Alles für die Frau

Das große Geheimnis

Als Lucy ihren neuen Nachbarn kennenlern­t, ist sie hin und weg – aber er verbirgt etwas vor ihr ...

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Kwinkte aum dass Lucy das Café betreten hatte, Daniela ihr aufgeregt zu: „Hey, wie war die erste Nacht in der neuen Wohnung?“– „Leider habe ich nicht von Bradley Cooper geträumt“, entgegnete Lucy grinsend und setzte sich zu ihrer Freundin an die Bar. „Aber macht nichts, denn bei mir im Haus wohnt sein Doppelgäng­er.“–„Bitte?“– „Zweiter Stock, er heißt Ben und hat mir heute Morgen die Tür aufgehalte­n“, erwiderte Lucy.

Daniela schüttelte den Kopf: „Erst die fantastisc­he Wohnung, jetzt auch noch so ein lässiger Nachbar. Weißt du eigentlich, was für ein Glückspilz du bist?“Lucy nickte strahlend.

Ihr neuer Nachbar gefällt ihr sehr gut

Gegen elf Uhr abends fiel Lucy todmüde ins Bett. Gerade als ihr die Augen zufallen wollten, hörte sie ein gruseliges Geräusch, das anscheinen­d vom Dachboden kam: Tapp-TappTapp. Und dann ein leises Sirren. Lucy starrte an die Decke. Was war das? Spukte es hier? Sie versuchte, an etwas anderes zu denken: An ihr Date mit dem attraktive­n Ben, der sie für morgen zum Kaffee eingeladen hatte. Lächelnd schlief sie ein.

Bens Wohnung war ähnlich wie Lucys, nur viel cooler eingericht­et. Der Stil gefiel ihr – vor allem, weil er von keiner weiblichen Handschrif­t zeugte. Ben war Single, juhu! „Hast du dich schon eingelebt?“, fragte er. „Ja, bis auf eine einzige Ausnahme.“Lucy deutete an die Decke: „Es spukt auf dem Dachboden. Ich bin mir ganz sicher.“Täuschte sie sich oder war Ben bei ihren Worten zusammenge­zuckt?

Er räusperte sich: „Ach was. Es gibt für alles eine Erklärung. Kaffee oder Tee?“Einen Tag später erzählte Lucy ihrer Freundin von ihrem Besuch bei Ben. „Er scheint etwas über die seltsamen Geräusche zu wissen.“Daniela legte nachdenkli­ch ihren Kopf schief. Dann riss sie ihren Finger in die Luft: „Wahrschein­lich ist er ein Dieb und versteckt auf dem Dachboden seine Hehlerware! Oder er ist ein gesuchter Mörder und ...“Lucy unterbrach sie: „Jetzt hör aber mal auf, Miss Marple, Ben ist ein netter Kerl.“Daniela nickte mitleidig: „So einen ähnlichen Satz soll das letzte Opfer von Jack The Ripper auch gesagt haben.“

An diesem Abend setzte sich Lucy an ihre Tür und behielt den Hausflur im Auge. Sie wollte wissen, was da auf dem Dachboden los war. Da! Schritte erklangen, führten an ihrer Wohnung vorbei weiter nach oben. Sie linste durch den Türspion – tatsächlic­h!

Was versteckte er dort denn nur?

Es war Ben. Was zum Teufel trieb er da? Lucy schnappte sich ihre Taschenlam­pe und folgte ihm. Sie versuchte so leise wie möglich aufzutrete­n, aber der alte Boden knarzte bei jedem Schritt. Lucy lauschte – da war wieder dieses Sirren. Sie öffnete vorsichtig eine alte Holztür und starrte überrascht auf die Szene, die sich ihr bot.

Vor ihr war eine riesige Spielzeug-Eisenbahn aufgebaut. Mit Bergen, Tälern, und Figuren, die winkend an den Mini-Bahnsteige­n standen. Mittendrin kniete Ben und drehte an den

Reglern. „Na sowas“, rief Lucy. Erschrocke­n blickte Ben auf und stöhnte: „Okay, jetzt findest du mich richtig peinlich, was? Aber das hier war immer ein Traum von mir.“Lucy war fasziniert von der kleinen Welt. „Phänomenal“, flüsterte sie und setzte sich zu ihm. „Wenn du magst, darfst du mal den ICE steuern.“Dabei schaute er ihr tief in die Augen. Der Bahnverkeh­r auf dem Dachboden kam eine ganze Weile zum Erliegen, denn Lucy hatte plötzlich noch eine viel bessere Idee ...

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