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Teufel Theater 500S Mit den Teufel Theater 500S haben wir die kleine Schwester der Theater 500 im Test. Ob die Regallautsprecher auch dem Theater in ihrem Namen alle Ehre machen?
Eigentlich sollte dieser Test die Überschrift tragen: „Zwei Teufel machen Theater“, doch dieses Wortspiel liegt so sehr auf der Hand, dass es bereits etliche Male verwendet wurde. Wir lassen also die Wortakrobatik beiseite und konzentrieren uns lieber auf das Wesentliche: die Lautsprecher. Sie sind, wie bereits angedeutet, die Regalversion der Teufel Theater 500. Die konnten immerhin in Kombination mit dem Receiver KB 62 CR eine Wertung von 82 Prozent bei uns abräumen. Mal sehen, ob die 500S ihre große Schwester vielleicht sogar zu übertreffen vermag.
Flexibler Standpunkt
Auffällig an den Teufel Theater 500S ist der scheinbar fehlende Ausgang des Bassreflexrohres. Typisch wäre er ja auf der Rückseite. Doch dort ist, bis auf das sehr gut verarbeitete Anschlussterminal für die Lautsprecherkabel, nichts zu finden. Vielmehr verbirgt sich der Bassausgang in der Unterseite. Deshalb haben die 500S auch die separate Fußplatte, auf der sie in zwei Zentimeter Höhe ruhen. So können die tiefen Töne, die wirklich beachtlich sind, ohne Umstände das 2-Wege-bassreflex-system verlassen. Dieser Aufbau macht es dem Nutzer sehr einfach, die Lautsprecher aufzustellen, denn hier muss nicht auf die Nähe zur Wand geachtet werden.
Variable Erscheinung
Auch gefällt uns die Lautsprecherabdeckung. Sie ist kreisförmig und hält magnetisch über dem jeweiligen Töner. Dank ihr lässt sich das eher technische Erscheinungsbild der Lautsprecher auch angenehm auf wohnzimmertauglich trimmen. Außerdem ist das Mdf-gehäuse der Theater 500S in mattem Schwarz lackiert. Das Thomas Kirsche, Stefan Goedecke freut jeden, der sich regelmäßig über Fingerabdrücke auf Hochglanzoberflächen aufregt. Die kommen hier nämlich gar nicht erst vor.
Zwei klangstarke Membranen
Der Hochtöner der Theater 500S setzt auf eine Gewebemembran und hat einen Durchmesser von 25 Millimetern. Ein neu geformter Waveguide sowie Phase Plug soll ihm ein sehr breites und gleichmäßiges Abstrahlverhalten gestatten. Das hat laut Teufel den Vorteil auf jeder Position im Raum den annähernd gleichen Klang zu hören, wobei Sprachverständlichkeit und Ortbarkeit auf hohem Niveau bleiben. Der Tiefmitteltöner misst 16 Zentimeter und setzt auf das Material Kevlar. Die Trennfrequenz der Weiche liegt bei 1 600 Hz und damit nicht im relevanten Formantbereich von Stimmen und den
meisten Instrumenten. Insgesamt geben die Teufel Theater 500S einen Frequenzbereich von 56 bis 21 000 Hz aus. Ihre Dauerbelastbarkeit liegt bei 90 Watt und der maximale Schalldruck kommt auf 105 db/1m. Als Mindestverstärkerleistung empfiehlt Teufel 50 Watt, wobei die Nennimpedanz zwischen 4 und 8 Ohm liegt.
Wo steht der Subwoofer?
Teufel wirbt auf seiner Webseite für die Theater 500S mit dem Satz: „Die Theater 500S gehört damit zur bassstärksten Regalbox überhaupt.“Das ist tatsächlich kein Werbeversprechen, sondern entspricht der Realität. Egal welchem Titel wir lauschen, immer fällt das großartig aufgebaute Bassfundament auf. Fast glauben wir, jemand hätte einen Subwoofer in den Testraum geschmuggelt, der heimlich mitfeuert. Aber dem ist nicht so, das können wir versichern.
Von Pop bis Klassik
Wir hören zunächst Jamie Cullum mit seinem Album „Catching Tales“. Beim Titel „21st Century Kid“baut sich Cullums charakteristische Stimme schön in der Phantommitte auf, das Piano rechts davon und Bass sowie Schlagzeug auf der linken Seite. Alle Instrumente sind sehr gut ortbar und behalten diese Eigenschaft auch, wenn wir aus der Mitte des Stereodreiecks herausgehen. Natürlich verändert sich dann die Stellung der Instrumente im Raum, denn zaubern können die Theater 500S nicht. Der Hall bei diesem Titel hat eine exzellent gemischte Tiefe, sodass immer eine klare Tiefenstaffelung gegeben ist. Im Bereich Klassik greifen wir auf Josef Suks Werk „Märchen eines Winterabends op. 9“zurück. Auch hier stehen die Bassfähigkeiten der Regallautsprecher außer Frage. Ein richtig wohliges Fundament wird dem Orchester bereitet. Den Stereoraum und dessen Tiefenstaffelung können wir auch hier in höchsten Tönen loben. Die Instrumentengruppen sind akustisch sehr gut zu trennen und bleiben es auch bei vollem Orchestereinsatz.
Filmisches
Wir testen die Theater 500S auch bei Videospielen und Filmen, etwa „Guardians of the Galaxy“. In der Comicverfilmung von Marvel, die mit jeder Menge Humor glänzt und einen liebenswerten Baum ihr Eigen nennt, zischen Laserschüsse an uns vorbei, Raumschiffe düsen herum und gewaltige Explosionen verschaffen sich Platz im Testraum. Die Sprachverständlichkeit bleibt dabei jedoch immer hoch, selbst wenn es akustisch sehr turbulent zugeht. Hier kommt den Theater 500S zugute, dass sie den Sound schön weit in den Zuhörraum hineintreiben. So wirkt das Film- und Spielerlebnis noch um Einiges voller.