So geht’s: Netzwerkspeicher
Keine Angst vorm Netz! Ergänzt durch einen Netzwerkspeicher macht das eigene Heimnetz viel mehr Spaß. Lernen Sie bei uns, wie Sie ein NAS für den HiFi-Betrieb einrichten.
Keine Angst vorm Netzwerk! Mit unserem Schritt-für-Schritt-Workshop lernen Sie, wie Sie ein NAS im eigenen Heimnetz konfigurieren. Das ist einfacher, als Sie denken
So gut wieder jeder private Haushalt in Deutschland hat heutzutage ein digitales Heimnetz. Bei vielen beginnt und endet es auch gleich wieder am Router (meist handelt es sich dabei um die weitverbreitete Fritzbox), der in der Regel nahe der Telefondose steht. Geräte wie Mediaplayer, Smartphones oder Tablets werden oft drahtlos per WLAN angebunden. Das ist enorm praktisch, hat jedoch oft den Nachteil, dass die Datenverbindung gerne mal abreißt oder quälend langsam wird, besonders, wenn sich das Gerät weit entfernt vom Router befindet und noch ei- nige Wände dazwischen stehen. Nichts ist ärgerlicher, als wenn der Musikgenuss plötzlich und unvermittelt durch Aussetzer unterbrochen wird, weil der Datennachschub ins Stocken gerät.
RAN ANS KABEL
Für den Betrieb eines auf den HiFi- Einsatz ausgerichteten NAS im Heimnetz sollte man daher statt auf WLAN auf eine feste Kabelverbindung setzen. Dazu wiederum gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die schnellste und zuverlässigste Lösung ist die Verkabelung per Ethernet- Leitung. Praktisch jeder Router bietet für diesen Zweck bereits bis zu vier Ethernet- Anschlüsse an. Einfach Kabel einstecken und mit dem NAS verbinden, fertig. Allerdings muss in diesem Fall auch der Mediaplayer per Ethernet Kabel an den Router angeschlossen werden und der befindet sich sicherlich nicht gleich in der Nähe des Routers, sondern im Wohn- oder Musikzimmer. Die beste Lösung ist es hier tatsächlich, ein Kabel direkt zu verlegen. Ethernetkabel dürfen bis zu 100 Meter lang sein, da hat man schon einen gewissen Spielraum. Achten Sie beim Kauf der Kabel auf die Qualität, diese wird in Ka-
tegorien angegeben. Der gegenwärtig gebräuchliche Ethernet-Standard „1000 BaseT“(wird auch „Gigabit-Ethernet“genannt) benötigt sogenannte Cat- 5- Kabel, damit er zuverlässig Daten mit der vollen Geschwindigkeit überträgt. Will man mehr als nur ein Gerät im Wohnzimmer ans Netz bringen, beispielsweise zusätzlich ein Apple TV oder einen Blu- ray- Player, muss man zum Glück nicht mehrere Kabel vom Router aus verlegen. Es reicht eines, an das man dann am Zielort einen sogenannten Ethernet-Switch anschließt. Der Switch verteilt das digitale Signal auf weitere Geräte; je nach Switch können das bis zu acht oder sogar mehr sein. Wer kein Ethernetkabel verlegen will, kann sich mit dem sogenannten PowerLine- LAN (LAN: Local Area Network) behelfen. Unter HiFi- Enthusiasten ist dies allerdings umstritten, da es die digitalen Signale auf die 230-Volt- Stromver- sorgung im Haus aufmoduliert und den Strom somit „verschmutzt“. Allerdings befinden sich diese Signale in einem Frequenzbereich, der von den meisten Netzteilen und Transformatoren aktueller HiFi- Geräte geglättet, also herausgefiltert wird. Leidiglich bei einigen älteren HiFi- Geräten kann man Störgeräusche durch PowerLine- LAN wahrnehmen. Hier bietet sich ein Netzfilter an, das die Störungen unterdrückt. Solche Filter gibt es im Fachhandel, meist in Verbindung mit einer Steckdosenleiste.
