Blues & Gruß
AUDIO-Mitarbeiter Winfried Dulisch hört Boogie, Reggae, altenglische Musik und Folk-Jazz aus Brasilien
So ging der Punk ab in einer englischen Hafenkneipe des 17. Jahrhunderts: Der norwegische Geiger Bjarte Eike und sein Ensemble Barokksolistene spielen auf den „Alehouse Sessions” nicht nur Suiten des barocken Meisters Henry Purcell, er singt auch ordinäre Seemannslieder und andere Volksweisen. Virtuos reißt er die Mauern zwischen Folk und Klassik ein. DePhazz- Boss Pit Baumgartner hat Songs von Led Zeppelin, Talk Talk oder Blondie für Ukulele arrangiert. Computer-Reggae- Grooves bilden das Rückgrat, wenn die Ukulele Dub Society das wenig beachtete Mini- Saiteninstrument rehabilitiert. Besonders witzig brodelt im „Uke Pot Vol. 1” Kraftwerks „Autobahn”. Jedes Riff, jede Melodie, beinahe sogar schon jede Textzeile kommt dem Blues- und Boogie- Fan bekannt vor, wenn Hardrock- Keyboarder Andy Frasco & The U.N. seine „Songs From The Road” singt. Die schnörkellosen Bläser- Arrangements treiben den Frontman ständig vorwärts. Die beiliegende DVD vermittelt einen guten Eindruck von den Entertainer- Qualitäten dieses Tasten- Schwerstarbeiters. Mit samba- jazziger Leichtigkeit spielt Hamilton de Holanda Mandoline. Sein Album „Casa de Bituca” ist eine Huldigung an den brasilianischen Singer- Songwriter Milton Nascimento, der den Weg für die Música Popular Brasileira bereitet hat. Als Pate dieser Pop- Musik, die in der Folklore Brasiliens verwurzelt ist, wirkte Nascimento auf de Holandas Album sogar selbst mit.