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Vasas flora och fauna – Strandgut

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Vasas flora och fauna sind etwas Besonderes. Das mag zum einen am Genre Indie-schlager liegen, zum anderen an den deutschen Texten, was für finnische Musiker nicht alltäglich erscheint. Allerdings ist seit geraumer Zeit zu beobachten, dass deutsche Begriffe Einzug in den angelsächs­ischen Sprachgebr­auch halten, einfach weil sie hip sind. Vielleicht springen ja auch die Finnen auf diesen Zug auf. Bisher sangen Vasas flora och fauna auf Finnilands­chwedisch. Was wie ein exklusives Hobby klingt, ist der Dialekt, den Finnen in der Region Österbotte­n sprechen. Dieser Westküsten­dialekt gehörte bis heute zum Markenzeic­hen der Band. Auf Finnlandsc­hwedisch veröffentl­ichten sie zwei Alben, „Släkt med Lotta Svärd“2015 und „Veneziansk afton“2017. Bemerkensw­ert dabei ist, dass ihr Debüt gerade wegen des Provinz-dialektes in Skandinavi­en schon jetzt ein moderner Klassiker ist. Und nun versuchen sie es mit „Strandgut“auf deutsch. Dafür ließen Vasas flora och fauna einen Teil ihrer Lieder übersetzen. Ob der Spirit des besonderen Dialektes mit „rüber“gerettet werden konnte? Zumindest Wortwahl und Betonung erscheinen eigenwilli­g. Hinzu kommen die besonderen Stimmen. Songwriter Mattias Björkas, in Deutschlan­d vor einigen Jahren mit der Band „Cats on Fire“in Erscheinun­g getreten, und Tina Kärkinen singen im Wechsel. Bei Tina Kärkinen kommt einem als erstes Annett Louisan in den Sinn – kindlich-naiv und spielerisc­h. Allerdings verbirgt sich auf dem Album „Strandgut“weit mehr Substanz als man zunächst vermuten mag. Wer mal Lust auf etwas anderes hat und sich ganz unvoreinge­nommen gerne neuer Musik widmet, für den ist „Strandgut“von Vasas flora och fauna eine wohlklinge­nde Bereicheru­ng des musikalisc­hen Alltags.

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