SO KOMMT DIE MUSIK AUFS NAS
Viele NAS- Hersteller bieten die Geräte als Leergehäuse an. Sie müssen die passenden Festplatten also separat kaufen und selbst einbauen. Zum Glück ist das in der Regel mit wenigen Handgriffen erledigt, und die NAS- Hersteller geben meist Empfehlungen ab, welche Platten man nehmen sollte (siehe auch Kasten „Die richtigen Festplatten“auf der nächsten Seite). Sind die Platten eingebaut, ist alles verkabelt und angeschlossen, dann kann’s losgehen. Zur Ersteinrichtung bieten die meisten NAS eine Hilfestellung an, die Sie durch die wichtigsten Konfigurationsfragen führt. Allerdings muss man erst einmal auf die Bedienoberfläche des NAS kommen. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten. Wenn Sie einen Computer oder Laptob besitzen, verbinden Sie diesen mit Ihrem Heimnetz (falls er nicht eh schon drin ist) und starten Sie den Webbrowser. Welcher Browser das ist, ob Firefox, Chrome oder Safari, ist unerheblich, denn die Bedienoberfläche des NAS verhält sich wie eine Webseite im Internet, ist aber nur aus Ihrem Heimnetz erreichbar. In Safari finden Sie den Namen des NAS im Menü „Lesezeichen/Bonjour“. Klicken Sie den Namen an, und die Startseite des NAS wird in Safari geladen.>>
Wir gehen die Grundkonfiguration anhand eines Qnap- NAS durch (siehe Tests in diesem Heft, die Software ist bei beiden identisch). Qnap verwendet einen vorbildlichen Sieben- Schritt- Assistenten für die Grundkonfiguration. Danach ist das NAS komplett einsetzbar. In Schritt 1 stellen Sie in der Startseite die Sprache auf „Deutsch“um, und zwar im Menü rechts oben. In Schritt 2 geben Sie dem NAS einen aussagekräftigen Namen, damit es einfacher zu erkennen ist, falls sie mehr als ein NAS im Heimnetz benutzen wollen. Der Benut- zer „admin“ist bereits angelegt, braucht aber noch ein Kennwort. Hier können Sie es vergeben. Sicherheitshalber müssen Sie es zweimal eintippen, um Tippfehler zu vermeiden. In Schritt 3 stellen Sie die interne Uhr des NAS. Die Uhr ist wichtig, falls Sie das NAS zeitgesteuert ein- und ausschalten wollen. Die Zeitzone für Deutschland ist „GMT+1:00“. Den Knopf bei „Automatisch mit dem Internetzeitserver synchronisieren“schalten Sie ein, dann müssen Sie sich nicht mehr um die korrekte Uhrzeit im NAS kümmern. Schritt 4 legt die IP-Adresse des NAS fest.Klingt kompliziert, aber lassen Sie die Einstellungen einfach, wie sie sind. Der Knopf „IP- Adresse automatisch beziehen ( DHCP)“sollte aktiviert sein. Auch in Schritt 5 können Sie die Voreinstellungen so lassen. Hier legen Sie fest, welche Dateiübertragungsprotokolle das NAS verwenden soll. Die Protokolle sind wichtig, wenn Sie Ihre Musik vom Computer auf das NAS kopieren. Voreingestellt sind die Protokolle für Windowsund Apple- Computer. Das sollte die meisten Fälle abdecken. In Schritt 6 legen Sie fest, wie die beiden internen Festplatten des NAS arbeiten sollen. Aktivieren Sie den Knopf „Datenträger jetzt konfigurieren“. Die restlichen Einstellungen können bleiben, wie sie sind. Wichtig ist „RAID-Typ“. Wählen Sie hier „RAID 1“aus. Damit werden alle Daten auf beide Festplatten gespiegelt. Sollte eine nicht mehr korrekt arbeiten, gehen keine Daten verloren. In Schritt 7 werden die MultimediaFunktionen aktiviert. Diese sollten Sie auf jeden Fall einschalten (den Knopf