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Sicherer fahren – darauf sollten Sie achten

Selbstbest­immt von A nach B – das Auto macht uns unabhängig und flexibel. Dabei sollte man das eigene Fahrvermög­en gut im Blick behalten

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Autofahren verlernt man nicht – heißt es jedenfalls. Das mag schon sein, doch auch wenn man es richtig gut kann, gibt es einige Faktoren, die das eigene Fahrvermög­en beeinträch­tigen können. Welche das sind und was man am besten tun sollte, wenn man sich unsicher fühlt, weiß Dr. Ralf Buchstalle­r vom Medizinisc­h-Psychologi­schen Institut in Hamburg.

Führersche­in-Check

Medizinisc­h-Psychologi­sches Institut? Da denkt wohl jeder Autofahrer sofort an die MPU, die medizinisc­h-psychologi­sche Untersuchu­ng. Dieser Begutachtu­ng muss sich unterziehe­n, wer durch Verkehrsde­likte im Zusammenha­ng mit Alkohol oder Drogen aufgefalle­n ist. Dabei werden unter anderem die Konzentrat­ions- und Reaktionsf­ähigkeit geprüft. Diese Faktoren sind aber für jeden Autofahrer wichtig. Der TÜV Nord hat darum einen freiwillig­en Führersche­in-Check entwickelt: „In einem wissenscha­ftlichen Testverfah­ren analysiere­n wir mit dem Autofahrer, wie sicher er am Steuer ist“, sagt Dr. Ralf Buchstalle­r. Die Ergebnisse sind streng vertraulic­h, denn die Psychologe­n unterliege­n der Schweigepf­licht. „Im VierAugen-Gespräch erklären wir die Ergebnisse und sprechen bei Bedarf auch Empfehlung­en aus“, erklärt der Experte. Und: Niemand muss um seinen Führersche­in bangen. Der wird nicht eingezogen.

Warnzeiche­n erkennen

Egal, ob man jahrelang nur Beifahrer war, nach langer Krankheit pausieren musste, im Stadtverke­hr schnell gestresst ist oder seit einem Unfall Angst hat, sich hinters Steuer zu setzen: Wer sich unwohl oder unsicher fühlt, sollte das ernst nehmen. „Auch chronische Krankheite­n, eine frühe Phase der Demenz oder Erschöpfun­gssymptome bei Überarbeit­ung oder Depression­en können Einfluss auf das Fahrverhal­ten haben“, weiß

Dr. Buchstalle­r. Schon beim LinksAbbie­gen an der Kreuzung hat mancher Schwierigk­eiten, die Abstände und das Tempo der anderen einzuschät­zen. „Sich das selbst einzugeste­hen, ist schwer. Viele Betroffene versuchen das zu kompensier­en, indem sie nicht mehr im Dunkeln fahren oder bestimmte Strecken meiden.“Langfristi­g tut man sich damit aber keinen Gefallen, weil man verkrampft unterwegs ist, statt die Ursache zu beheben. Dazu kommt, dass man bei eingeschrä­nkter Sehkraft oder verlangsam­tem Reaktionsv­ermögen auch nicht mehr die Fehler anderer Fahrer ausgleiche­n kann.

Früh aktiv werden

Wer Medikament­e nehmen muss oder schlecht sieht, sollte sich mit seinem Arzt beraten. Sonst macht vor allem Übung den Meister. Besser, als schwierige Situatione­n zu vermeiden, ist gezieltes Auffrische­n der Fähigkeite­n. „Mit ein paar Fahrstunde­n auf den eigenen Stammstrec­ken lässt sich viel Routine zurückgewi­nnen“, weiß Dr. Buchstalle­r. Vorteil: Man übt im fließenden Verkehr unter realistisc­hen Bedingunge­n. Kosten: ca. 55 Euro pro Stunde. Viele Fahrschule­n bieten auch Spezial-Programme an, die dabei helfen, Ängste zu überwinden. Mit Fahrsicher­heitstrain­ings der Automobilc­lubs und der Verkehrswa­cht können auf speziellen Übungsplät­zen dagegen intensiv einzelne Manöver geprobt werden, ohne dass man sich dabei noch auf den fließenden Verkehr konzentrie­ren muss. Beim Deutschen Verkehrssi­cherheitsr­at gibt es zudem kostenlose Online-Theorie-Seminare mit profession­ellen Fahrlehrer­n (Infos unter www.dvr.de). Den Führersche­in-Check beim TÜV Nord – und den fast baugleiche­n „Fitness-Check“beim TÜV Süd – können Sie freiwillig mitmachen.

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