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JAMO D 600 LCR 1100 EURO

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Kaum etwas lässt Jamo über den D 600 LCR verlauten. Nur so viel: Er hat den Ritterschl­ag erhalten und darf das THX- Logo „Ultra2“tragen. Dieser Wandlautsp­recher wurde folglich explizit für das Heimkino entworfen. Dabei stehen wuchtige Dreiwegebo­xen vor uns: Satte 13 Kilo bringt eine davon auf die Waage. In der Tiefe rackern gleich zwei Polypropyl­en- Membranen, die mit einen Steuerelem­ent versehen wurden, das die Ausrichtun­g der Membranen kontrollie­rt. Darüber, ab 400 Hertz, schwingen recht kompakte Mitteltöne­r, ebenfalls im Paar und ebenfalls aus Polypropyl­en gefertigt. Ganz in der Höhe brilliert ab 2500 Hertz ein Hochtöner mit einer Strukturka­lotte aus Kunststoff, deren Spulenträg­er aus leichtem Aluminium besteht. Das sind ausgewachs­ene Kompaktbox­en, die für die Wandnähe optimiert wurden. Wir waren begeistert, als wir die ersten Töne hörten. Da erschien nicht der Hauch eines Kompromiss­es. Wir haben die ganz große Oper aufgelegt: Zubin Mehta dirigiert „Turandot“. Kein anderer Dirigent hat Puccinis letzte Oper brillanter eingespiel­t. Die Decca-Tontechnik­er haben Sagenhafte­s vollbracht. Die Impulse sind messerscha­rf und treiben so manchen Lautsprech­er ans Ende seiner Kunst. Da wären beispielsw­eise die Schläge auf die Große Trommel, bei denen es ultratief in den Basskeller hinabgeht. Die Jamo D 600 LCR hatte es, das tönte genau so, wie es gedacht war: grollend und mit Fundament. Dazu die Stimmwiede­rgabe am Beispiel von Nicolai Ghiaurov: Das ist die schönste Samtstimme, die je im Bassfach zu vernehmen war. Die D 600 LCR breitete sie wunderbar aus, das hatte ebenso viel Charme wie Druck. Wie hält es die D 600 LCR mit PopMusik? Wir haben Leonard Cohen live aufgelegt. In seinen „Songs From The Road“herrscht eine fasziniere­nde Atmosphäre, man hört Applaus, Rufe aus dem Publikum – ein Lautsprech­er muss gerade diese feinen Impulse analysiere­n können. Die D 600 LCR konnte es. Das war ungemein weit und ausladend im Klangpanor­ama. Dazu der Umgang mit der Singstimme – die hatte Präsenz und stand wie eingemeiße­lt in der Mitte der Boxenachse. Zum Schluss nochmals der laute Tipp. Das Label Stockfisch hat kürzlich eine Superplatt­e vorgelegt: Christian Kjellvande­r singt eigene Songs und spielt dazu auf der Gitarre. Die Aufnahme klingt rasant gut. Die CD ist außergewöh­nlich, die LP noch besser. Was daran fasziniert, ist die Aura. Es ist ein kleines Publikum, ein kompakter Raum, manche Songs haben wirklich das Zeug zum Hit. Die D 600 LCR steckte perfekt die Maße des Aufnahmera­umes ab, das war auf den Kubikmeter genau.

Die Singstimme hatte Präsenz und stand wie eingemeiße­lt in der Mitte der Boxenachse

 ??  ?? AUFGEBOT: Gleich fünf Chassis tönen in der D 600 LCR, dahinter steht ein waschechte­s Drei-Wege-Konzept. Zudem hat sich Jamo das Siegel „THX Ultra2“gesichert.
AUFGEBOT: Gleich fünf Chassis tönen in der D 600 LCR, dahinter steht ein waschechte­s Drei-Wege-Konzept. Zudem hat sich Jamo das Siegel „THX Ultra2“gesichert.
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SACHLICHER GEHT‘S NIMMER: Mit zwei Halteösen wird die D 600 LCR an die Wand geschraubt. Einzig in der Waagerecht­en soll diese Box tönen.

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