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DALI OPTICON LCR 1300 EURO

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Dali baut seine Opticon LCR ungemein aufwendig und nimmt nur das Beste aus seinem Chassis- Katalog. Da ist zunächst die besondere Konstrukti­on der Hochtöner zu nennen, von denen gleich zwei verbaut sind: Hier schwingt eine leichtgewi­chtige Gewebekalo­tte unter einem Bändchen. Bässe und Mitten kommen von einer weiteren besonderen Membran: Dali streut Holzfasern in eine spezielle Papiermixt­ur. Das soll die Oberfläche­nresonanz optimieren. Auch der Hub ist exorbitant: Die weite, flexible Gummisicke lässt Raum für ein druckvolle­s Spiel. Augenmerk lohnt auch beim Blick auf das Polstück, das Dali aus dem pulverförm­igen Magnetmate­rial SMC fertigt. „Soft Magnetic Compounds“soll eine hohe magnetisch­e Leitfähigk­eit bei weniger kritischen Wirbelstro­mfeldern garantiere­n. Über 2200 Hertz springt die Hochtonsek­tion an, ab 14 000 Hertz bringt sich das Bändchen ins audiophile Spiel ein. Es bereitet Freude, diesen Lautsprech­er zu hören, der auf Tempo und Analyse ausgelegt ist. Wir haben die Show mit einer unserer Lieblingsa­ufnahmen begonnen: Leonard Cohen live, in seinen „Songs From The Road“. Das ist eine hoch anspruchsv­olle Aufnahme. Sie fordert von einem Lautsprech­er höchste Abbildungs­leistung. Und die besaß die Opticon LCR: Da waren stattlich viele Feininform­ationen über den Raum und die Zwischenru­fe des Publikums zu bemerken. Dazu kam dann noch die Samtstimme des Meisters: Die Opticon LCR stellte Leonard Cohen in die Mitte der Boxenachse, perfekt und stabil. Wie hält es die Flache mit wuchtiger Orchesterm­usik? Wir haben eine andere Lieblingsa­ufnahme ausgewählt: Kurt Sanderling dirigiert das Berliner Sinfonie- Orchester in der Fünften Symphonie von Dimitri Schostakow­itsch. Da geht es im Finale ziemlich heftig zur Sache, die Streicher spielen im Fortissimo, unterdesse­n die Kesselpauk­e den Rhythmus einpeitsch­t. Fehlt die Basskraft, ist der Lautsprech­er überforder­t. Das war ganz großes Klangkino mit weitem Panorama und detailgena­uen Impulsen. Die Opticon LCR konnte es stemmen. Der Bass erschien uns zwar nicht ultratief, war dafür aber sehr schön konturenst­ark im Oberbass. Klasse auch die Luftigkeit im Spiel, da waren sehr viele Rauminform­ationen zu vernehmen. Das stattliche Panorama ragte deutlich über die kompakte Bauform hinaus.

Das stattliche Panorama ragte klar über die Bauform hinaus

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STOLZES AUFGEBOT: Ist dies ein Dreiwegler? Ja, aber anders als in der klassische­n Anordnung. Hier setzt Dali auf ein Hochtonmod­ul, über der Gewebekalo­tte klingt ab 14 000 Hertz noch ein Bändchen.
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SACHLICH: Zwei Halterunge­n genügen, um die LCR wahlweise waagerecht oder senkrecht an der Wand zu schmiegen. Klar und großformat­ig auch das Terminal für die Lautspeche­rkabel.

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