwa 80 Prozent der Verfahren führen zum Erfolg. Wendet man sich an eine Verbraucherschlichtungsstelle, muss man auch nichts bezahlen. Bei Schiedsverfahren ist oft eine Verwaltungsgebühr fällig.
Gut versichert
Die Rechtsschutzversicherung greift z. B. bei Ärger mit Händlern, Ämtern oder Handwerkern. Sie kann aber auch um Miet-, Verkehrs- und Berufsrechtsschutz erweitert werden. Die Kosten für die Beratung, Schlichtung, einen Anwalt und auch die Gerichts- sowie Sachverständigenkosten werden so beim Nachbarschaftsstreit übernommen.