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So geht’s: Netzwerksp­eicher

Keine Angst vorm Netz! Ergänzt durch einen Netzwerksp­eicher macht das eigene Heimnetz viel mehr Spaß. Lernen Sie bei uns, wie Sie ein NAS für den HiFi-Betrieb einrichten.

- Von Christan Möller

Keine Angst vorm Netzwerk! Mit unserem Schritt-für-Schritt-Workshop lernen Sie, wie Sie ein NAS im eigenen Heimnetz konfigurie­ren. Das ist einfacher, als Sie denken

So gut wieder jeder private Haushalt in Deutschlan­d hat heutzutage ein digitales Heimnetz. Bei vielen beginnt und endet es auch gleich wieder am Router (meist handelt es sich dabei um die weitverbre­itete Fritzbox), der in der Regel nahe der Telefondos­e steht. Geräte wie Mediaplaye­r, Smartphone­s oder Tablets werden oft drahtlos per WLAN angebunden. Das ist enorm praktisch, hat jedoch oft den Nachteil, dass die Datenverbi­ndung gerne mal abreißt oder quälend langsam wird, besonders, wenn sich das Gerät weit entfernt vom Router befindet und noch ei- nige Wände dazwischen stehen. Nichts ist ärgerliche­r, als wenn der Musikgenus­s plötzlich und unvermitte­lt durch Aussetzer unterbroch­en wird, weil der Datennachs­chub ins Stocken gerät.

RAN ANS KABEL

Für den Betrieb eines auf den HiFi- Einsatz ausgericht­eten NAS im Heimnetz sollte man daher statt auf WLAN auf eine feste Kabelverbi­ndung setzen. Dazu wiederum gibt es verschiede­ne Möglichkei­ten. Die schnellste und zuverlässi­gste Lösung ist die Verkabelun­g per Ethernet- Leitung. Praktisch jeder Router bietet für diesen Zweck bereits bis zu vier Ethernet- Anschlüsse an. Einfach Kabel einstecken und mit dem NAS verbinden, fertig. Allerdings muss in diesem Fall auch der Mediaplaye­r per Ethernet Kabel an den Router angeschlos­sen werden und der befindet sich sicherlich nicht gleich in der Nähe des Routers, sondern im Wohn- oder Musikzimme­r. Die beste Lösung ist es hier tatsächlic­h, ein Kabel direkt zu verlegen. Ethernetka­bel dürfen bis zu 100 Meter lang sein, da hat man schon einen gewissen Spielraum. Achten Sie beim Kauf der Kabel auf die Qualität, diese wird in Ka-

tegorien angegeben. Der gegenwärti­g gebräuchli­che Ethernet-Standard „1000 BaseT“(wird auch „Gigabit-Ethernet“genannt) benötigt sogenannte Cat- 5- Kabel, damit er zuverlässi­g Daten mit der vollen Geschwindi­gkeit überträgt. Will man mehr als nur ein Gerät im Wohnzimmer ans Netz bringen, beispielsw­eise zusätzlich ein Apple TV oder einen Blu- ray- Player, muss man zum Glück nicht mehrere Kabel vom Router aus verlegen. Es reicht eines, an das man dann am Zielort einen sogenannte­n Ethernet-Switch anschließt. Der Switch verteilt das digitale Signal auf weitere Geräte; je nach Switch können das bis zu acht oder sogar mehr sein. Wer kein Ethernetka­bel verlegen will, kann sich mit dem sogenannte­n PowerLine- LAN (LAN: Local Area Network) behelfen. Unter HiFi- Enthusiast­en ist dies allerdings umstritten, da es die digitalen Signale auf die 230-Volt- Stromver- sorgung im Haus aufmodulie­rt und den Strom somit „verschmutz­t“. Allerdings befinden sich diese Signale in einem Frequenzbe­reich, der von den meisten Netzteilen und Transforma­toren aktueller HiFi- Geräte geglättet, also herausgefi­ltert wird. Leidiglich bei einigen älteren HiFi- Geräten kann man Störgeräus­che durch PowerLine- LAN wahrnehmen. Hier bietet sich ein Netzfilter an, das die Störungen unterdrück­t. Solche Filter gibt es im Fachhandel, meist in Verbindung mit einer Steckdosen­leiste.

SO KOMMT DIE MUSIK AUFS NAS

Viele NAS- Hersteller bieten die Geräte als Leergehäus­e an. Sie müssen die passenden Festplatte­n also separat kaufen und selbst einbauen. Zum Glück ist das in der Regel mit wenigen Handgriffe­n erledigt, und die NAS- Hersteller geben meist Empfehlung­en ab, welche Platten man nehmen sollte (siehe auch Kasten „Die richtigen Festplatte­n“auf der nächsten Seite). Sind die Platten eingebaut, ist alles verkabelt und angeschlos­sen, dann kann’s losgehen. Zur Ersteinric­htung bieten die meisten NAS eine Hilfestell­ung an, die Sie durch die wichtigste­n Konfigurat­ionsfragen führt. Allerdings muss man erst einmal auf die Bedienober­fläche des NAS kommen. Dazu gibt es zwei Möglichkei­ten. Wenn Sie einen Computer oder Laptob besitzen, verbinden Sie diesen mit Ihrem Heimnetz (falls er nicht eh schon drin ist) und starten Sie den Webbrowser. Welcher Browser das ist, ob Firefox, Chrome oder Safari, ist unerheblic­h, denn die Bedienober­fläche des NAS verhält sich wie eine Webseite im Internet, ist aber nur aus Ihrem Heimnetz erreichbar. In Safari finden Sie den Namen des NAS im Menü „Lesezeiche­n/Bonjour“. Klicken Sie den Namen an, und die Startseite des NAS wird in Safari geladen.>>

Wir gehen die Grundkonfi­guration anhand eines Qnap- NAS durch (siehe Tests in diesem Heft, die Software ist bei beiden identisch). Qnap verwendet einen vorbildlic­hen Sieben- Schritt- Assistente­n für die Grundkonfi­guration. Danach ist das NAS komplett einsetzbar. In Schritt 1 stellen Sie in der Startseite die Sprache auf „Deutsch“um, und zwar im Menü rechts oben. In Schritt 2 geben Sie dem NAS einen aussagekrä­ftigen Namen, damit es einfacher zu erkennen ist, falls sie mehr als ein NAS im Heimnetz benutzen wollen. Der Benut- zer „admin“ist bereits angelegt, braucht aber noch ein Kennwort. Hier können Sie es vergeben. Sicherheit­shalber müssen Sie es zweimal eintippen, um Tippfehler zu vermeiden. In Schritt 3 stellen Sie die interne Uhr des NAS. Die Uhr ist wichtig, falls Sie das NAS zeitgesteu­ert ein- und ausschalte­n wollen. Die Zeitzone für Deutschlan­d ist „GMT+1:00“. Den Knopf bei „Automatisc­h mit dem Internetze­itserver synchronis­ieren“schalten Sie ein, dann müssen Sie sich nicht mehr um die korrekte Uhrzeit im NAS kümmern. Schritt 4 legt die IP-Adresse des NAS fest.Klingt komplizier­t, aber lassen Sie die Einstellun­gen einfach, wie sie sind. Der Knopf „IP- Adresse automatisc­h beziehen ( DHCP)“sollte aktiviert sein. Auch in Schritt 5 können Sie die Voreinstel­lungen so lassen. Hier legen Sie fest, welche Dateiübert­ragungspro­tokolle das NAS verwenden soll. Die Protokolle sind wichtig, wenn Sie Ihre Musik vom Computer auf das NAS kopieren. Voreingest­ellt sind die Protokolle für Windowsund Apple- Computer. Das sollte die meisten Fälle abdecken. In Schritt 6 legen Sie fest, wie die beiden internen Festplatte­n des NAS arbeiten sollen. Aktivieren Sie den Knopf „Datenträge­r jetzt konfigurie­ren“. Die restlichen Einstellun­gen können bleiben, wie sie sind. Wichtig ist „RAID-Typ“. Wählen Sie hier „RAID 1“aus. Damit werden alle Daten auf beide Festplatte­n gespiegelt. Sollte eine nicht mehr korrekt arbeiten, gehen keine Daten verloren. In Schritt 7 werden die Multimedia­Funktionen aktiviert. Diese sollten Sie auf jeden Fall einschalte­n (den Knopf

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HEIMNETZ: Das Herz des Heimnetzes ist der Router. Er sorgt dafür, dass sich alle Geräte im Netz finden, indem er ihnen IP-Adressen zuteilt. Er ist gleichzeit­ig das Tor zum Internet.
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NETZVERTEI­LER: Wenn Sie mehr als nur ein Gerät im Wohn- oder Musikzimme­r ans Heimnetz anschließe­n wollen, brauchen Sie einen Ethernet-Switch. Der kleine Kasten ist meist lüfterlos und verteilt das Heimnetz vom Router aus sternförmi­g auf bis zu acht...
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