Bob Dylan Bringing It All Back Home; Highway 61 Revisited; John Wesley Harding
Über den Rang zweier der drei hier präsentierten Werke herrscht wohl weitgehend Einigkeit. „Bringing It All Back Home“von 1965 zählt mit dem Split in eine elektrische und eine akustische Seite, mit Hits wie „It’s All Over Now, Baby Blue“, „Mr. Tambourine Man“oder „Subterranean Homesick Blues“zu den 50 besten und wirkungsstärksten Pop-Alben aller Zeiten. Der Nachfolger „Highway 61 Revisited“aus demselben Jahr geht noch eins rauf mit Stern, allein wegen des Übersongs „Like A Rolling Stone“, der den vormals klampfenden Barden Bob endgültig zum Rockstar Dylan machte. Nach „Blonde On Blonde“(1966) kam Dylan aus der motorradunfallbedingten Zwangspause Ende 1967 mit dem betont simp- len, country- und blueslastigen Album „John Wesley Harding“zurück. Trotz Klassikern wie „All Along The Watchtower“, „I’ll Be Your Baby Tonight“oder „Drifter’s Escape“blieb die Dylan-Gemeinde hier gespalten. Für die Rockfraktion war das Album ein echter Rückschritt. Erst Coverversionen (Hendrix!) zeigten das rockige Potenzial der Vorlagen, und für die Folkies gehörte er eben nicht mehr zu ihrer Gemeinde. MFSL schiebt nach „endgüligen“Vinyl-Fassungen des Dylan-Frühwerks auf jeweils zwei schnelllaufenden Stereo-LPs nun die Monos nach. („Bringing…“gab es bei MOV und Sundazed auch mono.) Die teuren MoFis versetzen in Sachen Dynamik und Drive auch den neuzeitlichen Hörer in Staunen. Bei „The Times They Are A-Changing“(AUDIO 3/17) wirkte die authentische Mono-Version fokussierter. Auf den jüngeren LPs aber spielen Musiker mit, und da mag mancher den Charme des strikten Stereos bevorzugen. Top gepresst sind alle. Weltmusik