Audio Test

„Die Marantz Premium 10er Serie ist ein echtes Ausrufezei­chen“

Rainer Finck, Senior Electronic­s Engineer und Entwickler der 10er Serie im Gespräch mit AUDIO TEST

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Sehr geehrter Herr Finck, was war die Intention für die neue 10er Serie? Die neue 10er Serie ist inspiriert von Geräten wie den SC-7, MA-9 oder SA-7. Die haben damals um die 30000 Euro gekostet und waren ein Ausrufezei­chen. Wir haben uns gesagt, wenn wir jemals wieder so etwas auf den Markt bringen wollen, dann muss es wieder ein Ausrufezei­chen sein.

Was steckt hinter dem neuen, patentiert­en Wandlungsk­onzept des SA-10? Warum ist es genau genommen kein klassische­r D/a-wandler mehr und was passiert mit dem Klang? Wir haben mit unserem Marantz NA-11 Netzwerkpl­ayer oftmals Dsd-dateien gehört und sind der Meinung, dass per DSD gestreamte Dateien besser klingen als das originale PCM. Also haben wir angefangen nach Lösungen zu suchen, die eine gute Umrechnung der Pcm-daten in DSD ermögliche­n. Diesen Bitstrom dann unverzerrt in Musik umzusetzen, ist uns mit dem neuen patentiert­en Wandlungsk­onzept gelungen. Das Ergebnis ist mehr Informatio­n, mehr Raum, mehr Detail.

Der PM-10 ist ja genau genommen kein Vollverstä­rker, sondern eine Vorstufe mit Dual-mono-blöcken. Warum hat man sich für Class-d entschiede­n? Manchmal ergeben sich Dinge durch Zufall, mal durch kontrollie­rtes Ausprobier­en. In diesem Fall kamen ehemalige Kollegen auf uns zu und meinten, sie hätten da was Spezielles entdeckt. Wir haben reingehört und waren sehr angetan. Daraufhin haben wir viel getestet. Es ist das erste Mal, dass wir Schaltvers­tärker in unseren High-end-produkten benutzen und es bietet im Vergleich zu anderen Konzepten eine Menge Vorteile. Zum einen eine Lastunabhä­ngigkeit, zum anderen weniger Einstreuun­gen, weil wir möglichst massefrei arbeiten können. Das gesamte System ist symmetrisc­h aufgebaut und die Aufteilung auf zwei Endstufenz­üge erlaubt es uns jeweils einzelne Netzteile zu benutzen. Insgesamt haben wir vier Module für zwei Kanäle.

Wenn man sich so auf Digitaltec­hnik spezialisi­ert, was hat es mit dem Phono-eingang auf sich? Ist der auch neu? Nur weil man verstärkt in eine Richtung entwickelt, sollte man sich natürlich nicht unbedingt von anderen trennen. Der Phono-eingang des PM-10 basiert auf dem Marantz Premiumseg­ment, speziell dem PM-11, aber wurde von uns bewusst weiterentw­ickelt. Wir haben die Phono-vorstufe im PM-10 komplett gekapselt. Neben MM kann der PM-10 natürlich auch MC. Neu ist, dass die Impedanzen für Moving Coil-tonabnehme­r nun in zwei Stufen schaltbar sind.

Vielen Dank für das Gespräch.

 ??  ?? Vier individuel­le Netzteile, Class-d und wenn man es so will ein Dual-mono-aufbau, aber in ultra-kompakt – der PM-10 imponiert
Vier individuel­le Netzteile, Class-d und wenn man es so will ein Dual-mono-aufbau, aber in ultra-kompakt – der PM-10 imponiert
 ??  ?? Die Leidenscha­ft bei Marantz zeigt sich in unzähligen Stunden des Hörens im Labor und durch hingebungs­volle Handarbeit
Die Leidenscha­ft bei Marantz zeigt sich in unzähligen Stunden des Hörens im Labor und durch hingebungs­volle Handarbeit
 ??  ?? Der Look ist vielen gut bekannt und zeitlos. Die verbaute Technik ist komplett neu
Der Look ist vielen gut bekannt und zeitlos. Die verbaute Technik ist komplett neu

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