RAUM UND AUFSTELLUNG
Raumgröße
Es war in Hamburg, auf den Norddeutschen HiFi-Tagen, als wir die neue Spatial zum ersten Mal hören durften. Mit leuchten Augen führte Robert Andorf von Mach One in Ingolstadt sein neuestes Baby vor. Neu? Tatsächlich neu ist die Spatial Hologramm M3 Turbo S, wie das gute Stück mit vollem Namen heißt, eben nicht. Aber Andorf hat etwas neues daraus gemacht. Wie das funktioniert? Man nehme einen ungewöhnlichen Lautsprecher, entferne alles bis auf die Treiber und setze alles mit neuen, in Bayern gefertigten Komponenten wieder zusammen. So entsteht ein optischer Leckerbissen, der auch klanglich nochmals zulegt. Aber der Reihe nach: Die Original-Spatial M3 aus den USA ist schwarz oder weiß mit schwarzen Bespannungen über ihren Chassis, die Schallwand besteht aus zwei verleimten MDF-Platten. Die neue M3 hat eine Schallwand aus drei MDF- Platten, die in Sandwich- Bauweise verleimt sind. Das MDF- Material ist schwarz durchgefärbt und lugt elegant bei allen Fräsungen hervor. Die massivere Schallwand soll für bessere Bass- und Dynamikeigenschaften sorgen. Die Bespannungen wurden wegelassen, sodass ein unverbauter Blick auf die Treiber frei wird. Wir finden diese Optik äußerst gelungen. Auch die Füße sind neu und werden wie die Schallwand in Bayern gefertigt. Das Gewinde für die Spikes ist jetzt nicht mehr von oben zu sehen. Auch die Schrauben, die Füße und Korpus verbinden, haben deutlich an Länge zugelegt, die Bolzen im Inneren fallen massiver aus. Diese Maßnahmen dienen in ihrer Summe einer verbesserten Stabilität. Die Schallwand soll so fest wie nur möglich verankert sein, da sie kein rückwärtiges Gehäuse zur Stabilisierung der vertikalen Trägheitsmomente der großen Treiber aufweist. Geändert haben sich ebenso Kabelführung und Weiche, allerdings war beim Testmuster noch die Standardweiche verbaut. Die Änderungen wurden in enger Abstimmung mit Clayton Shaw, dem Chefentwickler bei Spatial, durchgeführt. Aber Robert hatte uns noch etwas mitgebracht. Mit einem breiten Grinsen zog er mit einer Hand einen Batam Gold SE des britischen Herstellers Temple Audio aus der Tasche. Dieses Kistchen verfügt über zwei Cinch- Eingänge, zwei massive Lautsprecherklemmen und einen Lautstärkeregler – minimalistischer geht’s nicht mehr. Innen arbeitet Class- D-Technik. >> KMG TAH
Eine Box ohne Box, ein Verstärker, so groß wie ein Zigarrenkistchen, eine Verkabelung, die an Klingeldraht erinnert – kann das funktionieren? Und wie das funktioniert!
DWF