Wharfedale Evo4.2
des CDT auch einen USB-A-PORT, welcher externe Speichermedien in FAT12-, FAT16- und Fat32formatierung lesen kann. Was die lesbaren Formate angeht, so hält sich Leak noch etwas zurück. Neben WAV und AAC können leider nur WMA und MP3 wiedergegeben werden. Daher ist, was die Auflösung angeht, auch bereits bei 48 khz Schluss. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Über einen DAC verfügt der CDT ebenfalls nicht, ausgegeben wird das Signal lediglich via Koaxial- oder Toslink-output.
Stereo 130
Beides kann vom Stereo Vollverstärker Stereo 130 natürlich aufgenommen werden. Zudem weiß der Amp, analoge Signale unsymmetrisch via Cinch aufzunehmen. Sogar eine Phono-vorstufe für Moving Magnet-systeme ist im Stereo 130 verbaut. Diese arbeitet mit einer Eingangsimpedanz von 47 kohm und einer Kapazität von 100 Picofarad und fällt somit unter die Kategorie Allrounder. Was die digitalen Kompetenzen des Verstärkers angeht, so sind dank eines ESS Sabre32-dacs vom Typ ES9018K2M Abtastraten von bis zu 384 khz und auch Dsd-formate bis DSD256 abspielbar. Dafür wurde dem Amp zur Kopplung mit einem Zuspieler auch ein USB-B-PORT spendiert. Kabellos kann Stereo 130 lediglich über Bluetooth in aptx- oder Sbc-codec bespielt werden. Airplay, Spotify Connect oder andere Netzwerk-services offeriert Leak hier noch nicht, was sich jedoch im erschwinglichen Marktwert von 778 Euro niederschlägt. Für knapp 100 Euro Aufpreis sind übrigens sowohl der Stereo130 als auch der
CDT mit schicken Seitenteilen in Walnussoptik erhältlich. Gerade in Kombination mit dem Wharfedale Evo4.2 mit Walnuss-finish ist diese Variante natürlich überaus gutaussehend. An den Speaker gibt der Stereo 130 übrigens mit einer Ausgabeleistung von 45 Watt (W). Bei einer Eingangsimpedanz des Lautsprechers von 4 Ohm beträgt die Nennleistung des in Class-a/bmanier zu Werke gehenden Verstärkers 65 W.
Die britische Lautsprecherschmiede Wharfedale war bereits zehn mal in der AUDIO TEST vertreten. Dabei erarbeiteten sich die Engländer ein durchschnittliches Testergebnis von sehr guten 87 Prozent. Klassenbester war übrigens in AUDIO TEST 08/2016 der Standlautsprecher Reva-4, dem Redaktionskollege Thomas Kirsche seinerzeit mit einem Endergebnis von 91 Prozent das Prädikat „ausgezeichnet“attestierte. In unserem aktuellen Test-setup zeichnet sich nun der Schallwandler
Evo4.2 verantwortlich, welcher als 45 cm hoher 3-Wege-lautpsrecher für einen Regallautsprecher doch ziemlich hochgewachsen daherkommt. Blickfänger im Erscheinungsbild des Speakers ist ganz klar der ebenfalls groß ausfallende Air-motion-transformer (AMT). Ganze 30 mal 60 Millimeter (mm) misst der Tweeter, welcher oberhalb der 3,9 khz auf eine sehr hochauflösende Performance schließen lässt. Zwischen AMT und Tieftöner arbeitet der Mitteltöner etwas untypisch bis lediglich 1,4 khz hinunter. Die 2-Zollmembran lässt uns vermuten, dass Wharfedale hier mehr Wert auf eine umfassend ausgestaltete Hochtonwiedergabe legt, als auf narzisstisch veranlagte tiefe Mitten. Unterhalb der 1,4 khz übernimmt der 6,5-Zoll-tieftöner mit gewobener Kevlar-membran die Verantwortung. Wir sind auf jeden Fall sehr gespannt auf dieses etwas außergewöhnliche Treiberkonzept. Mit einer unteren Grenzfrequenz von bereits 54Hz lässt sich
Technische Daten
BEWERTUNG
der Evo4.2 zwar nicht als Bassmonster bezeichnen, für einen Kompaktlautsprecher bewegt er sich jedoch noch vollkommen im Rahmen. Dank einer implementierten Basserweiterung von –6 db reicht die Wiedergabe auch bis 48 Hz herunter. Außerdem erfährt die Tieftonwiedergabe zusätzlich Unterstützung von einem Bassreflex, welcher im Downfire-prinzip nach unten aus dem Gehäuse auf den Sockel strahlt und die Bässe somit gleichmäßig im Raum verteilt, weshalb der Evo4.2 obendrein äußerst unkompliziert zu positionieren ist. Was die Verstärkerleistung angeht, so empfiehlt Wharfedale übrigens eine Leistung zwischen 25 und 120 W, weshalb sich der Leak Stereo 130 zumindest theoretisch also als optimaler Zuspieler erweist. Ob sich dies in der Praxis bestätig, wollen wir nun endlich überprüfen.
