Endlich schöne, gesunde Haare
Wenn sich die Haare stark verändern oder ausfallen, ist das nicht nur ein kosmetisches Problem. Gelegentlich steckt eine Krankheit dahinter – die sich in vielen Fällen aber gut behandeln lässt
Braun, rot oder blond, kraus, glatt, oder lockig – die möglichen Kombinationen aus Farbe und Beschaffenheit unserer Haare sind nahezu unbegrenzt. Sie prägen unser Aussehen und, wie Studien zeigen, auch unsere Persönlichkeit. Doch Haare sind nicht nur eine Frage der Kosmetik. Sie können auch anzeigen, ob wir gesund und fit sind.
Ist das überhaupt schon Haarausfall? Ein Zähl-Test bringt Klarheit
So kann etwa anhaltender Stress das Haarwachstum ungünstig beeinflussen. Und auch eine ungesunde Ernährung lässt die Haare zum Beispiel dünn und struppig werden oder ausfallen. Eine Umstellung auf vielseitigere, nährstoffreiche Kost wirkt dem entgegen. Gelegentlich steckt aber auch eine Krankheit hinter den Auffälligkeiten. Doch wie findet man das heraus? Und was hilft dann? Gerade Frauen mit langen Haaren überschätzen die Menge der ausgefallenen Haare häufig. Wer sich Sorgen macht, sollte sich deshalb zwei, drei Tage lang die Mühe machen, die ausgefallenen Haare zu zählen. Wenn sich dabei zeigt, dass man deutlich mehr als 100 am Tag verliert, sollte ein Hautarzt zu Rate gezogen werden.
Haarausfall verstärkt sich in den Wechseljahren
Der Arzt kann prüfen, ob zum Beispiel eine genetische Veranlagung hinter dem Problem steckt. Experten sprechen in diesem Fall von der sogenannten androgenetischen Alopezie. Ungefähr 20 Prozent der Frauen hierzulande sind laut Experten von dieser Form des Haarausfalls betroffen, die bereits in jungen Jahren einsetzten kann und sich häufig in den Wechseljahren verstärkt. Die Haare fallen dabei hauptsächlich im Scheitelbereich aus. In vielen Fällen lässt sich der Krankheitsverlauf bei dieser genetischen Variante günstig beeinflussen. Der Wirkstoff Minoxidil kann das Wachstum der Haarfollikel wieder anregen. Ideal ist es, Präparate zu verwenden, die neben Minoxidil auch noch andere haarschützende Stoffe enthalten, etwa Biotin, Selen und Eisen sowie Pantothensäure und L-Cystein (z. B. in Minoxidil Bio-H-Tin, rezeptfrei, Apotheke).
Überwundene Infekte oder Medikamente können Auslöser sein
Gehen Haare kreisrund aus, ist vermutliche eine entzündliche Erkrankung der Auslöser, hinter der Experten eine Autoimmunreaktion vermuten. Diese ist kaum behandelbar, geht in einigen Fällen aber von allein wieder zurück. Eine eher harmlose und nur vorübergehende Ursache von Haarausfall sind überstandene Infekte oder die Nebenwirkungen von Medikamenten. So kann es beispielsweise infolge der Einnahme von Lipidsenkern, Rheuma-Medikamenten sowie einigen Antibiotika zu übermäßigem Haarverlust kommen. In vielen Fällen kann der behandelnde Arzt nach Prüfung aller Alternativen ein Ersatzpräparat für seine Patientin empfehlen. Übrigens: Auch eine Corona-Erkrankung geht gelegentlich mit Haarausfall einher. Er tritt häufig drei Monate nach einer Infektion auf, klingt aber meist nach wenigen Monaten ab.