Die ganze Wahrheit über seine Fälle
Anwalt im TV und im wahren Leben – trotz vollem Terminkalender fand Ingo Lenßen Zeit für ein Gespräch mit Alles für die Frau
Kaum ein Fall ist ihm zu heikel, keine RechtslaKge zu kompliziert. Ingo Lenßen kämpft seit 20 Jahren im Fernsehen für „die Rechte des kleinen Mannes“. Er liebt seine Arbeit – nicht nur auf dem Bildschirm, sondern auch in seiner eigenen Kanzlei. Sie pendeln zwischen Berlin und Bodensee…
Ja, das stimmt. Freitags nach Drehschluss mache ich mich direkt auf in den Süden; sonntagnachmittags geht es zurück. Am Wochenende habe ich Termine – nicht nur private, sondern ebenso berufliche! Ihre Kanzlei läuft also trotz der TV-Sendung parallel weiter?
Ja. Ich stehe mit meinen Mitarbeitern täglich über unzählige Telefonate in Kontakt und weiß immer genau, was passiert. Warum tun Sie sich die Doppelbelastung an?
Die Dreharbeiten dauern fünf bis sechs Monate im Jahr. Soll ich in dieser Zeit die Kanzlei schließen? Es geht nicht anders, weil ich laufende Verfahren habe. Vielleicht habe ich in einem Jahr keine Lust mehr auf Fernsehen – dann habe ich immer noch meine Kanzlei. Oder umgekehrt. Aktuell mache ich beides sehr gerne – warum sollte ich mich für eine Sache entscheiden? Wie realistisch sind die Fälle in der Sendung?
Alle Fälle könnten sich genau in dieser Form im wahren Leben abspielen. Wir zeigen einen Menschen, der ein Problem hat, und erörtern die Hintergründe. Es geht um alltägliche Fälle: Erbrecht, Unterhaltsansprüche, Verkehrsrecht… Wie bringen Sie Ihre eigenen Ideen ein?
Ich habe das Format selbst mitentwickelt. Viele Fälle habe ich in ähnlicher Form selbst schon vertreten. Woher schöpfen Sie Kraft?
Ich lebe sehr diszipliniert. Mein Sportprogramm am Abend ist pure Erholung für mich. Ich schaue dabei einen Film und schalte komplett ab. Und wenn wir Ende September in die Pause gehen, mache ich endlich Urlaub.