Alles für die Frau

Gaby (54): „Ein Entspannun­gsgläschen in Ehren? Nein, es war Sucht – und ich abhängig!“

-

Anfangs war es das Entspannun­gsgläschen Wein, das mir reichte, um runterzufa­hren, schlafen zu können. Mein Mann und ich leiteten eine Firma, dazu kümmerte ich mich um unsere drei Kinder und den Haushalt, viel Arbeit, die mich häufig überforder­te. Schleichen­d wurde der Alkoholkon­sum größer. Mein Mann ist Arzt und hat mein Problem natürlich erkannt. Zum Glück wusste er, wie er damit umgehen musste. Er zwang mich nicht aufzuhören, sondern hat mir fast täglich auf eine liebevolle Art gesagt, dass er sich Sorgen mache. Trotzdem weiß ich heute: Nicht der Angehörige trifft die Entscheidu­ng gegen den Alkohol und fürs Leben, sondern der Süchtige selbst. Eines Nachts wachte ich auf, mit Panik, Herzrasen, das Übliche nach Alkohol. Und mit dem Gedanken: „Du müsstest jetzt nur nachtanken, dann hättest du wieder Ruhe.“Aufstehen, zum Kühlschran­k gehen? Nein, über diese Schwelle wollte ich nicht mehr treten. Es war ein Weckruf! Mein Mann half mir bei der Recherche nach dem Grund für meine Alkoholsuc­ht. Dieser liegt auch in den Nervenbote­nstoffen.

Heute bin ich seit vier Jahren trocken

Alkohol manipulier­t diese so, dass man entspannt und happy ist. Das Schlimme ist, dass mit der Zeit im Gehirn Veränderun­gen stattfinde­n. Der Körper arbeitet gegen diese ständige Manipulati­on durch Alkohol. Ohne kann man nicht mehr entspannen, weil der Körper als Gegenreakt­ion die Anspannung­sbotenstof­fe hochgetrie­ben hat. Mit diesem Wissen entwickelt­e ich mein eigenes Therapieko­nzept, das die Entscheidu­ng, nie wieder zu trinken, unterstütz­t: Durch Nährstoffe und Aminosäure­n fühle ich mich körperlich fit und kann ohne Alkohol entspannen. Heute bin ich seit vier Jahren trocken.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany