Roterring Belmaro
Roterring ist ein Experte seines Fachs. Seit über 80 Jahren fertigen die Münsterländer hochwertige Möbelstücke mit dem Schwerpunkt auf die Beherbergung teurer Elektronik. Ein Portrait des Belmaro 14.
High Fidelity ist unbestreitbar eine materialaufwendige Leidenschaft. Im Hörraum eines gestandenen Passionisten kommt schnell so einiges an verschiedenen Komponenten zusammen. Zu einem Lautsprecher-arrangement gesellt sich da schon mal ein komplexes Ensemble aus diversen Gerätschaften. Vom Netzwerkstreamer, dem Cd-spieler, einem Schallplattenspieler, über verschiedene Wandler und Vorstufen, hin zu einer wuchtigen Endstufe oder einem nicht weniger prominenten Vollverstär- ker. So manch einer wird ein Lied davon singen können, wie haarsträubend es unter Umständen sein kann, all das kompakt und ansehnlich zu installieren, ohne dass ein paar Dutzend Strippen im Hintergrund in einem anarchischen Kabelsalat enden. Ganz zu schweigen davon, dass bei einer ausgewählten Highend-kette auch gerne mal über hundert Kilogramm (kg) Gesamtgewicht anfallen können, welches man wohl lieber nicht einem wackeligen Regalkonstrukt eines schwedischen Möbelhauses anvertrauen möchte.
Steht gut, klingt gut
Ganz klar – wer in eine langlebige Hifi-anlage investiert, sollte es nicht dabei belassen. Denn neben Funktionalität und Stabilität, welche für erwähnte Langlebigkeit unabdingbar sind, ist es auch das Klangerlebnis, das bereits mit der Positionierung einer Anlage optimiert werden kann. Am deutlichsten wird das wohl am Beispiel des Plattenspielers. Stellen Sie sich ein mehr oder minder wackeliges
Sideboard aus hohlen Aluminiumstreben vor. Nicht nur, dass jeder unabsichtliche Stoß gegen das Möbelstück den Klang verfälschen und das Gerät sogar beschädigen kann – Auch Schwingungen, wie sie durch Trittschall oder auch Musik erzeugt werden, nehmen bei Verwendung einer resonanzfreudigen Rack-konstruktion Einfluss auf die Musikwiedergabe. Daher empfiehlt sich in jedem Fall die Anschaffung eines resonanzarmen und vor allem stabilen Racks.
Belmaro 14
Roterring bietet hierfür eine Vielzahl hochwertiger Lösungen. Das Familienunternehmen aus dem münsterländischen Ahaus entwickelt seit nunmehr über 80 Jahren diverse Möbelstücke für alle möglichen Geräteketten. In unserer Redaktion konnten wir uns bereits vom Qualitätsanspruch des Unternehmens überzeugen, als unser Autor Johannes Strom die Highend-racks Scaena 13 und Amitara 14 auf den Prüfstand holte. Für die aktuelle Ausgabe der AUDIO TEST haben wir nun das halboffene Rack Belmaro 14 ins Testlabor gehievt. Eine große Besonderheit bei Roterring ist, dass der Kunde online die Möglichkeit bekommt, das gewünschte Rack an die eigenen Vorstellungen und Wünsche entsprechend anzupassen. So kann zum Beispiel für jede Aufbauebene zwischen vier verschiedenen Fachhöhen ausgewählt werden. Diese reichen von 16 Zentimetern (cm) bis 22 cm, sodass auch üppige Endstufen auf einer Regalebene Platz finden. Die Edelstahlrohre, welche die einzelnen Ebenen verbinden,
sind, wie auch bei anderen Möbeln von Roterring, mit Quarzsand gefüllt, sodass eine Eigenresonanz der Elemente ausgeschlossen werden kann. Die massiven Mdf-platten, welche als Stellfläche dienen, sind in fünf verschiedenen Farbausführungen erhältlich. Unser Testmuster strahlt in der mattschwarzen Variante eine zeitlose Eleganz aus, welche sich leicht in jedes Interieur einfügen lässt. Allerdings sei angemerkt, dass diese Ausführung etwas anfällig ist für sichtbare Staubablagerungen oder Rückstände, wie sie etwa gummierte Gerätefüße hinterlassen können.
Keine falsche Bescheidenheit
Die Grundfläche des Belmaro 14 beträgt 66,7 cm mal 55,5 cm. Einige Geräte wirken da unter Umständen etwas verloren, eine üppiges High-end-ensemble wird hier jedoch äußerst gut in Szene gesetzt. Jedes der einzelnen Levels lässt sich mit maximal 50 Kilogramm belasten, absolut ausreichend. Der Belamaro 14 verfügt über vier Ebenen, wobei in der halboffenen Bauweise die unterste Ebene wahlweise hinter einer Klappe verschwindet oder durch ein Schubfach ersetzt wird. Die Farbgebung des Verdecks lässt sich unabhängig der einzelnen Aufbauflächen treffen. In unserem Fall wurde das Rack mit einem Schubfach versehen, in Nussbaum-optik furniert. Ein weiteres Kennzeichen des hohen Qualitätsanspruchs ist die Installation einer Soft-open-, bzw. Soft-close-mechanik, gefertigt vom österreichischen Hersteller Blum. Ein sanfter Druck auf das Frontpanel der untersten Ebene reicht aus und das Schubfach öffnet sich nach vorne. Und auch wenn das Fach mal etwas zu schwungvoll geschlossen wird, dämpft die Mechanik den Schub, so dass das Fach nicht Gefahr läuft, durch zu kräftiges Zuknallen beschädigt zu werden. Das Fach ist sowohl mit Klappe, als auch in Schubfach-variante mit Auslassungen versehen, sodass eine Luftzufuhr gewährleistet ist – Vorbildlich mitgedacht, wie wir finden. Auch von großer Praktikabilität ist die rückseitige Kabelführung. In jeder Ebene ist eine kleine Ausfräsung durch eine Edelstahl-applikation verschlossen, sodass hier problemlos auch umfangreichere Kabelstränge durchgeführt werden können. Dies kann sich bei Verwendung hochwertiger Audiokabel schnell summieren. Roterring bietet übrigens den sehr kundenfreulichen Service, das online konfigurierte Audio-rack fertig montiert zum Kunden nachhause zu liefern. Für das Belmaro 14, so wie es in unseren Testraum thront, ruft Roterring einen Preis von 1 799 Euro auf. Eine Investition, die wohl für die bestmögliche Klangperformance und einen langlebigen Hörspaß durchaus zu empfehlen ist.