Test: Saxxtec Clubsound CLX 9
Die neue Clubsound von Saxx ist noch ein echter Geheimtipp. Selten war ein Lautsprecher in dieser Preisklasse technisch so durchgestylt wie die CLX 9.
Diese Standbox mit AMT-Hochtöner will vor allem eines: Spaß machen. Das macht sie, und wie!
Eine Standbox mit Air Motion Transformer für taschengeldfreundliche 1199 Euro das Stück? Das machte uns neugierig. Saxx gilt noch als Newcomer in der Audiobranche. Spricht man mit Saxx- Geschäftsführer Benjamin „Benni“Wilke über seine Lautsprecher, bekommt man schnell den Eindruck, dass dieser Mann genau weiß, was er will. Seine Lautsprecher sollen Spaß machen. Und da der Spaß nicht im Labor oder im Frequenzgang zu finden ist, ergibt es für ihn auch gar keinen Sinn, die letzten Unebenheiten aus der Messkurve auszubügeln. Bennis Ohr ist hier Messgerät und Referenz. Also ab in den Hörraum. Die Klötze wiegen mit 30 Kilo das Stück mehr, als wir erwartet hätten. Das lässt auf eine massive Verarbeitung und starke Antriebe bei den Chassis schließen. Zwei Kohlefaser-Wok- Woofer sorgen für den Bass, unterstützt werden sie von einem Bassreflexport. Ab 350 Hertz übernimmt ein Wok-Tiefmitteltöner und übergibt ab 3000 Hertz an den AMT, der recht unscheinbar und ziemlich tief in einem Waveguide werkelt. Es wurde Zeit, den Membranen Leben einzuhauchen: Flim & The BB‘s heizten der CLX ordentlich ein. Impulsiv und druckvoll gab die Saxx den Jazzsound aus den 80ern wieder. Der AMT überzeugte mit seiner Souveränität bei der Hochtonarbeit, alles war gut aufgelöst und klanglich sauber auseinander dividiert. Der AMT verzichtete dabei dankenswerterweise auf jegliches Hochton- Gezischel.
LÄSST HIFI-HERZEN HÖHER SCHLAGEN: Die Clubsound CLX 9 bietet mit dem Air Motion Transformer und den Kohlefaser-Membranen viel Technik fürs Geld. Frisch aus unserer Musikredaktion schnappten wir uns die neue Scheibe von Lana del Ray. Und was die Clubsound da an Bassfundament in den Hörraum zimmerte, war angesichts der Preisklasse sensationell. Die Stimmwiedergabe litt allerdings ein bisschen – so gänzlich verfärbungsfrei sang die hübsche, junge Dame, die eigentlich Elizabeth Grant heißt, dann doch nicht. Aber in Anbetracht der tollen Dynamik sind das Peanuts. Apropos Stimme: Da haben wir ja unsere tolle Friend N Fellow- Scheibe aus AUDIO 7/17. Und jetzt waren alle Wölkchen am Himmel verschwunden. Wer Constanze Friend schon mal live erleben durfte, weiß, wie ihre Stimme klingen muss: Genau so! Die Stimme von Marla Glenn klang auch recht formidabel, allerdings vermissten wir beim Stück „The Cost of Freedom“ein wenig den Drive. Die Darbietung war einen Tick gemütlicher, als wir das gewohnt waren, aber trotzdem tadellos in der Soundkulisse.