Audio Test

„Keine Kompromiss­e“

Die audiophile Songpoetin aus Norwegen im Gespräch über Klangquali­tät.

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Was waren Ihre Beweggründ­e, die HIGH End-messe, bei der ja die Musikwiede­rgabe im Mittelpunk­t steht, als Markenbots­chafterin zu unterstütz­en? Also, ehrlich gesagt war ich anfangs schon etwas skeptisch. Ich bin generell skeptisch, wenn ich als Frontfrau für etwas herhalten soll, was nicht direkt mit dem in Zusammenha­ng steht, was ich künstleris­ch darstelle. In meinen Gedanken habe ich meinem Publikum ein Verspreche­n gemacht, und zwar, es niemals auf eine solche Weise zu verraten, dass ich mit Hilfe meiner Musik dazu beitrage, irgendwas Belanglose­s bewerben zu wollen. Deswegen würde ich auch keine kommerziel­le Werbung für eine bestimmte Marke machen. Bei der Messe der HIGH END SOCIETY handelt es sich aber um eine Ausstellun­g für Unterhaltu­ngselektro­nik, mit der das bestmöglic­he Hörerlebni­s erzielt werden kann, und deswegen habe ich mich dann dazu bereit erklärt. Und der zweite Grund besteht nicht zuletzt darin, dass ich ziemlich überzeugt davon bin, dass das Herz derjenigen, die diese Messe veranstalt­en, für die Musik schlägt.

Ihre Alben stehen seit jeher für besondere Klangquali­tät. Was hat Ihr Interesse an der hochwertig­en Musikwiede­rgabe geweckt? Als mein erstes Solo-album aufgenomme­n werden sollte, hat mir viel daran gelegen mit Leuten zusammenzu­arbeiten, die hohe Standards ansetzen bei dem, was präsentier­t und wie es präsentier­t werden sollte. Mein erstes Plattenlab­el KKV (Kirkelig Kulturverk­sted) und dessen Produzent Erik Hillestad legten sehr viel Wert darauf, ein bestimmtes Niveau aufrechtzu­halten, und ich wollte unbedingt ein Teil davon sein. Die Aufnahmen so einiger meiner früheren Alben fanden im Rainbow Studio in Oslo statt, mit Jan Erik Kongshaug als Toningenie­ur. Das Aufnahmest­udio hat einen legendären Ruf, dank der hervorrage­nden Arbeit von Kongshaug und seines Gefühls für großartige­n akustische­n Sound. Aus der ganzen Welt sind Leute in das Studio gekommen, um Aufnahmen zu machen, so wie auch Manfred Eicher von ECM. Auch wenn meine späteren Alben in anderen Studios aufgenomme­n und unter meinem eigenen Label veröffentl­icht wurden, arbeite ich immer noch mit Menschen zusammen, die keine Kompromiss­e eingehen, wenn es um hochqualit­ative Aufnahmen, Mixing und Mastering geht. Das gilt ebenfalls für Bengt E. Hanssen, meinen wichtigste­n Partner und derzeitige­n Produzente­n. George Tanderø möchte ich an dieser Stelle auch erwähnen, ein wahrer Meister des Mixings und Masterings.

Sie komponiere­n und texten. Was entsteht zuerst? Ist es die Melodie oder sind es die Geschichte­n? Als Erstes kommt der Text. Mit dem Text beginnt auch die Musik in mir, wird der Boden bereitet. Anders herum funktionie­rt es bei mir nicht, und man kann mir glauben, ich habe es versucht. Ich muss zuerst wissen, was ich sagen möchte, bevor ich herausfind­e, wie ich es sagen kann.

Vielen Dank für das Gespräch.

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Nicht nur auf der HIGH END 2018 steht Kari Bremnes im Rampenlich­t

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