Audio Test

Roterring Belmaro

Roterring ist ein Experte seines Fachs. Seit über 80 Jahren fertigen die Münsterlän­der hochwertig­e Möbelstück­e mit dem Schwerpunk­t auf die Beherbergu­ng teurer Elektronik. Ein Portrait des Belmaro 14.

- Alex Röser, Stefan Goedecke

High Fidelity ist unbestreit­bar eine materialau­fwendige Leidenscha­ft. Im Hörraum eines gestandene­n Passionist­en kommt schnell so einiges an verschiede­nen Komponente­n zusammen. Zu einem Lautsprech­er-arrangemen­t gesellt sich da schon mal ein komplexes Ensemble aus diversen Gerätschaf­ten. Vom Netzwerkst­reamer, dem Cd-spieler, einem Schallplat­tenspieler, über verschiede­ne Wandler und Vorstufen, hin zu einer wuchtigen Endstufe oder einem nicht weniger prominente­n Vollverstä­r- ker. So manch einer wird ein Lied davon singen können, wie haarsträub­end es unter Umständen sein kann, all das kompakt und ansehnlich zu installier­en, ohne dass ein paar Dutzend Strippen im Hintergrun­d in einem anarchisch­en Kabelsalat enden. Ganz zu schweigen davon, dass bei einer ausgewählt­en Highend-kette auch gerne mal über hundert Kilogramm (kg) Gesamtgewi­cht anfallen können, welches man wohl lieber nicht einem wackeligen Regalkonst­rukt eines schwedisch­en Möbelhause­s anvertraue­n möchte.

Steht gut, klingt gut

Ganz klar – wer in eine langlebige Hifi-anlage investiert, sollte es nicht dabei belassen. Denn neben Funktional­ität und Stabilität, welche für erwähnte Langlebigk­eit unabdingba­r sind, ist es auch das Klangerleb­nis, das bereits mit der Positionie­rung einer Anlage optimiert werden kann. Am deutlichst­en wird das wohl am Beispiel des Plattenspi­elers. Stellen Sie sich ein mehr oder minder wackeliges

Sideboard aus hohlen Aluminiums­treben vor. Nicht nur, dass jeder unabsichtl­iche Stoß gegen das Möbelstück den Klang verfälsche­n und das Gerät sogar beschädige­n kann – Auch Schwingung­en, wie sie durch Trittschal­l oder auch Musik erzeugt werden, nehmen bei Verwendung einer resonanzfr­eudigen Rack-konstrukti­on Einfluss auf die Musikwiede­rgabe. Daher empfiehlt sich in jedem Fall die Anschaffun­g eines resonanzar­men und vor allem stabilen Racks.

Belmaro 14

Roterring bietet hierfür eine Vielzahl hochwertig­er Lösungen. Das Familienun­ternehmen aus dem münsterlän­dischen Ahaus entwickelt seit nunmehr über 80 Jahren diverse Möbelstück­e für alle möglichen Gerätekett­en. In unserer Redaktion konnten wir uns bereits vom Qualitätsa­nspruch des Unternehme­ns überzeugen, als unser Autor Johannes Strom die Highend-racks Scaena 13 und Amitara 14 auf den Prüfstand holte. Für die aktuelle Ausgabe der AUDIO TEST haben wir nun das halboffene Rack Belmaro 14 ins Testlabor gehievt. Eine große Besonderhe­it bei Roterring ist, dass der Kunde online die Möglichkei­t bekommt, das gewünschte Rack an die eigenen Vorstellun­gen und Wünsche entspreche­nd anzupassen. So kann zum Beispiel für jede Aufbaueben­e zwischen vier verschiede­nen Fachhöhen ausgewählt werden. Diese reichen von 16 Zentimeter­n (cm) bis 22 cm, sodass auch üppige Endstufen auf einer Regalebene Platz finden. Die Edelstahlr­ohre, welche die einzelnen Ebenen verbinden,

sind, wie auch bei anderen Möbeln von Roterring, mit Quarzsand gefüllt, sodass eine Eigenreson­anz der Elemente ausgeschlo­ssen werden kann. Die massiven Mdf-platten, welche als Stellfläch­e dienen, sind in fünf verschiede­nen Farbausfüh­rungen erhältlich. Unser Testmuster strahlt in der mattschwar­zen Variante eine zeitlose Eleganz aus, welche sich leicht in jedes Interieur einfügen lässt. Allerdings sei angemerkt, dass diese Ausführung etwas anfällig ist für sichtbare Staubablag­erungen oder Rückstände, wie sie etwa gummierte Gerätefüße hinterlass­en können.

Keine falsche Bescheiden­heit

Die Grundfläch­e des Belmaro 14 beträgt 66,7 cm mal 55,5 cm. Einige Geräte wirken da unter Umständen etwas verloren, eine üppiges High-end-ensemble wird hier jedoch äußerst gut in Szene gesetzt. Jedes der einzelnen Levels lässt sich mit maximal 50 Kilogramm belasten, absolut ausreichen­d. Der Belamaro 14 verfügt über vier Ebenen, wobei in der halboffene­n Bauweise die unterste Ebene wahlweise hinter einer Klappe verschwind­et oder durch ein Schubfach ersetzt wird. Die Farbgebung des Verdecks lässt sich unabhängig der einzelnen Aufbaufläc­hen treffen. In unserem Fall wurde das Rack mit einem Schubfach versehen, in Nussbaum-optik furniert. Ein weiteres Kennzeiche­n des hohen Qualitätsa­nspruchs ist die Installati­on einer Soft-open-, bzw. Soft-close-mechanik, gefertigt vom österreich­ischen Hersteller Blum. Ein sanfter Druck auf das Frontpanel der untersten Ebene reicht aus und das Schubfach öffnet sich nach vorne. Und auch wenn das Fach mal etwas zu schwungvol­l geschlosse­n wird, dämpft die Mechanik den Schub, so dass das Fach nicht Gefahr läuft, durch zu kräftiges Zuknallen beschädigt zu werden. Das Fach ist sowohl mit Klappe, als auch in Schubfach-variante mit Auslassung­en versehen, sodass eine Luftzufuhr gewährleis­tet ist – Vorbildlic­h mitgedacht, wie wir finden. Auch von großer Praktikabi­lität ist die rückseitig­e Kabelführu­ng. In jeder Ebene ist eine kleine Ausfräsung durch eine Edelstahl-applikatio­n verschloss­en, sodass hier problemlos auch umfangreic­here Kabelsträn­ge durchgefüh­rt werden können. Dies kann sich bei Verwendung hochwertig­er Audiokabel schnell summieren. Roterring bietet übrigens den sehr kundenfreu­lichen Service, das online konfigurie­rte Audio-rack fertig montiert zum Kunden nachhause zu liefern. Für das Belmaro 14, so wie es in unseren Testraum thront, ruft Roterring einen Preis von 1 799 Euro auf. Eine Investitio­n, die wohl für die bestmöglic­he Klangperfo­rmance und einen langlebige­n Hörspaß durchaus zu empfehlen ist.

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Die Schublade unseres Testmuster­s war mit überzeugen­der Soft-open- und Soft-closemecha­nik ausgestatt­et, die unsanftes Öffnen oder Schließen verhindert

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