Praxistest
Wir beginnen den Hörtest mit klassischer Musik. Eine „Best OF“-CD des russischen Spätromantikers Sergei Rachmaninoff wird vom Leak CDT sehr schnell und geräuschlos gelesen. Für die Steuerung des CDT sowie des Stereo 130 lässt sich übrigens ein und dieselbe Fernbedienung verwenden. Per Knopfdruck lässt sich diese dem Cd-player oder dem Amp zuweisen. Wir widmen uns also zunächst dem zweiten Satz aus Rachmaninoffs Klavierkonzert in C-moll, gespielt von der begnadeten Valentina Listisa und den Londoner Philharmonikern unter Leitung von Michael Francis. Es dauert keine zwei Minuten, um uns davon zu überzeugen, das IAD mit den beiden Newcomern aus dem Hause Leak und dem Wharfedale Evo4.2 eine äußerst harmonische Kette zusammengestellt hat. Dynamisches Feingefühl stellt das Trio ebenso bravourös unter Beweis wie ein exzellentes Gefühl für Räumlichkeit. Das Treiberensemble des Evo4.2 bestätigt dabei unsere Vermutung, dass hier vor allem die Höhen und hohen Mitten mit sehr viel Liebe zum Detail transportiert werden, wobei der Lautsprecher in den Bässen dennoch kraftvoll und mit ordentlich Esprit aufzuspielen weiß. Der Lautsprecher gibt sich sehr gut abgestimmt und präsentiert eine derart ausgewachsene Klangbühne, dass man mit geschlossenen Augen wohl eher einen Standlautsprecher vor sich vermuten würde. Die Kette zeichnet ein umfangreiches Stereobild und weiß das Orchester sehr präzise darin zu positionieren. Listitsas Spiel wird darin sehr spritzig und farbenfroh artikuliert. Am meisten Freude bereitet uns die Kombination aus Leak und Wharfedale jedoch beim brandneuen Titel der kalifornischen Band Son Lux, deren neues Album „Tomorrows I“dieser Tage
Vorteile
Nachteile +toller warmer Klang +vielseitig einsetzbar +sehr gutes Preis-/leistungsverhältnis
– keine Netzwerkeinbindung möglich erscheint. Teil zwei und drei der Trilogie sollen übrigens im Laufe der kommenden zwölf Monate erscheinen. Jedenfalls spricht die erste Single-auskopplung „Plans We Made“zu 120 Prozent der Formensprache des Trios aus Los Angeles. Eine luftige Komposition aus Synths und elegischen Streichern als Fundament für Ryan Lotts fragiles Falsett. Die produktionstechnischen Kniffe der Raummodulation, sowie diverse Push & Pull-effekte sind ideale Referenzen für die Überprüfung der Impulstreue unserer Kette. Mit Leichtigkeit stellt das Trio auch hier seine Qualität unter Beweis. Von Totenstille in Kathedrale und zurück zum Schuhkarton innerhalb eines Augenblicks – kein Problem. Und dabei kommt keines der Geräte, wie es hier vor uns steht, über 800 Euro! Großer Klang muss eben nicht immer groß zu Buche schlagen – quod erat demonstrandum.
Technische Daten
Ergebnis
sehr gut
86%