Lieferumfang der FA9
Gut, der Treiber allein ist nicht verantwortlich für diesen Preis, aber es zeigt, dass diese Technik sich nicht in den Alltags-inears wiederfindet.
In den Fiio FA9 sind nun 6 solche Balanced Armature Treiber untergebracht. Warum 6? Nun diese Treiber sind für ihre extrem präzise Schallwiedergabe bekannt, können dabei aber nur ein begrenztes Frequenzspektrum ausgeben. So bietet es sich an, mehrere davon in einem Gehäuse unterzubringen, die alle für einen bestimmten Frequenzbereich ausgelegt sind. Das ist vergleichbar mit einer Mehrwege Lautsprecherbox, in der ja auch jeder Töner für bestimmte Frequenzen zuständig ist. Wenn wir bei diesem Vergleich bleiben, dann nutzen die FA9 ein 4-Wegesystem. Die 6 Treiber sind nämlich für Ultra-hochton, Hochton, Mittelton und Bass verantwortlich. Dank dieser Kombi kann der Kopfhörer ein Spektrum von 15 Hz bis 40 khz ausgeben. Größter Knackpunkt bei Mehrweg-systemen sind natürlich die Übergangsfrequenzen. Doch Fiio behauptet, dass diese exakt berechnet wurden und sich deshalb beim Hören die perfekte Harmonie ergibt. Ob das stimmt, erfahren wir gleich.
Beim Lieferumfang schlägt Fiio jede Inear-kopfhörermarke, die wir kennen. Wir bekommen nicht nur ein Hardcase und ein Softcase zu den Kopfhörern, sondern auch einen Kabelhalter, eine kleine Reinigungsbürste inklusive winzigem Schraubenzieher und 15 Ohr-einsätze für unterschiedliche Klanganforderungen. Mehr Bass gewünscht? Dann einfach die Bass-ohrstecker gewählt – alle Einsätze gibt es immer in den drei Größen S, M und L bis auf Biflange und Memory. Wer gern die Stimmen betonen will, kann ebenfalls passende Einsätze wählen. Die patentierten Ohrstöpsel von Spinfit, die noch tiefer in den Gehörgang eindringen können, sind auch dabei.
Die Ohreinsätze bestimmen extrem den Klang der Kopfhörer. Es ist ähnlich wie mit dem Raum, in dem Lautsprecherboxen stehen. Ist der akustisch schlecht aufgebaut oder der Aufstellungsort nicht gut gewählt, werden selbst die teuersten Lautsprecher nur mäßig klingen. Und so ist es auch bei In-ohr-kopfhörern. Wenn die nicht richtig im Gehörgang sitzen, wird der Sound nur mau sein. Deshalb macht es Fiio an dieser Stelle genau richtig. Die „Stolzen Flieger“denken wirklich an die unterschiedlichen Ohrtypen und stimmen die Ohrstöpsel auf die individuellen Klangbedürfnisse ab.
Wahlschalter für Soundprofile
Allerdings ist diese Abstimmmöglichkeit des Klanges nicht die Einzige. Die FA9 haben nämlich einen winzigen „EQ“integriert. Gut das Wort „EQ“ist ein wenig übertrieben, aber immerhin können wir vier Soundprofile über sehr kleine Schalter an den FA9 aktivieren. Dazu ist nämlich der winzige Schraubenzieher da. Dank dieser Schalter hören wir entweder den Standard-frequenzverlauf (Schalter 2 oben), betonen den Bass (Schalter 2 und 3 oben), machen die Kopfhörer poppiger (Schalter 3 oben) oder boosten die hohen Töne (alle Schalter unten). Der Schalter 1 ist für die Impedanz zuständig. Richtig gelesen: Wir können die Impedanz von 32 Ohm (Schalter 1 unten) auf 16 Ohm senken (Schalter 1 oben), um den Kopfhörer besser kompatibel mit schwächeren Signalgebern, wie etwa dem Smartphone zu machen. Kurz gesagt: Der FA9 wird lauter.
Nutzen wir die höhere Impedanz, dann profitieren wir von einem noch besseren Klang. Wobei die Klangänderungen über die Schalter 2 und 3 wirklich minimal sind. In der Praxis hat der Schalter 1 für die Impedanz einen real wahrnehmbaren Einfluss und die schon genannten Ohreinsätze für die verschiedenen Klangvorlieben sind ebenfalls wesentlich wichtiger, als die Schalter 2 und 3.
Soundcheck
was uns in der Musik schwelgen lässt. Doch das kann auch nur an unserer Hörerwartung liegen. Wie geschrieben, es ist ein emotionaler Faktor und kein objektives Testkriterium. Und wir sind sicher, dass jemand anderes, das nicht so wahrnimmt, sondern dieses Gefühl in den FA9 findet. Wir wollten es nur erwähnen.
Der K5 Kopfhörerverstärker
Dazu müssen wir oben die Klappe öffnen und einen Player auf den Micro-usb-anschluss stecken. Kompatibel sind beispielsweise der Fiio X3II, der X5 Mark III, der X7 oder der E17K. Der K5 nutzt dann die internen Da-wandler des mobilen Players, um digitale in analoge Signale zu übersetzen. Das geht sogar, wenn wir den Verstärker an den PC anschließen. Dieser erkennt den angeschlossenen Player als externe Soundkarte und gibt dann über den K5 seinen Ton aus. Das klingt ein wenig kompliziert, ist es aber nicht. Wer nämlich einen kompatiblen Fiio-player sein Eigen nennt, freut sich. Denn er kann ihn als externe Soundkarte mit hochwertigem Kopfhörerverstärker nutzen – einstecken und fertig.
Technik des K5
Die Technik des K5 ist trotz seines günstigen Preises von 120 Euro (UVP) alles andere als billig. Wie bereits geschrieben, ver
eines Verstärkers an, an ein Smartphone und an einen „normalen“Pc-audio-ausgang. Egal, welchen Zuspieler oder Kopfhörer wir verwenden, immer gewinnt der Sound deutlich an Volumen und Musikalität. Er bekommt dieses typische Feeling, was wir sonst nur von wesentlich teureren und aufwändigeren Kopfhörerverstärkern kennen. Alles wird deutlicher und gewinnt an Dynamik. Rauschen, Störsignale oder ähnliche Ärgerlichkeiten gibt es nicht. Gerade im Zusammenspiel mit den sehr präzisen FA9 macht der K5 dabei richtig Spaß, weil er ihrem Sound eine Prise mehr Gefühl gibt.