Back To Nature
Jeder Plattenspieler und seine einzelnen Komponenten bergen Verbesserungspotenzial. Zum Beispiel kann durch die Wahl der richtigen Tellerauflage noch so einiges aus den liebsten Platten rausgeholt werden.
Schallplattenspieler ist nicht gleich Schallplattenspieler, soviel ist klar. Dass aber jedes System nicht nur durch den Austausch des Tonabnehmers optimiert werden kann, sondern auf jede einzelne Schallplatte hin mit kleinen Hilfsmitteln individuell abgestimmt werden kann, wird oft unterschätzt. Dabei geht es nicht immer gleich um an Wände geklebte Kupferkonusse oder warzige Kröten, sondern ganz elementare physikalische Gegebenheiten, auf welche der Vinyl-liebhaber mit ganz simplen Dingen reagieren kann. Plattentellerauflagen gehören in diese Kategorie „Trick 17“. Vor allem kann hiermit auf klangliche Einflüsse des Plattentellers eingegangen werden. Teller mit einer hohen Eigenresonanz zum Beispiel benötigen dringend eine Auflage und hier ist es mit einer hauchdünnen Gummimatte oft nicht getan. Zum anderen kann allerdings auch das letzte Quäntchen Druck aus den Bässen einer Aufnahme gekitzelt werden, wie wir es beim Test der Duo/4 von bfly-audio selbst erfahren durften.
Individuelle Feinabstimmung
Die zweilagige Tellerauflage Duo/4 aus Kork und Kautschuk besteht aus zwei Matten und ist insgesamt 4 mm stark, was sich natürlich äußerst dämpfend auf die Eigenresonanz des Plattentellers auswirkt. Das verhilft zu einem druckvolleren, gesättigteren Klang. Vor allem in den unteren Mitten und Bässen wirkt das „Dies Irae“aus Verdis Requiem nun um einiges gewaltiger. Hören wir uns das selbe Stück mit der einlagigen 1 mm Korkmatte PA1 an, so tritt nun der Chor in den Vordergrund, die Höhen sind etwas geschliffener, die Bässe ein wenig zurückhaltender. Die zweilagige Vario besteht zum einen aus einer 1 mm Korkmatte und einer 3 mm starken Kautschukmatte, welche im Zusammenspiel das System deutlich hörbar von der Schallplatte entkoppeln. Das Klangbild ist klarer und deutlich plastischer als zuvor. Möchte man eine Auflage von 4 Millimetern Stärke dauerhaft verwenden, empfiehlt es sich jedoch, den Tonarm entsprechend anzupassen, was sich natürlich ebenfalls auf den Klang auswirkt. Am besten einfach ausprobieren!